Your Voice in My Head (H.S.)

The Casting

_______"All people suck. Some just better than others"_______

05. April 2014

Harry Styles:

Etwa seit einer halben Stunde mustere ich nun schon den gut geformten Hintern unserer neuen Assistentin Monica, während das monotone Geplapper unseres security guards und Tourmanagers Paul mir fast wie eine kaum wahrzunehmende Hintergrundmusik erscheint.

Wow, wie kann man denn bitte solche Kurven haben, frage ich mich gerade, als Paul sich verhalten räuspert und mich streng von der Seite ansieht: „Mr. Styles.", sagt er förmlich. „Ich denke, Sie sollten lieber aufpassen und mir aufmerksam zuhören, als sich so schonungslos... anderen Dingen hinzugeben, die eindeutig außerhalb Ihrer Reichweite liegen."

Lässig lege ich meine Beine auf den monumentalen Glastisch, der das einzige wirkliche Möbelstück in dem riesigen Konferenzsaal ist. „Warum so förmlich, Paul?", frage ich gähnend und werfe einen Blick auf meine Rolex, um meinem Unmut über diese Konferenz Ausdruck zu verleihen. Das Ganze hier zieht sich nun schon seit mehr als drei Stunden und so langsam habe ich die Schnauze voll. Ich will endlich zurück in mein Bett, bevor wir heute Abend noch einen von diesen besonders ätzenden Talkshow- Auftritten haben.

Paul mustert mich missbilligend: „Wenn du dich ein bisschen konzentrieren würdest, würde es auch schneller gehen, Harry.", seufzt er dann. Gelangweilt lehne ich mich in dem schweren Ledersessel zurück und zwinkere Monica, die am anderen Ende des Raumes steht und irgendwelche Akten ordnet vielsagend zu. „Hey Monica, heute Abend schon was vor?", frage ich, während ich mir selbstbewusst das Haar aus dem Gesicht streiche. Monica funkelt mich böse an, genauso wie Paul, der sich drohend vor meinem Sessel aufbaut. „Monica, wenn es Ihnen nichts ausmacht, bitte ich Sie, den Konferenzraum zu verlassen.", sagt Paul tonlos und ich stöhne genervt auf. „Mann Paul...", setze ich an, aber er unterbricht mich barsch: „Hör auf, hier den Macho zu spielen und hör endlich zu, was ich euch zu sagen habe!"
„Aber du hast uns überhaupt nichts zu sagen, das ist doch das Problem!.", erwiedere ich, enttäuscht darüber, dass ich jetzt nicht mal mehr Monicas entzückendes Hinterteil habe, das mich von dem ganzen Mist hier ablenkt. „Du redest seit drei verdammten Stunden über nichts als Termine und Tourdaten."

Paul streicht sich müde über das breite Gesicht und greift dann nach seiner Kaffeetasse, bevor er erneut das Wort an mich und meine Bandkollegen wendet, die lässig neben mir in den anderen Sesseln lümmeln. „Bevor ich euch entlasse, habe ich noch eine letzte Ankündigung des Managements zu machen." „Sag schon, wir könnens kaum mehr aushalten.", meldet sich Zayn sarkastisch zu Wort und ich lache. Paul stattdessen scheint ganz und gar nicht amüsiert, denn er mustert Zayn böse, bevor er an ihn gewandt fortfährt: „Dich müsste die Sache auch am meisten interessieren, Zayn. Das Management denkt nämlich, es wäre an der Zeit, dass du dich mal wieder mit einer Frau an deiner Seite zeigst..."

Das mehrstimmige, genervte Stöhnen aus unseren Mündern, ist so synchron, dass es beinahe klingt, wie von einem einzigen Menschen. Nicht schon wieder! Diese Situation ist erst drei Mal eingetreten. Einmal bei Niall, weil Gerüchte aufkamen, er sei schwul und zweimal bei mir, weil Gerüchte aufkamen ich sei bindungsunfähig. Das war zumindest die offizielle Erklärung. Louis meint, ich sei einfach eine männliche Schlampe und würde unseren guten Ruf beschmutzen. Wie auch immer, es ist jedes Mal wieder eine scheiß Situation. Das Management zeigt uns damit, das wir ganz ihnen gehören. Dass sie mit uns anstellen können, was immer sie wollen... Manchmal fühle ich mich, als hätte ich damals, mit dem Unterzeichnen des Vertrages, meine Seele an Modest verkauft.
Zayn erhebt sich mit einer fließenden Bewegung aus dem Konferenzsessel, so dass er auf einer Augenhöhe mit Paul ist. „Auf keinen Fall.", sagt er dann entschlossen, mit fester Stimme. Ehrlich gesagt, bin ich verdammt froh, nicht an seiner Stelle zu sein. Jeder von uns ist das insgeheim, glaube ich.