"Seit zwei Tagen wacht er nicht auf. Ich weiß nicht, wie lange ich noch weg sein werde!", sage ich und seufze.
"Ich verstehe, warum du bei ihm sein möchtest. Aber irgendwann wird es zu spät sein und unser Volk wird in Gefahr sein."
"Kaladin, gib mir noch ein paar Tage!", bitte ich ihn am Telefon.
"Adalena, du bist erwachsen und ich weiß, dass du nichts falsches machen wirst. Ich vertraue dir. Nur weiß ich nicht, wie lange wir noch Zeit haben. Die Prophezeiung kann sich in ein paar Wochen, in ein paar Monaten oder in ein paar Jahren erfüllen. Eigentlich hatte ich geplant, dass wir bei unserer Hochzeitsnacht es gemeinsam herausfinden werden."
"Wie meinst du das?", frage ich ängstlich.
"Keine Sorge, ich würde dich niemals zu etwas zwingen. Ich hatte geplant zum hohen Turm zu gehen. Gemeinsam hätten wir mehr über die Prophezeiung herausfinden können. Dadurch, dass wir nun miteinander verbunden sind, wäre es bestimmt möglich."
"Okay, Kaladin. Gib mir noch ein bisschen Zeit hier und ich werde so schnell ich kann, wieder da sein."
"Pass auf dich auf, Adalena. Wenn was sein sollte, melde dich."
Ich lege auf und stecke mein Handy in die Hosentasche zurück.
Es kostet mich Kraft in Dorian's Zimmer zu gehen. Niemand weiß, warum er nicht aufsteht. Selbst die Ärzte sind überfordert. Ich weiß, dass ich Schuld an allem habe. Das denken auch die anderen, aber niemand würde es mir ins Gesicht sagen.
Vorsichtig öffne ich die Tür zu seinen Schlafzimmer und halte meinen Atem an. Dorian ist wach und hat sich an die Bettkante gesetzt.
Schnell renne ich zu ihm rüber und knie mich vor ihm nieder. Ich halte seine Hand fest und versuche nicht vor Glück zu weinen.
"Du bist wach. Du bist endlich wach."
Seine Augen blicken direkt in meine. Doch anders als sonst, sind sie kalt und dunkel. Er zieht seine Hand weg und fragt mich kalt: "Was willst du hier?"
Verletzt von seinem Verhalten, stehe ich auf und entferne mich einige Schritte.
"Du warst mehrere Tage bewusstlos. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht."
Dorian versucht nun selbst auf seinen Beinen zu stehen, muss sich aber an der Wand abstützen.
Der Drang ihn zu helfen ist stark, doch im Moment halte ich Abstand.
"Wessen Schuld ist das?", fragt er kalt.
Ich schlucke.
"Dorian."
"Für dich heißt es Dimitri."
Meine Augen werden groß und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ist alles ein großer Scherz?
"Meine besten Freunde nennen mich Dorian. Personen, die mir nahe stehen. Du fällst nicht mehr in diese Kategorie."
"Ich..."
"Adalena, du hast dich entschieden. Du hast diesen Hexer geheiratet. Du hast die Ehe mit ihm vollzogen."
"Ich habe nie die Ehe vollzogen!", werfe ich verzweifelt ein.
"Er hat dich geküsst und in diesem Moment hast du deine Mauer errichtet. Damit ich nicht fühle, wie du es mit ihm treibst?", fragt er laut.
"Hör auf so zu reden. Es war nur ein Kuss. Nicht mehr. Danach bin ich direkt zu dir gekommen, weil ich hörte, es ging dir schlecht."
"Deinetwegen, Adalena!", sagt Dorian laut.
Er seufzt und fährt sich verzweifelt durch sein Haar.
"Addy, ich liebe dich. Das weißt du. Doch es zerstört mich, dass du einen anderen gehörst. Ich dachte, ich könnte damit klar kommen. Aber ich kann es nicht. Du hast dich für ihn entschieden, einen Mann den du kaum kennst. Ich dachte, dass was wir haben, wäre echt."
"Ich...du verstehst nicht...", stottere ich unter Tränen.
"Ich lasse dich gehen, Adalena. Das Problem ist nur, dass ich dich nicht vergessen kann. Nicht, bevor ich mir keine Gefährtin hole."
"Was meinst du?", flüstere ich entsetzt.
"Wenn ich eine andere Frau markiere, werde ich Gefühle für sie entwickeln. Es ist die einzige Möglichkeit, um dich zu vergessen."
Er hat Recht, doch die Tatsache, dass er sich auf ewig an jemand anderen binden will, verletzt mich.
"Du wirst immer meine Erasthai sein, doch du bist auch mein Verderben. Es ist besser, wenn wir uns nicht mehr sehen."
"Was heißt das?"
"Geh zu deinen Mann und kehre nicht mehr zurück. Ich werde dich vergessen und du wirst mich vergessen."
"Dorian..."
"Dimitri!", knurrt er mich an, weshalb ich zusammen zucke.
"Da du nun die Frau dieses Hexenkönig bist, bin ich nicht mehr dein zukünftiger König. Ich kann dir keine Befehle geben, aber...-"
In einer Sekunde steht er dicht vor mir und baut sich bedrohlich über mich auf.
"Ich regiere über deine Eltern. Wenn ich dich nur einmal hier sehen sollte, dann lasse ich meine Wut an ihnen aus."
Bevor ich hier vor ihm zusammenfalle, nicke ich unter Tränen.
"Leb Wohl, Dimitri."
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
ParanormalEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...