The Awakening

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                                         "The most memorable people in life

___will be the friends who loved you when you weren't very lovable"____


21. Juni 2014

Alaska:


Sanfte Lichter beginnen wie aus dem Nichts vor der Schwärze meiner geschlossenen Lider zu tanzen. Ich spüre, wie ich langsam wach werde und wieder zu mir selbst finde, als wäre in den letzten Stunden überhaupt nichts geschehen.

Flatternd öffnen sich meine Augenlider, als ich mich vollends aus meinem traumlosen Schlaf kämpfe.

Verwirrung empfängt mich, wie ein gut gezielter Faustschlag.

Zuerst sehe ich nur die goldenen Lichtstrahlen der Morgensonne, die sich beinahe schüchtern auf meiner Bettdecke niederlassen, doch als ich den Kopf hebe, merke ich, dass das Zimmer, in dem ich liege, mir völlig fremd ist. Ich kann mich weder daran erinnern, schon einmal hier gewesen, noch hier eingeschlafen zu sein, was im Moment sogar noch beunruhigender ist.

Plötzlich fällt mein suchender Blick auf leise piepsende Monitore, die neben meinem Bett installiert sind und ich bekomme Panik.

Von diesem Raum geht mit einem Mal eine düstere Bedrohung aus. Angefangen von den kahlen, weißen Wänden, über die sterile Bettwäsche und die seltsamen Apparaturen neben meinem Kopf.

Wo haben sie mich hingebracht? Und warum bin ich allein?

Ich bin nicht verrückt!

Aber genau das müssen sie nach meinem gestrigen Auftritt wohl von mir denken: Dass ich eine Verrückte bin. Paranoid, geisteskrank, vollkommen durchgedreht.

Und wer weiß, vielleicht haben sie ja sogar recht. Das sagt mir zumindest meine Erinnerung, die mit einem mal schlagartig über mich hereinbricht.

Immer wieder blitzen Bilder vom gestrigen Abend vor meinem geistigen Auge auf.

Der rote Teppich, Zayns kühle Hand in meiner, meine plötzliche Panik.

Callums stechend blaue Augen, der offenkundige Spott darin, der unberechenbare Schwindel- der Kontrollverlust. Louises schrille Stimme in meinem Ohr, Harrys Augen, dunkel vor Abneigung, aber auch seltsam von Sorge verhangen.

Seine Arme, um meinen erschlaffenden Körper, seine Stimme, die mich anschreit, bei ihnen zu bleiben. Mein Atem, stoßweise und schwach in dem Rummel um uns herum. Das Chaos, das über uns hineinbricht.

Eileen, Zayn, Louise, Niall...

Und Harry. Immer wieder Harry. Der Klang seiner rauen Stimme, die mir sagt, ich solle atmen.

Seine Stimme. Immer wieder seine Stimme.

Seine Stimme in meinem Kopf...

Das Nachdenken schmerzt. Mein Schädel fühlt sich an, als würde er jeden Moment in winzig kleine Einzelteile zerbersten. Ich würde mich eigentlich gerne aufsetzen- vielleicht sogar aufstehen, aber stattdessen lasse ich den Kopf nur tiefer in das weiche Kissen sinken und schließe frustriert die Augen. Was habe ich bloß angerichtet? Mit dieser Aktion habe ich mir wohl meine letzte Chance vertan, mir meine Freiheit zu sichern...

Und plötzlich beschleicht mich eine ganz andere Angst: Was ist, wenn sie mich längst gefeuert haben? Sie haben mich einfach hier abgeschoben, mit einer öffentlichen Erklärung an die Medien, ich hätte einen geistigen Vollknacks. Unheilbar krank- eine Gefahr für die Öffentlichkeit und vor allem für Zayn.

Your Voice in My Head (H.S.)Where stories live. Discover now