Who's that Boy?

Kapitel 67

Zu Hause.

Die Weihnachtszeit ist vorbei. Jetzt steht Silvester vor der Tür. Heute früh bin ich von Jamals Familie abgereist. Wir hatten eine wirklich schöne Zeit zusammen und es hat wirklich sehr viel spaß gemacht. Jamal ist noch bei seiner Familie geblieben, aber zum Glück sehen wir uns alle gemeinsam an Silvester, darauf freue ich mich schon riesig. Aber ob Florian mit dabei sein wird, bezweifele ich ehrlich gesagt. Seit dem Spiel bei uns, ist er nicht mehr gut auf mich anzusprechen. Wir haben die Tage auch nichts voneinander gehört. Er hat ab und zu Mal mit Jamal telefoniert, aber sobald ich dazu kam, hatte er es sofort eilig.

Im Zug genieße ich noch die Stille vor dem Sturm. Die Silvesterzeit ist so stressig. Essen vorbereiten, alles Einkaufen, sich fertig machen, aber erst Mal ein Outfit finden. Wir müssen auch definitiv noch viel Organisatorisches planen. 

Dome ist seit Gestern zu Hause. Ich hoffe, dass er schon bisschen aufgeräumt hat. Der Restlichen kommen heute alle, inklusive mir.

Ich habe noch eine halbe Stunde Zugfahrt. Deswegen rufe ich schon mal Dome an und frage, ob er mich vom Bahnhof abholen könnte.

Ich steige aus dem Zug raus und begeh mich auf die suche nach Dome. Aber das dauert nicht lange bis ich sein Auto finde. Ich steige ein und begrüße ihn sofort.

"Na du, wie waren deine Weihnachtstage?" frage ich

"Ganz gut und bei dir?"

"Sehr gut" grinse ich

Ich schaue Dome an und er grinst mich mit einem schleimigen Grinsen an

"Was ist?" frage ich

"Sehr gut also? Hast du sonst was zu sagen?" fragt er zwinkernd

"Was soll ich sonst zusagen haben?" frage ich daraufhin

"Naja, du hast mit Jamal Musiala und seiner Familie die Tage verbracht" weist er mich drauf hin

"Ja und?"

"Och Ela. Lief da was?" fragt er dann genervt

"Nein! Wie kommst du drauf?" frage ich 

Dome startet das Auto und auf dem Weg nachhause unterhalten wir uns weiter

"Ja bevor du bei ihm warst, habt ihr euch geküsst" erinnert er mich

"Na und? Wo ist da das Problem? Das war nur ein blödes Spiel. Das hat nichts zu bedeuten" erkläre ich ihm

"Florian war aber nicht so erfreut" 

"Er ist nie erfreut was ich mache" zicke ich rum

"Weil er Eifersüchtig ist" erklärt er "Man er liebt dich. Als du im Krankenhaus warst, war er verrückt vor sorgen"

"Aber trotzdem passt ihm nie irgendwas. Egal was ich mache. Ich bin kein Tag raus aus dem Krankenhaus, schon kommen die ersten Beschwerden"

"Ach Ela, dir ist wirklich nicht mehr zu helfen" sagt er kopfschüttelnd

"Ich verstehe nicht so ganz was du jetzt von mir möchtest"

"Nichts. Ich wollte einfach nur wissen, ob bei euch was lief. Ich glaube Jamal hat da auch so ein kleines Knistern für dich"

"Ach hör auf. Wir kennen uns schon ewig. Wir sind nur sehr gute Freunde" begründe ich

"Hat nichts zu heißen"

Wir diskutieren noch etwas bis wir auch schon angekommen sind.

"Ela, darf ich dich was fragen?" kommt dann von Dome

"Was denn?"

"Was sagen deine Gefühle?" fragt er plötzlich

"Auf was bezogen?"

"Ja auf was wohl? Florian und Jamal" klärt er auf

"Als ob es da eine Wahl gibt. Ich habe echt keinen Nerv dafür" gebe ich zickig von mir

"Ja, weil du warst erst mit Florian, aber dann mit Robin zusammen, dann ist da eigentlich was mit Flo aber Jamal steht auch dazwischen"

"Hör mal, nur weil ich mit Jungs zu tun habe, heißt es nicht, dass ich mit jedem was habe oder das ich von jedem was möchte. Ich bin auch mit dir und Niklas befreundet, wir leben sogar zusammen und bei uns läuft auch nichts" gebe ich abweisend zu

"Ich glaube wir reden wann anders drüber" sagt er und verschwindet im Bad

Irgendwie hat mich seine Frage sauer gemacht. Klar, die Situation ist schwierig, aber nur weil ich ein mal Jamal geküsst habe, wegen einem Spiel, heißt es nicht, dass ich was von ihm möchte. Klar, ich war mit Robin zusammen und irgendwie war da aber trotzdem immer was für Florian, aber das mit Florian ist einfach zu kompliziert. Außerdem muss ich doch nicht unbedingt mit jemanden von denen zusammen kommen oder so. Es gibt genug Männer auf der Erde.

Ich habe aber nie wirklich über meine Gefühle nachgedacht, ich habe meine Gedanken immer verdrängt.