Kapitel 31

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Gedanken.

Ich kann ehrlich gesagt nicht aufhören mir darüber Gedanken zu machen, worüber er mit mir reden möchte. Auf dem Weg zum Treffpunkt höre ich auch keine Musik, das stresst mich irgendwie noch mehr. Also fahre ich in Stille dahin. Aber es ist noch nicht zu spät umzukehren. Die Fahrt fühlt sich auch schon an wie drei Stunden, obwohl ich gerade mal fünf Minuten fahre und noch weitere 15 Minuten kommen auf mich zu. Ich hoffe einfach, dass das Gespräch vernünftig ablaufen wird.

Angekommen, sehe ich Florian da schon stehen. Ich parke nervös und steige aus, dabei kann ich nicht aufhören zu zittern. Irgendwie freue ich mich ihn wieder zu sehen, aber gleichzeitig verletzt es mich tatsächlich. Keiner weiß, wie das ablaufen wird. Vielleicht ist das auch einfach unser Abschiedsgespräch.

"Hey, alles gut?" begrüßt er mich

Ich habe seine Stimme vermisst

"Hey" sage ich ruhig

Während ich ihn begrüße, streckt er seine Arme und will mich umarmen, aber ich schrecke zurück und schaue ihn verwirrt an

"Keine Umarmung?" fragt er verlegen

"Erzähl bitte was du zu sagen hast" fordere ich ihn auf

"Da hat es jemand eilig" lacht er

Wie kann er so glücklich sein? Wir haben uns Ewigkeiten nicht gesehen und dazwischen ist so viel negatives passiert und er ist so locker drauf

"Komm erst Mal mit, wir setzen uns ruhig hin und bereden das alles. Willst du was trinken?" sagt er

Ich schüttele den Kopf. Ich will jetzt wissen was alles los ist. Auf dem Weg zu einer Bank herrscht eine unangenehme Ruhe. Die Stille, ich kann schon fast sein Herzschlag hören oder eher gesagt meinen.

Nach einer Unendlichkeit finden wir auch eine Bank und wir setzten uns. Aber er sagt immer noch nichts. Er redet einfach nicht.

"Also? Was gibt es so zu erzählen?" dringe ich ihn auf

"Ja also, das Spiel haben wir verloren, hast du bestimmt mitbekommen und..."

"Nein Florian, das interessiert mich nicht. Worüber wolltest du mit mir reden?" sage ich langsam zickig

Wie kann er meinen jetzt Witze reißen zu müssen? Ich bin am ganzen Körper am zittern vor Nervosität und er ist zu tiefst entspannt.

Er setzt sich aufrecht hin, atmet tief ein und wieder aus, dann fängt er an

"Ich hab mich die letzten Tage, beziehungsweise Wochen, viel mit Jamal und Eleonora unterhalten und zu aller erst tut es mir leid, dass beide mit im Boot drinnen sitzen. Ich habe mitbekommen, dass du nur flüchtig zu ihnen Kontakt hast, vor allem zu Nora, das wollte ich nicht. Die haben damit nichts zu tun, das ist eine Sache zwischen uns beiden und ich wollte nicht, dass einer von denen das mit dir klärt oder so. Ich wollte das alles alleine mit dir besprechen." fängt er an. Er kratzt sich am Hinterkopf und fährt dann fort "Ich hab mich echt arschig benommen. Aber so richtig arschig, sogar schlimmer als das, dafür gibt es kein Begriff und ich fühle mich schuldig für alles was passiert ist. Ich war in der Situation einfach so überfordert, die Nachricht von deinem Ex, ich weiß nicht warum ich das geglaubt habe. Ich weiß ehrlich nicht, was in diesem Moment in meinem Kopf vorging. Aber du musst dich auch in meine Situation hineinversetzen. Es ist für mich schwierig eine Frau zu finden, die nicht dem Geld oder beziehungsweise dem Ruhm hinterher ist und die Nachricht, also der "Chat" von euch sah Real aus und in dem Moment habe ich es einfach geglaubt und ich war schon vorher sowieso bisschen sauer wegen Jamal und mir..." 

Who's that Boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt