___"If loving you kills me tonight, then I was ready for death the moment you said hello."___
16. Juli 2014
Harry:
Ich weiß, dass ich erschossen werde. Ich sehe den Lauf der Pistole, wie er mich vernichtend anstarrt. Und ich höre den finalen Schuss, der mein Leben beenden soll. Er ist so laut, dass er in meinen Ohren klingelt. Meine schwachen Lider erzittern und schließen sich im Reflex, als würde dies irgendetwas ändern.
Ich warte darauf, dass die Kugel mich durchbohrt. Dass sie sich unerbittlich und unausweichlich in mein Fleisch gräbt und das alles hier endlich beendet. Mein letzter Gedanke ist sie. Sie, immer wieder sie. Diese Augen, klar wie Ozeane. Dieses Bild von ihr, das sich unweigerlich in mein Gehirn gebrannt hat. Sie, an dem Abend, als ich sie zum allerersten Mal sah. Wie ein Engel an diesem gottverdammten Ort. Sie hat mich gerettet. In jeder erdenklichen Hinsicht, in der ein Mensch gerettet werden kann. Und ich wünschte, ich hätte sie ebenfalls retten können...
Ich bete zu Gott, dass sie das hier wenigstens überleben wird.
Dass es eine Chance für sie gibt, glücklich zu werden. Irgendeine.
Ich halte mich an ihrem Bild fest, untrüglich klar in meinem Gedächtnis eingebrannt. Ich habe Angst vor dem Augenblick, in dem es für immer verschwindet und einfach verblassen wird, wie mein Leben, und in Dunkelheit übergeht, aber das tut es nicht.
Immer noch warte ich auf den finalen Schmerz. Ich rechne damit, dass er sich für Sekunden um ein hundertfaches verstärkt, bevor er endlich aufhört, aber auch das ist nicht der Fall.
Ich brenne. Jedes schwache Glied meines Körpers fühlt sich an, als würde es bald verglühen.
Aber ich kann kein Ansteigen des Schmerzes feststellen. Nicht einmal den Rückschlag der Kugel oder einen dumpfen Aufprall irgendwo in meinem Körper, der mir verdeutlicht, dass sie in mein Fleisch eingedrungen ist. Vielleicht bin ich ja schon am Limit meiner Schmerzen. Am Limit meiner Empfindungen.
Oder ich bin bereits tot, aber ich könnte schwören, dass ich atme. Ich kann noch meine Finger fühlen. Eisig kalt berühren sie den seidigen Staub unter mir. Ich bilde mir ein, dass es Watte ist.
Und ich höre meinen eigenen Atem in meinen Ohren und dann ist es, als würde plötzlich etwas die Stille in mir und um mich herum durchbrechen.
Ich höre Atem neben mir. Warmen Atem, aber zu schwer. Viel zu schwer.
Es ist nicht leicht, wieder die Augen zu öffnen, aber irgendwie schaffe ich es. Und ja, irgendwie habe ich gehofft, in dieses unverwechselbare Meerblau zu blinzeln. Ein letztes Mal in den Wellen zu baden, aber ich werde von einem dunklen Braun überrascht. Ein Braun, das in Tränen schwimmt.
Zayn?
Er liegt direkt neben mir, den Kopf nur Zentimeter von meinem entfernt, die Hand auf die sich rasch hebende Brust gepresst. Und dann sehe ich es: Seine Brust, die langsam seine blassen Finger rot färbt.
Ein schreckliches, unheilverkündendes Hellrot.
Und dann versteht mein benebelter Verstand. Ich bin gar nicht angeschossen worden- ich lebe, ich... starre auf dieses schreckliche, helle Rot und begreife. Er hat die Kugel abgefangen. Statt sich in mein Fleisch zu bohren, steckt sie nun in seinem.
ZAYN!
„Zayn!", ich zwinge mich, seinen Namen auszusprechen. Der Schmerz in mir formt diese Worte. Dieser Schmerz ist so anders, als der, der meinen Körper peinigt. Er ist irgendwie in meinem Kopf und scheint ihn zum Zerbersten zu bringen. Die Fassungslosigkeit und der Schock geben mir neue Kraft.
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Your Voice in My Head (H.S.)
Fanfiction"Don't let people treat you like a cigarette, they only use you when they are bored and step on you when they are done. Be like drugs- let them die for you." Das einzige, was den abgehobenen Superstar Harry Styles zunächst mit der mysteriösen Alaska...