Who's that Boy?

Kapitel 63

Weihnachten.

Wir verabschieden uns alle voneinander. Alle fahren zu deren Familien und ich fahre mit Jamal zu seiner Familie. Florian hatte es anscheinend eilig, denn er hat uns gestern schon verlassen. 

Nora hat Jamal und mich am Bahnhof abgelassen und von da an fahren wir mit dem Zug zu ihm nach Hause. Ich muss sagen, ich bin schon ziemlich aufgeregt. Immerhin verbringe ich die Weihnachtstage mit einer "Fremden" Familie. Aber das Gute ist, dass ich die Familie schon kenne. 

Das mit dem Laufen wird immer besser bei mir. Ich habe mittlerweile mehr Ausdauer und brauche nicht mehr so viele Pausen wie vor paar Tagen. 

"Alles gut bei dir?" fragt mich Jamal 

"Ja alles gut" sage ich

"Entspann dich. Du kennst meine Familie. Du brauchst nicht nervös sein" beruhigt er mich

Er merkt mir meine Nervosität an. Ich weiß, dass ich seine Familie kenne und das ich mich nicht zu stressen brauche, trotzdem mache ich mir Kopf. Was ist, wenn die doch lieber unter der Familie bleiben wollen? 

Ich ziehe mir Kopfhörer an, um mich zu entspannen. Wir haben noch etwa drei Stunden Zugfahrt, vielleicht schlafe ich bisschen in der Zeit, damit die Fahrt auch schneller vorbei ist.

"Ela, wir sind da" 

Ich öffne komplett verwirrt meine Augen und muss erst Mal verstehen wo ich bin. Ach ja, im Zug, auf dem Weg zu Familie Musiala. 

"Wir sind da. Wir müssen aussteigen" wiederholt Jamal noch mal

Habe ich jetzt wirklich die ganze Fahrt über geschlafen?

Wir steigen aus. Ich würde am liebsten noch weiter schlafen. 

"Hinten irgendwo müssen meine Eltern sein. Die holen uns von hier ab"

Also gehen wir auf die Suche nach seinen Eltern. 

Während Jamal und ich uns unterhalten, sehen wir vom weiten etwas Winken. Jamals Mutter. Ich kann mein Grinsen nicht verkneifen. Ich freue mich ziemlich die Familie wieder zu sehen. Seine Familie ist wie meine Familie. Jamal und ich beschleunigen unseren Gang.

"Jamal, Eldora. Ewigkeiten haben wir euch nicht mehr gesehen. Eldora, wie geht es dir Liebes?" begrüßt uns die Mutter

"Hey Caroline, mir geht es soweit ganz gut und selbst?" begrüße ich die Mutter

"Eldora" höre ich eine tiefe Stimme

"Daniel, wir haben uns auch schon lange nicht mehr gesehen" begrüße ich den Vater

"Was eine Freude euch alle wieder zu sehen" sagt der Vater "Kommt. Steigt ein."

Der Vater nimmt uns die Taschen ab und tut diese in den Kofferraum. Dann steigen wir alle in das Auto und fahren auch schon los.

"Erzähl Eldora. Was gibt es bei dir so neues?" redet die Mutter drauf los

"Ach, nicht unbedingt viel. Alles beim alten"

"Wie kommst du mit dem Unfall klar?" fragt sie mich dann

Ich muss kurz schlucken "Soweit ganz in Ordnung. Kann noch keine weiten Strecken laufen, aber ich bessere mich" antworte ich kurz "Wo sind die Kurzen?" Wechsel ich das Thema

"Die sind zu Hause geblieben. Wir würden nicht alle in das Auto passen" sagt der Vater

Die ganze Fahrt über unterhalten wir uns ununterbrochen.

"So dann ein Mal aussteigen" befiehlt uns der Vater

Ich war noch nie bei Jamal zu Hause. Das Haus sieht wunderschön aus. Jamal und ich holen die Sachen aus dem Kofferraum und gehen in das Haus. Die Mutter schließt die Haustür auf und es riecht unglaublich gut nach Essen, träumchen. 

Die Geschwister von Jamal kommen angerannt und ich begrüße sie ganz herzlich

"Latisha, Junior, na alles gut bei euch?" frage ich

Beide nicken

"Ich heiße Jarrell" meckert der kleine

"Das weiß ich doch. Aber bist du nicht trotzdem Jamal Junior?" frage ich aus spaß

"Nein, ich bin Jarrell" sagt er zickig

"Okay, Jarrell"

Dann grinst er auch und beide rennen weg. 

"Komm Eldora, ich zeig dir wo du schlafen kannst" sagt die Mutter und nimmt mich mit

Wir gehen die Treppen hoch. Sie zeigt mir das Badezimmer und dann das Zimmer, indem ich schlafen werde. 

"Danke sehr" sage ich

"Dann richte dich mal ein" sagt sie und verlässt das Zimmer

Ich öffne meinen Koffer und sortiere meine Klamotten in den Schrank rein.

Es klopft an der Tür und ich rufe das die Person rein darf.

"Hey, kommst du klar?" fragt mich Jamal

"Soweit ja. Danke, dass du mich mitgenommen hast. Das war doch die richtige Entscheidung"

"Nicht dafür. Gerne doch. Meine Familie freut sich auch riesig drüber das du mit bist" sagt er und setzt sich währenddessen auf das Bett

Während ich die Klamotten einsortiere, unterhalten wir uns 

"Weißt du warum Florian früher abgereist ist?" fragt er mich

"Nein" sage ich stumpf

"Der sah auch nicht unbedingt glücklich aus. Er hat auch mit keinem geredet. Von jetzt auf gleich hat er beschlossen zu fahren. Der war, aus welchem Grund auch immer, sauer" 

"Ja, Florian halt" sage ich

"Habt ihr euch wieder gestritten?" 

"Wie kommst du drauf?"

"Das sind du und Florian. Ihr streitet euch irgendwie fast immer. Das ist schon typisch" lacht er

"Findest du?"

"Ja..."

"JAMAL, ELDORA" rufen zwei kleine Kinder und stürmen in das Zimmer

"Ich rede gerade mit Ela. Ihr könnt nicht einfach so ohne anzuklopfen in das Zimmer rein" erzieht Jamal die kleinen

"Ist doch alles gut" sage ich

"Warum denn nicht?" fragt Jarrell

"Weil die sich vielleicht küssen" sagt Latisha

Jamal und ich schauen uns beide mit großen Augen an und ich kann mir mein Lachen nicht verkneifen

"Seid ihr zusammen?" fragt dann Jarrell

"Nein, wir sind gute Freunde" sage ich

"Aber Freunde können auch zusammen sein" sagt der kleine dann

"Aber wir sind nur Freunde, wir sind nicht zusammen" lache ich weiter

"Ich glaube dir kein Wort" sagt Latisha

Jamal und ich schauen uns nur an

"So, kleine Kinder haben hier nichts zu suchen. Schnell raus hier, sonst sieht euch der Weihnachtsmann wie unartig ihr seid und ihr bekommt keine Geschenke" sagt Jamal und scheucht die Kinder raus

"Aber ihr würdet so gut zusammen passen und Eldora wäre dann in unserer Familie" sagt Latisha während Jamal sie rausscheucht

"Pscht" sagt Jamal und schlägt die Tür zu "Diese Kinder" lacht er dann verlegen

"Ach. Ist doch süß" gebe ich zu

"Was? Wenn wir zusammen wären?" sagt er schockiert

"Nein, die Kinder" sage ich lachend

Jamal schaut verlegend auf den Boden

"ESSEN" wird von unten gerufen

Ich packe meine Sachen schnell weg und Jamal und ich gehen runter.