Frischfleisch aus Prag - Teil 24

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Über Stunden hatte Marita das Internet durchforstet und die verschiedensten Suchmaschinen wie AltaVista, Lycos, Excite und Yahoo benutzt. Einen wirklich brauchbaren Hinweis auf einen Verkäufer von Huren aus Osteuropa hatte sie aber nicht gefunden. Die meisten boten Sex an, verkauften aber ihre Huren nicht.

Hängen blieb sie jedoch auf einer tschechischen Seite. Dort bot jemand die schönsten Frauen aus Bulgarien und Rumänien in einem sehr schlechten Deutsch an. So wie sie es verstand, sollten diese Frauen in Bars und Clubs die Gäste animieren. Doch so richtig schlau wurde sie daraus nicht. Aber weil ein kurzer Abschnitt in einem recht brauchbaren Englisch verfasst war, schrieb sie eine Mail auf Englisch und schickte sie ab. Nur wenige Minuten später hatte sie Post von einem Pavel und das, was sie las, klang vielversprechend.

Er vermittelte junge Frauen an deutsche Arbeitgeber. Sein Preis war jedoch viel zu hoch und Marita konnte sich nicht vorstellen, dass es hier wirklich nur um Bardamen und Tänzerinnen ging. Pro Frau wollte er 3000 Mark haben. Als er ihr diesen Preis nannte, war Marita sich ziemlich sicher, dass sie den richtigen Mann gefunden hatte. Dieses Gerede von den Bardamen und Tänzerinnen, war nur eine Tarnung, für den Fall, dass ihm eines Tages die Polizei auf die Schliche kommen würde.

Treffen wollte sie sich jedoch nicht mit diesem Mann. Das überließ sie lieber Ritze. Sie gab ihm die Telefonnummer und der rief ihn an. Das Gespräch in englischer Sprache war nur kurz und schon bald wusste Ritze, dass er diesen Mann treffen musste.

Weil Marita nicht mit ihm fahren wollte und die Jungs alle eine Ausrede hatten, setzte Ritze sich allein in sein Auto und fuhr in Richtung Süden.

Im Takt der Musik trommelte er auf sein Lenkrad und genoss die Strahlen der noch immer tief stehenden Morgensonne. Sie tauchte die Landschaft in ein schönes, warmes Licht. Die Autobahn war weitgehend leer, Ritze drückte aufs Gas und freute sich an der Musik.

Obwohl er Pavel nur vom Telefon kannte und wusste, dass dieses Treffen nicht ohne Risiko war, freute er sich doch auf die Gelegenheit. Wenn das wirklich klappte, dann verdoppelten sich schon sehr bald seine Einnahmen. Dann konnte er innerhalb eines Jahres gleich mehrere Hurenhäuser kaufen und so noch mehr Geld verdienen.

Im Radio lief ein Hit von Queen und Ritze drehte die Lautstärke etwas höher. Laut sang er mit und fühlte sich dabei frei und unbeschwert. Sein Imperium war gewachsen und sein Erfolg machte ihn stolz. Er hatte es weit gebracht, für einen Gymnasiasten ohne Abschluss.

"Das wird alles noch viel größer", brummte er mit einem selbstzufriedenen Lächeln. Allein schon der Gedanke, noch mehr Frauen zu besitzen, faszinierte ihn. Er sah vor seinem inneren Auge wie sie breitbeinig für ihn schufteten und stellte sich vor, wie das Geld nur so hereinströmte.

Doch was sollte er mit dem vielen Geld anfangen? Eigentlich interessierten ihn nur teure Autos. Er hatte kein Interesse an schönen Häusern, Schmuck, teuren Uhren oder Gemälden. Seine beiden Zimmer, die er sich in Maritas Wohnung eingerichtet hatte, sahen noch immer so minimalistisch aus, wie am Tag seines Einzuges.

Was sollte er also mit dem vielen Geld machen, wenn er irgendwann genügend Huren und auch genügend Hurenhäuser besaß? Sollte er dann im schicken Armani Anzug, mit einer Rolex am Handgelenk, durch die Stadt schlendern und sich bewundern lassen? Er lachte über diesen Gedanken. Daran hatte er kein Interesse. Doch Geld konnte man nie genug haben.

Irgendwie wusste er, dass er immer weiter machen würde. Sein Imperium würde immer weiter wachsen, denn das einzige, was ihn wirklich interessierte, waren Geld und Macht. Deshalb hielt er seine Leute auch so kurz. Sie bekamen aus seiner Hand ihren Lohn und sie beschwerten sich nicht. Besonders Heino konnte er ansehen, dass er gern mehr hätte. Doch das konnte er sich abschminken!

In High Heels auf dem StrichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt