The Heart-to-heart

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                                "Baby we both know, that the nights were
_____mainly made for saying things that you can't say tomorrow day."_____


13. Mai 2014

Alaska:


Harry ist am nächsten morgen nicht beim Frühstück und ich versuche, nicht darüber nachzudenken, wieso. Auch, wenn ich vermute, dass es etwas damit zutun hat, dass er mich nicht sehen will.

Ich bin sogar ziemlich sicher, dass ich der Grund für seine Abwesenheit bin.

Kein Wunder. Wer will schon mit einer gestörten Psychopathin am Frühstückstisch sitzen, die sich jeden Moment mit dem Küchenmesser die Pulsadern aufschneiden könnte?

Eileen hingegen bedenkt Harrys leeren Platz nur mit einem missbilligenden Blick, bevor sie sich entschlossen an den Rest des Teams wendet. Im Vergleich zu den meisten anderen sieht sie ausgeschlafen aus. Sie trägt eins ihrer faltenfreien Kostümchen und ihre Haare sind zu einem strengen Knoten nach hinten gesteckt. Ein kleines Lächeln ziert ihr schmales Gesicht.
Nachdem sie sich kurz geräuspert hat, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wendet sie sich schließlich direkt an mich und bei ihrem strengen Adlerblick ziehen sich sofort meine Eingeweide zusammen.

Mir ist bewusst, dass ich es mitunter Eileen zu verdanken habe, diesen Job hier überhaupt machen zu dürfen, aber ich traue ihr trotzdem nicht so wirklich über den Weg. Zumal ich sie bald im Stich lassen muss, wenn mir mein Leben lieb ist. Ich habe zwar keine Lust, ausgerechnet Eileen zur Feindin zu haben, aber angesichts der drohenden Gefahr ist sie definitiv das kleinere Übel. Callum gibt mir noch exakt drei Monate. Drei Monate, um das Geld zusammenzukratzen. Das Geld, das ich nicht habe.

Entweder muss ich sie anlügen oder anderweitig dazu bringen, mir das Geld vorzeitig auszuzahlen, wenn ich mich irgendwie retten will. Für sechs Monate waren mir eigentlich 20.000€ vorgesehen. 20.000€, an die ich nun in nur der Hälfte der Zeit herankommen muss. Wie ich das anstellen soll ist mir schleierhaft. Ich weiß nur, dass es Eileen ganz sicher nicht gutheißen wird...

„Guten morgen, ihr Lieben. Ich hoffe, ihr habt alle ein wenig Schlaf abbekommen und seid fit für das Konzert heute Abend.", begrüßt uns Davenport gutgelaunt, während sie immer noch nur mich ansieht. Ich zwinge mich zu einem schmallippigen Lächeln und nicke einmal knapp. „Sehr schön.", Eileen streicht sich über ihren bereits faltenfreien Stiftrock. „In den letzten Tagen stand ja der Tourauftakt absolut im Vordergrund, doch ich denke, nun ist es an der Zeit, unser Projekt endlich weiter in die Tat umzusetzen.", ihr Blick schnellt kurz zu Zayn hinüber, der desinteressiert in seiner Müslischale herumrührt, ohne dabei auch nur aufzusehen.

„Mr. Malik, Mrs. McLeod.", sie nickt mir kurz zu. „Ich muss Ihnen sagen, dass wir sehr zufrieden mit Ihrer bisherigen Entwicklung sind. Das vermeintliche Date und der Kuss haben zu einem großen Medieninteresse geführt, worauf es nun gilt, weiter aufzubauen. Sie beide werden in den Medien seit einigen Wochen bereits als Paar gehandelt und breit diskutiert. Mr. Specter und ich sind der Ansicht, dass es nun an der Zeit ist, ihre Beziehung auch für die Öffentlichkeit zu bestätigen."

Sobald Eileen uns mit ihren Worten ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, die sich sehr bald auch auf die Medien und Paparazzi ausweiten wird, verspanne ich mich. Wenn ich nur daran denke, wo mein Gesicht dann überall abgedruckt sein wird...
Kein Wunder eigentlich, dass sie mich gefunden haben.

Dieses Jobangebot anzunehmen, konnte doch nur in Selbstmord enden...
Krampfhaft versuche ich, mich auf Eileens Worte zu konzentrieren. Callums plötzliches Auftauchen ist nur ein weiterer Grund, mich umso mehr auf diesen Job zu konzentrieren. Ihn so gut zu machen, dass ich alle restlos überzeuge ist meine letzte und einzige Chance. Ich brauche das Geld. Das ist alles, was jetzt noch zählt.

Your Voice in My Head (H.S.)Where stories live. Discover now