"Ich kann nicht fassen, dass wir immer noch zur Uni müssen? Vielleicht breche ich alles ab!", seufze ich und schnalle mich an.
"Meine kleine Schlafmütze. Du bist wirklich kein Frühaufsteher!", lächelt er und fährt los.
"Ich war monatelang nicht anwesend. Du meinetwegen auch nicht. Wir müssen jetzt das ganze Semester nachholen. Wenn nicht dieser ganze Stress gewesen wäre, dann hätten wir die Uni schon abgeschlossen."
"Hey, ein halbes Jahr noch. Dann haben wir es geschafft."
"Du weißt, was in einem halben Jahr ist. In einem halben Jahr müsste ich bereits ein Kind gebären."
Dorian's Finger verkrampfen sich um das Lenkrad.
"Tut mir leid. Ich weiß, dass das Thema für dich schwierig ist."
"Die einzigen Kinder die du bekommst, sind von mir. Außerdem werden wir schon eine Lösung finden."
"Die Prophezeiung sagte, dass das Kind vom Hexenkönig sein muss. Wenn ich diese Vision nicht gehabt hätte, dass er mir mein Kind entreißt, dann hätte ich die Hoffnung gehabt, dass ich nicht die Person bin."
"Er wird sterben. Bald. Durch meine Hände."
An der Uni angekommen, hilft mir Dorian beim Aussteigen. Alle Blicke sind auf uns gerichtet, doch meinen Gefährten stört es nicht. Er schnappt sich meine Hand und führt mich ins Gebäude.
"Dimitri, schön dich wiederzusehen. Du hast uns gefehlt!", sagt ein Mädchen und lächelt ihn verführerisch an.
Unbewusst drücke ich seine Hand fest, was ihn zum Schmunzeln bringt.
"Hallo Mandy, ich hatte viel zu tun in den letzten Monaten."
"Ach ja? Was denn?"
Sie wirft mir einen missbilligenden Blick zu. Wenn sie kein Mensch wäre, hätte ich ihr vermutlich den Kopf abgerissen.
"Ich habe geheiratet und war in den Flitterwochen. Das ist übrigens meine wunderschöne Frau."
Meine Eifersucht ist wie weggefegt, als er diese Worte ausspricht. Lächelnd blicken wir uns an und nur in den Augenwinkeln bemerke ich, dass Mandy wütend davon gestürmt ist.
"Du willst also jeden wissen lassen, dass wir verheiratet sind?"
Er legt seine Hände auf meine Taille und zieht mich an seinen Körper.
"Ich habe keine Geheimnisse und außerdem baggert dich dann niemand an, Love."
Ich verdrehe meine Augen.
"Du spinnst doch. Es klingelt gleich. Wir sehen uns später."
Dorian lässt mich nicht los, sondern küsst mich auf den Mund. Kurz erwidere ich den Kuss, schubse ihn aber weg.
"Wir sind in der Öffentlichkeit."
"Ich weiß nicht, ob ich dich eine Stunde allein lassen kann. Es ist immer noch gefährlich."
"Mir wird nichts passieren. Hier sind mehr Lykaner und Werwölfe, als Menschen. Alle wissen, dass du ihr Prinz bist und ich deine Erasthai. Wenn was sein sollte, werden sie mir schon helfen."
"Bitte pass auf dich auf. Wenn was sein sollte, dann melde dich und ich bin in wenigen Sekunden bei dir."
"Wag es ja nicht, in lykanischer Geschwindigkeit durch die Hallen zu rennen."
...
Ich kann mich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Ich denke ständig an die Prophezeiung. Was wenn wir keine andere Lösung finden werden? Ich hätte dann bereits seit drei Monaten schwanger sein müssen.
Ich starre auf mein Lehrbuch und sehe, dass ich ein Hexensymbol reingekritzelt habe, ohne es zu bemerken. Monoton starre ich darauf und lasse mich davon hypnotisieren. Bis ich mich plötzlich nicht mehr im Klassenzimmer befinde.
Ich blicke zum hohen Turm. Etwas zieht mich hinein. Eine magische Kraft.
"Komm zu uns. Komm zu uns. Das Schicksal wartet nicht mehr. Wir warten auf dich.
Zögerlich betrete ich die alte Ruine und bemerke, wie alles unscharf wird.
"Adalena, wir müssen mit dir sprechen. Komm zu uns. Wir warten."
"Wer ist da?", rufe ich doch meine Sicht schwindet ganz.
"Adalena? Ist alles in Ordnung?", höre ich seine Stimme. Blinzelnd blicke ich nach oben und erkenne, dass ich mich wieder im Klassenraum befinde. Jeder starrt mich an. Doch eine Person ist bleich im Gesicht.
"Dorian? Was tust du hier?"
"Ich habe dich nicht mehr gespürt. Als ob du weg warst."
"Ich..."
Ich höre auf zu sprechen, als ich die Blicke der anderen bemerke. Dorian scheint zu verstehen und wendet sich an meine Professorin zu.
"Adalena geht es schlecht. Ich bringe sie nach Hause."
Er schnappt sich meine Tasche und meine Hand und zusammen verlassen wir das Klassenzimmer.
"Ist dir schwindelig? Soll ich dich tragen?"
"Nein, nicht nötig."
"Was ist passiert? Ich bin in Panik geraten, als ich dich nicht mehr gespürt habe."
"Ich hatte eine Vision."
"Wovon?", fragt Dorian und versucht ruhig zu bleiben. Doch seine Augen werden schwarz und ich fühle durch unsere Verbundenheit seine Angst.
"Ich muss zurück. Nicht wegen Kaladin, jemand hat mich gerufen."
"Nein! Es ist eine weitere Falle von ihm."
"Nein, du verstehst nicht. Es war nicht Kaladin. Es war eine Frauenstimme. Sie sagte, dass sie auf mich warten werden. Vermutlich mehrere."
In Dorian's Augen blitzt kurz eine Erkenntnis auf. Doch er sammelt sich schnell wieder.
"Es ist nicht sicher. Ich kann dich nicht dorthin bringen."
"Du weißt etwas. Was verschweigst du mir?"
"Love, es ist nicht sicher. Kaladin könnte auf dich warten."
"Dorian!", sage ich seinen Namen wütend.
"Ich glaube, ich weiß wer dich ruft. Sie hat mir damals geholfen, dich zu holen."
"Wer?"
"Die Hexenkönigin. Ihr Geist ist noch dort. Kaladin hat sie ermordet."
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
ParanormalEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...