Eine Woche.
Noch eine Woche bis Weihnachten vor der Tür steht. Ich habe mich von Tag zu Tag verbessert. Die Chancen stehen sehr gut, dass ich bis dahin wieder zu Hause bin. Nora und den anderen habe ich noch nicht vom Glück erzählt, ich möchte die damit überraschen.
Im Flur laufen der Physiotherapeut und ich gerade eine Runde.
"Guten Tag Frau Garcia" spricht mich der Arzt von hinten an "Es läuft sehr gut bei Ihnen, das freut mich sehr. Ich habe gute Nachrichten. Sie können in zwei Tagen nach Hause unter der Bedingung, dass Sie regelmäßig zur Therapie gehen. Sie sind zwar gut in der Verbesserung, jedoch dürfen Sie das nicht nachlassen. Sie müssen Ihre Haltung verbessern und alles drum und dran."
"Natürlich. Ich werde regelmäßig gehen, dass verspreche ich Ihnen. Ich möchte wirklich sehr gerne wieder nach Hause. Aber kann ich nicht vielleicht schon früher gehen?" frage ich
"Das möchten wir nicht riskieren. Gerne würden wir Sie noch unter Beobachtung hier behalten."
"Ich komme auch regelmäßig zu den Kontrollen" versichere ich dem Doktor
"Aber auf eigene Gefahr. Wenn irgendwas passieren sollte, haften wir nicht" antwortet er
"Es wird schon nicht passieren. Ich komme zu den Kontrollen und den Therapien. Ich werde mich auch schonen." diskutiere ich
"Wissen Sie schon wie Sie nach Hause kommen? Kann Sie jemand abholen?"
"Ja, zur Not rufe ich einen Taxi"
"Okay, wenn Sie das unbedingt möchten. Ich schreibe dann gleich Ihren Entlassbrief und dann dürfen Sie auch schon gehen. Wenn was sein sollte, kommen Sie unverzüglich wieder hier hin."
"Versprochen. Ich danke Ihnen vielmals"
"Weiterhin gute Besserung und ich wünsche Ihnen viel Erfolg"
Somit verabschieden wir uns. Ich grinse meinen Therapeuten überglücklich an.
"Ist das so schlimm mit mir oder warum möchtest du mich schnellst möglich verlassen?" sagt mein Therapeut gespielt traurig
"Nein, nein. Du bist der Beste. Ohne dich wäre ich nie so weit gekommen. Aber ich bin hier schon ewig, ich möchte endlich mein Essen essen und in meinem Bett schlafen."
"Nein, ich habe damit nichts zu tun. Ich habe dich nur unterstützt. Das alles hast du dir selber zu verdanken. Aber ich kann es nachvollziehen, dass du endlich nach Hause willst." sagt er "Dann bring ich dich in dein Zimmer und du packst deinen Koffer"
Keine Sekunde warte ich. Ich drehe mich um und laufe Richtung Zimmer. Ich kann schon zum Teil alleine laufen. Ab und zu muss ich mich noch am Gelände festhalten, aufgrund meines Kreislaufes, aber soweit bin ich sehr stolz auf mich.
"Mit dem Packen kommst du klar?" fragt mich Luca, mein Therapeut
Ich nicke und reiße meinen Schrank auf und fange sofort an zu packen. Während ich packe rufe ich Niklas an, um zu fragen, ob er mich abholen könnte. Er war erst geschockt, weil er damit gar nicht gerechnet hätte, dass ich jetzt schon nach Hause darf, aber er holt mich ab. Ich habe ihn noch drauf hingewiesen, dass er das niemanden sagen darf, es soll eine Überraschung werden.
Meine Tasche ist soweit fertig gepackt. Jetzt warte ich noch bis ich meinen Entlassbrief bekomme und dann kann Niklas auch schon kommen.
Nach einer halben Stunde kommt eine Schwester und reicht mir meinen Brief rüber. Ich bedanke mich soweit bei allen Ärzten und Schwestern, die die Geduld mit mir hatten und mich ertragen mussten. Auf dem Weg treffe ich noch Mal auf Luca, ich bitte ihn mich zum Auto zu bringen im Rollstuhl, damit ich auch Niklas überraschen kann.
Luca holt einen Rollstuhl in dem ich mich hineinsetze und schon schiebt mich Luca raus. Draußen treffen wir auf Niklas und er grinst über beide Ohren.
"Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Du siehst echt gut aus" begrüßt er mich "Komm ich nehme die Taschen"
"Ich erledige das schon" unterbreche ich ihn und stehe auf, um die Tasche in den Kofferraum zu tun.
Niklas schaut mich mit großen Augen an und kann nicht glauben was er gerade hier sieht.
"Wie? Seit wann?" fragt er überfordert
"Sonst würden die mich doch nicht nach Hause lassen" sage ich glücklich
Niklas geht zu mir rüber und nimmt mich in die Arme
"Also die anderen werden fassungslos sein" sagt er "Komm wir fahren dann mal"
"Danke dir für alles Luca. Du hattest echt viel Geduld mit mir. Hat spaß mit dir gemacht" bedanke ich mich
"Gerne doch. Komm gut an und hab schöne Feiertage"
Ich bedanke mich und schon steigen wir in das Auto und fahren los. Ich bin ziemlich nervös. Monate war ich nicht mehr zu Hause. Ich kriege wieder meinen normalen Lebensalltag zurück.
"Du bist ziemlich hibbelig. Nervös?" fragt mich Niklas daraufhin
"Wenn du nur wüsstest" antworte ich aufregend "Habt ihr zu Hause irgendetwas verändert?" frage ich neugierig
"Siehst du gleich" antwortet er nur
Es ist so schön wieder die bekannten Häuser und Straßen zu sehen. Es fühlt sich so an, als ob nie was wäre. Als ob ich immer ein normales Leben hatte.
"Willkommen zurück Eldora."
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Who's that Boy?
RomansaEin Normales Mädchen oder doch eine Spielerfrau? Von einem Ahnungslosen Mädchen zu einer bekannten Spielerfrau. Aber wer ist der richtige Typ? Ist das überhaupt der richtige Weg?