Dorian
Stumm blicke ich aus dem Fenster, wie die restlichen Tage auch. Meine Eltern versuchen mit mir zu sprechen, doch im Moment möchte ich niemanden mehr sehen. Nicht seitdem ich sie weggeschickt habe.
Habe ich übertrieben? Nein, versuche ich mich zu beruhigen. Ich hatte keine andere Wahl. Ansonsten würde ich immer zwischen ihr und ihrem...ihrem Mann stehen. Sie soll glücklich werden und wenn wir uns immer begegnen, können wir das nicht.
Als ich erfahren habe, dass sie heiratet, hat es mir das Herz gebrochen. Ich dachte, sie würde noch zurückkommen. Ich hatte die Hoffnung, dass alles ein schlechter Scherz sei und sie mich so bestrafen will, weil ich sie damals verletzt habe.
Wieso habe ich sie damals gehen lassen? Ich hatte Angst. Angst, dass sie nicht meine Erasthai ist und ich sie dadurch verletze.
Als sie geheiratet hat und diesen Bastard geküsst hat, fühlte ich den größten Schmerz in meinem Leben. Etwas in mir zerbrach und erklären konnte ich es mir nicht.
Ich wusste nicht, was passiert ist. Aber als ich aufwachte und sie sah, erinnerte ich mich wieder an alles. Der Schmerz, der Verrat und die Wut. Wut, dass ich mein Versprechen gebrochen habe immer für sie da zu sein.
Ich hätte es versuchen können. Aber ich kann nicht dabei zusehen, wie sie mit einem anderen glücklich ist. Doch das ist das Wichtigste. Dass sie glücklich ist.
Es klopft an der Tür und ich weiß schon, dass es mein Vater ist.
Er betretet den Raum und ich frage ihn ohne mich umzudrehen: "Hast du eine potenzielle Kandidatin?"
"Bist du dir sicher, Dorian? So eine Entscheidung kannst du nicht rückgängig machen. Wir Lykaner leben lange und etwas zu bereuen wäre eine lange Zeit."
"Mit gebrochenen Herzen zu leben, auch."
Ich drehe mich um und sehe meinen Vater seit Tagen zum ersten Mal wieder an.
"Es ist die einzige Möglichkeit, dass ich wieder lebe."
"Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist. Vielleicht wird...-"
"Ich werde nicht darauf warten, dass sie sich vielleicht trennt. Wolltest du Kaya nicht damals markieren? Vor den Augen meiner Mutter."
Mein Vater blickt mich schmerzverzerrt an.
"Ich wollte ihr Leben retten. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens gewesen und ich war mehr tot als lebendig, als mich deine Mutter deshalb verließ. Ich kann nicht fassen, dass sie es dir erzählt hat!", sagt er und setzt sich auf einen Stuhl.
"Sie hat mir alles erzählt, Dad."
Mein Vater schwankt in Erinnerung und lächelt dabei. Doch schnell fasst er sich und widmet sich mir wieder zu.
"Ich kann mich erinnern, dass mein Vater mich in eine Ehe mit Kaya zwingen wollte. Sie war das größte Miststück, welches ich gekannt habe. Dir tue ich das nicht an. Es gibt ein Mädchen. Eine Wölfin aus den Norden. Sie ist das einzige Kind des Alphas und wurde so erzogen, dass sie eines Tages seinen Platz ein nimmt. Ich habe mich sehr gut über sie informiert. Sie ist ein liebes, starkes Mädchen. Fähig, Königin zu sein."
"Wann kann sie hier sein?", frage ich monoton.
"In ein paar Tagen. Soll ich sie einladen?"
Ich denke kurz an Addy, verdränge den Gedanken jedoch schnell. Ich kann nicht an sie denken, ohne Schmerzen zu haben oder Hass zu empfinden. Ich darf sie nicht lieben.
"Ja. Je früher ich jemanden markiere, desto schneller kann ich wieder meine Pflichten als Kronprinz aufnehmen. Wenn jemand von meinen Zustand erfährt, dann wird es Krieg geben."
Mein Vater blickt mich erstaunt an. Ich habe gehört, wie sie darüber sprachen.
"Ich weiß nicht, woher du es weißt. Aber wenn dies der Grund ist, warum du dich gleich an jemanden binden willst, lasse ich das nicht zu."
"Dad, selbst wenn ich warten würde...ich könnte Adalena selbst in 100 Jahren nicht vergessen. Je früher, desto besser. Lade das Mädchen ein. Es wird Zeit, dass ich an unser Volk denke."
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
ParanormaalEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...