_____"I love her and that's the beginning and end of everything"_____
01. Juli 2014Harry:
Ihr Körper ist so dürr neben meinem. Beinahe knochig, wie ihre Wirbelsäule, die deutlich unter der porzelanweißen Haut hindurchschimmert.
Zerbrechlich, wie eine Puppe und doch so stark, dass sie es bis hierher geschafft hat.
Sie hat sich durch ihr ganzes Leben gekämpft, das wohl düsterer und erschreckender ist als alle Schatten dieser sternenlosen Nacht. Als alles, was ich mir überhaupt vorstellen kann. Ich bewundere sie dafür, auch wenn es mir gleichzeitg Angst macht.Ihr schmales Gesicht ist selbst im Schlaf nicht friedlich. Zwischen den schmalen Augenbrauen hat sich eine tiefe Falte eingenistet und der für eine Frau ziemlich ausgeprägte Kiefer ist angespannt.
Sie ist weich und verletzlich, wie ein Kind und doch wirkt sie älter, als alle Mädchen, mit denen ich jemals geschlafen habe. Es ist so seltsam, sie anzusehen und zu wissen, dass sie verloren ist in ihrem eigenen Körper. Eine verwirrte Seele gefangen in den Trümmern ihrer selbst. Auf der Suche nach Leben und gleichzeitig auf der Flucht davor. Ein einziger Gegensatz in sich selbst.
Es ist, als tobe ein Kampf in ihr. Ein Kampf ihrer gespaltenen Ichs- zwischen Gut und Böse, Schuld und Reue, Leben und Tod.Und obwohl ich weiß, dass ich mich wohl besser von ihr fernhalten sollte- vor allem jetzt, wo ich einen Teil ihrer Wahrheit kenne und weiß, dass sie unschuldige Leben zerstörte- ist mir dennoch längst bewusst, dass ich es nicht kann. Ich habe nie einen Menschen kennengelernt, der so ist, wie sie. Seltsam faszinierend in ihrer Wildheit. Sie ist so ein interessantes Geschöpf.
Selbst, wenn sie meinen Tod bedeuten würde. Wenn sie mich nach dieser einzigen, intimen Nacht einmummen würde und fressen, wie eine Gottesanbeterin ihren Gatten in einem letzten Akt der verzweifelten Liebe- in ihrer Nähe fühle ich mich so geborgen, wie lange nicht mehr. Ich fühle mich ganz, als hätten die verwirrten, verängstigten Teile meiner Seele wieder zueinander gefunden. Ich bin ein Mensch, wenn ich bei diesem Mädchen bin. Weil sie mich nicht anders behandelt, als alle anderen. Ich bin kein Produkt, erschaffen aus nichts als Schlagzeilen, Glitzer und Publicity. Ich bin nicht nur eine Stimme. Kein Echo meines alten Ichs. Ich bin Harry und sie ist Alaska. Zwei Menschen und nicht mehr, als das.
Ich habe insofern nicht gelogen, als ich sagte, ich weiß, wer sie ist. Natürlich kenne ich sie nicht. Das zu behaupten wäre eine reine Lüge. Ich habe immer noch keine Ahnung, woher sie kommt, was sie durchgemacht hat und welche Schuld auf ihren schmalen Schultern lastet. Aber anders als am Anfang ist es mir mittlerweile egal.
Es geht nicht darum, wer sie ist.
Es geht darum, wer ich bin, wenn ich mit ihr zusammen bin.Und es wird mir so richtig bewusst, als ich ihre schmale Gestalt in dem silbrigen Mondlicht betrachte. Dieses gebrochene Mädchen, mit dem gebrochenen Ausdruck in den stumpfen, blauen Augen. Das Mädchen mit dem langen Haar, das ihr Gesicht verdeckt und das anfangs jeder mit einer solchen Verachtung bedachte- eingenommen ich selbst: Ich bin verliebt in sie.
Wenn wir in einer perfekten Welt leben würden, könnten wir vielleicht irgendwelche x-belieben Leute vögeln, ohne auch nur das Geringste zu fühlen. Ohne ihnen ein Stück von unserem Herzen zu geben.
Das dachte ich zumindest vor mehr als einem halben Jahr- unmittelbar nach unserer ersten, gemeinsamen Nacht.
Aber wir leben immer noch in keiner perfekten Welt. Wir sind sogar weit entfernt davon.
YOU ARE READING
Your Voice in My Head (H.S.)
Fanfiction"Don't let people treat you like a cigarette, they only use you when they are bored and step on you when they are done. Be like drugs- let them die for you." Das einzige, was den abgehobenen Superstar Harry Styles zunächst mit der mysteriösen Alaska...