Epilog

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Ich höre im Hintergrund das Weinen mehrerer Kinder, doch ich selbst bin tief traurig. Ich sitze auf dem kalten Boden, mein Blick auf den Grabstein vor mir gerichtet.

Dorian Romanov.

Es sind bereits drei Jahre vergangen, seitdem er gestorben ist. Ich hatte nie die Chance, ein langes Leben mit ihm zu führen.

"Mami!", schreit meine Tochter und rennt auf mich zu.

"Kye, ärgert mich!"

Ich blicke sie an und lächle. Anders als ihre Eltern, hat sie eine besondere Augenfarbe. Violett. Sie ist eine Hexe, die stärkste die ich je gesehen habe. Selbst mit ihren drei Jahren. Sogar als kleines Baby konnte sie Kaladin damals töten. Einen erfahrenen Hexenmeister.

Ich blicke hinter ihr und warte bis er sich neben mir setzt.

"Hey, meine Schöne. Die Kinder haben getrödelt."

Dorian küsst mich auf die Wange und widmet sich nun auch traurig dem Grabstein zu.

Dorian, unser jüngster Sohn. Er hat die Geburt nicht überlebt. Als ich davon erfuhr, brach eine Welt in mir zusammen. Meine Mutter brachte ihn weg. Sie wusste, dass ich in diesem Moment nicht dazu in der Lage gewesen wäre, Abschied zu nehmen.

Die ehemalige Hexenkönigin hatte Recht. Es würde Komplikationen geben, nur dachte ich nie an das Schlimmste.

Mein Gefährte lag auch im Sterben. Doch dann ging es ihm plötzlich besser und ich wusste, dass Zaya ihn gerettet hatte. Meine Tochter, eine unfassbare starke Hexe.

Unseren verstorbenen Sohn, benannten wir nach seinem Vater. Ich wusste es. Dies war damals meine Vision gewesen. Dorian hatte überlebt, unser Sohn jedoch nicht.

Kye setzt sich auf meinem Schoß und Zaya - die verrückt nach ihrem Vater ist - setzte sich zu ihm.

"Warum sind wir hier?", erkundigt sie sich.

"Das ist euer Bruder. Er hätte genauso heute Geburtstag, wie ihr beiden auch!", antwortet Dorian ihm.

"Warum ist er nicht bei uns?", fragt nun Kye.

"Weil er euch beschützen möchte. Er ist zwar da, aber ihr sieht ihn nicht!", sage ich.

"Bald bekommen wir einen neuen Bruder,  Kye."

Dorian und ich blicken uns verwirrt an.

"Süße, dafür ist noch Zeit!", sagt ihr Vater.

"Nein, Mama kriegt bald ein Kind."

"Wie bitte? Wie kommst du drauf?"

Zaya zuckt mit ihren Schultern. "Ich weiß nicht. Manchmal habe ich Träume."

"Visionen. Das sind Visionen!", sage ich leise.

Mein Gefährte und ich blicken uns stumm an, lächeln jedoch. Einen weiteren Sohn, nachdem man uns einen weggenommen hat und uns damit geprägt hat.

Dorian beugt sich zu mir rüber und küsst meine Stirn.

"Ich liebe dich, meine Erasthai. Du machst mich von Tag zu Tag glücklicher. Diesmal verspreche ich dir, dass ich immer an deiner Seite bleiben werden. Denn nun gibt es keine Gefahr, die die wichtigsten Menschen in meinem Leben bedrohen können."

Ich lächle. Er hatte zu diesem Zeitpunkt Recht. Niemand kam mehr. Wir waren in Sicherheit. Für den Rest unserere Tage....

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Eigentlich hatte ich mir ein anderes Ende vorgestellt, aber irgendwie schrieb ich dann doch etwas anderes.

Bin leider nicht ganz zufrieden damit, aber ich hoffe trotzdem, dass euch die Geschichte gefallen hat.

Die Geschichte des Lykaners Kaiden und seine Familie ist nun beendet.

Es wird neue Geschichten mit Lykanern geben, aber die spielen dann in einem anderen Universum ab.

Bis dahin ❤️

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt