The Lecture

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_____"Egal, wie schlimm die Dinge sind, sie können immer noch schlimmer werden."_____


30. April. 2014

Harry Styles:


Es ist Montag morgen und schon wieder sitze ich in diesem miefenden, grauen Konferenzzimmer fest. Wie ich es doch hasse...-Notkonferenz, ich musste hin.

Zudem pochen meine Schläfen, als würde irgendein dummer Vogel in meinem Kopf sitzen und wie wild in ihm herumhämmern. Am liebsten würde ich mir die Ohren zuhalten.
Oder gleich ganz abhauen. Aber irgendwas hält mich davon ab, wieder aufzustehen und schleunigst das Weite zu suchen, bevor Eileen hier auftaucht.
Vielleicht ist es die Tatsache, dass sie sich nicht an ihr Versprechen gehalten und mich heute morgen hat abholen lassen. Vielleicht bleibe ich aber auch nur deswegen sitzen, weil es ausgerechnet Paul war, der mich abgeholt hat. Und dieser sah irgendwie nicht besonders gut gelaunt aus...

Mir bleibt jedoch keine Zeit darüber nachzudenken, warum ich nun genau hier sitze, denn genau in diesem Moment öffnet sich die monumentale Glastür und Harvey betritt- dicht gefolgt von einer mürrisch dreinblickenden Eileen- das Zimmer.
Kaum haben die beiden den Raum betreten, verstummen die leisen Gespräche der Jungs und alle richten ihre Aufmerksamkeit auf Eileen, die mit verschränkten Armen mitten im Zimmer stehenbleibt.

Amüsiert mustere ich sie. Ganz offensichtlich ist Madame heute mit dem falschen Fuß aufgestanden.
Was ist bloß los mit ihr? Hat sie ihre Tage? Oder hatte sie vielleicht schlechten Sex? Oder noch schlimmer: Sie hatte seit Ewigkeiten gar keinen Sex mehr und ist deswegen komplett untervögelt. Da könnte ich ihr aufjedenfall weiterhelfen...
Charmant lächele ich sie an: „Welche Laus ist Ihnen denn über die Leber gelaufen, Lee?"

Ihr Kopf fährt zu mir herum, wie der eines wilden Raubtieres: „Wagen. Sie. Es. Bloß. Nicht. Noch. Etwas. Zu. Sagen." Sie meint es verdammt ernst und ich halte lieber meine Klappe.
Trotzdem- sie hört nicht auf, mich anzufunkeln.

„Hatten Sie gestern einen erfreulichen Abend, Mr. Styles?", fragt sie dann betont freundlich, aber das leichte Zittern in ihrer Stimme verrät mir ihre unterdrückte Wut.

„Ähm, ja?", ich verfluche mich innerlich dafür, dass meine Antwort wie eine Frage klingt. Was zum Teufel will sie von mir?

Eileen lacht auf. Es ist ein höhnisches, kaltes Lachen, bei dem mein Kopf zu platzen droht.
Ich widerstehe nur schwer dem Drang, meine Hand an die schmerzende Schläfe zu legen und unterdrücke ein Würgen. Meine Gedanken überschlagen sich. Ich weiß zwar noch, dass Alaska und ich uns gestern total abgeschossen haben und dann wilden Sex auf der Toilette hatten, aber sonst habe ich leider den kompletten Blackout. Alles, was hinterher geschah, ist nur ein undefinierbares Chaos aus Farben und Formen, über das ich nicht nachdenken kann, ohne dass mein Schädel sich anfühlt, als würde er sich jeden Augenblick in der Mitte spalten.

Fragend gleitet mein Blick zu Alaska hinüber, die am anderen Ende des Zimmers sitzt und ein Pockerface der Extraklasse aufgesetzt hat. Im Gegensatz zu mir, sieht sie beinahe ausgeruht aus.
Eileen folgt meinem Blick durch das Zimmer und lächelt dann süffisant. „Und Sie, Mrs. McLeod?", fragt sie an Alaska gewandt und lächelt kalt. Alaska hebt den Blick und lächelt ebenfalls scheinheilig.
Fuck, so wie sie aussieht, könnte sie kein Wässerchen trüben. Sieht also ganz danach aus, als wäre ich mal wieder der Arsch. Wegen was auch immer.

Aber ich erfahre es bereits in der nächsten Sekunde, als Eileen fuchsteufelswild auf mich zustürmt: „Lügen Sie mich blos nicht an!", tobt sie und bringt meinen Kopf beinahe zum Platzen mit ihrem Geschrei. Ich hüte mich jedoch, etwas zu sagen, als Eileen mir ein Klatschblatt vor die Füße schleudert.

Your Voice in My Head (H.S.)Where stories live. Discover now