Kapitel 39

141 2 0
                                    


Leroy Sané.

Ich kann es nicht fassen. Der Leroy steht in unserem Wohnzimmer. Also ich habe ihn damals auch schon kennengelernt, als ich alle kennengelernt hatte, aber das er jetzt hier steht, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.

"Hey, kann ich dir einen Kaffee anbieten oder so?" frage ich fassungslos

"Ein Glas Wasser wäre nett."

Ich eile zur Küche und fülle ihm ein Glas Wasser auf.

"Womit habe ich die Ehre, dass du hier bist?" frage ich scheu "und woher weißt du wo ich wohne?"

"Jamal hat mir das gesagt und ich wollte mit dir mal was besprechen" sagt er

Wenn Jamal so weiter macht, kann ich bald ausziehen, weil jeder weiß wo ich wohne. Er hätte mich wenigstens woher warnen können oder bescheid sagen können.

"Okay? Und worüber? Scheint sehr wichtig zu sein, wenn du diesen weiten Weg nach Frankfurt gemacht hast"

"Ich weiß, dass du davon bestimmt nichts mehr hören möchtest. Aber es geht um Florian." gesteht er

Ich seufze. Na klar, was hätte ich auch anderes erwarten können?

"Leroy, ich möchte wirklich nichts über ihn hören." sage ich genervt

"Hör bitte erst mal zu." ich schaue gespannt rüber "ich weiß, dass zwischen euch viel geschehen ist. Aber glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass Florian völlig am Boden zerstört ist?"

"Nein, dass glaube ich dir nicht." sage ich streng 

"Aber das ist er. Schau mal, er ist mein kleiner Bruder und ihn so zu sehen ist grauenhaft. Sein Fokus liegt gar nicht mehr auf Sport. Er ist den ganzen Tag im Haus und macht nichts mehr."

"Aber ich dachte er wäre im Urlaub? Also hat Jamal mir erzählt" frage ich nachdenklich

"Weil Florian uns gesagt hat, wenn jemand fragt, er ist im Urlaub. Aber die Wahrheit ist, dass er nichts macht. Ich weiß zwar nicht jedes Detail von euch und es geht mich nichts an, aber das ist nicht mehr normal. Würde Flo auch erfahren, dass ich jetzt hier bin, würde er mich töten oder eher gesagt Jamal töten. Flo hat sich bei Jamal ausgeheult und Jamal kann seine Klappe nicht halten und hat es mir erzählt. Worauf ich eigentlich Hinaus möchte, Robin? Dein ernst?"

"Ja mein ernst. Warum?" 

"Eldora, er spielt mit uns in der selben Mannschaft, dass kannst du nicht bringen" sagt er fassungslos

"Und warum nicht? Flo und ich waren nie zusammen. Ich kann machen und tun was ich möchte. Oder darf ich jetzt nie wieder jemanden daten weil Flo es so möchte? Warum darf Florian plötzlich eine Freundin haben, aber ich darf mich nicht mit anderen treffen?" motze ich

"Beruhig dich bitte. Sowas zieht man einfach nicht ab. Klar, Florian hat auch scheiße gebaut, da spreche ich auch nicht gegen aber trotzdem"

"Nein, nichts trotzdem. Ich bin kein Fußball Experte, ich hätte nicht mal wissen müssen, dass die beiden im selben Team sind und außerdem hat Robin mich angeschrieben, nicht ich ihn!"

"Ach echt? Das wusste ich nicht." sagt er verlegen "Trotzdem geht es Florian..."

"Leroy, ich find es ja schön das du so hinter deinen Kollegen stehst, aber er hat mich stehen gelassen, nicht ich ihn! Ich hab um ihn geweint wie eine verrückte, obwohl wir nicht zusammen waren. Er hat mit der ganzen Kake angefangen. Dann meint er sich nach Monaten melden zu müssen, um mit mir das zu klären, ich serviere ihn ab und jetzt muss ich ankommen, weil es ihn dreckig geht? Wo wart ihr alle als es mir dreckig ging? Da hat keiner an mich gedacht! Ich war alleine auf mich gestellt und keiner ist bei Flo angekrochen gekommen und meinte 'Komm zurück, Eldora ist am verzweifeln ohne dich, sie packt ihr Leben nicht'. Tut mir leid das sagen zu müssen, aber er ist alt genug. Er weiß sein Leben selber zu handeln. Ich habe keine Lust auf dieses hin und her mit ihm, aber das habe ich ihm alles deutlich gemacht. Mit Florian war ich nur am weinen, er hat mich immer und immer wieder verletzt, er ist immer ohne Grund einfach gegangen. Während ich mehrere Gründe genannt habe, um zu gehen. Florian ist kein vergleich zu Robin! Robin ist ganz anders als er. Er ist wirklich erwachsen, er hat ernste Absichten, er zeigt mir was er will. Sowas konnte ich nicht von Flo behaupten. Sorry, aber er muss damit klarkommen, dass ist nicht mehr mein Salat"

"Du bist echt stur" lacht er

"Nein! Ich habe einfach keine Lust mehr verletzt zu werden. Es nützt auch nichts wenn jeder von euch auf mich einredet. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Versteh mich bitte, ich möchte einfach glücklich sein und das war ich nicht mit ihm." 

Leroy schaut mich enttäuscht ein. Er schaut immer hin und her zwischen dem Glas und mir. 

"Tut mir leid, dass du jetzt extra hier hin gekommen bist, aber ich werde meine Meinung nicht ändern. Ich weiß einfach wie das Enden wird. Ich komme wieder an, Florian ist glücklich, er zieht sein Ding durch und sobald wieder was kleines dazwischen kommt, herrscht wieder Drama."

"Wie gesagt, ich kenne nicht die ganze Geschichte. Ich dachte nur, dass es vielleicht was bringen würde, wenn ich mal mit dir rede. Weil er tut mir schon leid und so fertig habe ich ihn noch nie gesehen."

"Das tut mir auch leid für ihn. Aber er muss sein Glück an anderen Sachen abhängig machen, er darf es nicht an Menschen abhängig machen, so wird er niemals Glücklich." 

"Vielleicht könnt ihr Freunde werden? Ihr müsst nicht unbedingt zusammen sein" versucht er Argumente zu finden

"Das haben wir doch alles schon versucht" bestätige ich

"Okay, tut mir leid für die Störung. War aber schön mit dir zu reden. ich versuche mal die Tage bisschen auf Flo einzureden. Danke das du dir Zeit genommen hast"

"Ach nicht dafür. Tut mir leid, dass du so einen weiten Weg nehmen musstest für nichts"

"Passiert"

Also verabschieden wir uns.

"Überleg es dir bitte alles noch Mal genau. Bitte. Ich möchte nicht gegen Robin reden, auf keinen Fall, er ist auch ein guter Kollege von mir. Aber vielleicht haben du und Flo euch auf den falschen Fuß getroffen" sagt er am Türrahmen

Ich schaue ihn nur Misstrauisch an

"Bitte."

Schon verlässt er das Haus und ich bin auf mich gestellt.

Dieser Wirtz. Er bringt mein ganzes Leben durcheinander. Ein Mensch nach dem anderen reden auf mich ein. Das er seine Sachen nicht selber klären kann.

Aber vielleicht hat Leroy recht. Vielleicht haben wir uns wirklich auf den falschen Fuß getroffen. Man sagt ja, alle guten Dinge sind drei.

Who's that Boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt