Kapitel 62

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Morgen.

Ich wache besser auf denn je. In meinem gemütlichen Bett. Ohne das mich Ärzte wecken und Therapeuten zu irgendwas drängen. Der Gedanke daran, dass ich wirklich zu Hause bin, bringt mir sofort ein lächeln ins Gesicht. Deshalb stehe ich mit guter Laune auf. Ich schaue auf die Uhr 8:25 Uhr. Schon früh, aber wenn man Wochenlang so früh geweckt worden ist, gewöhnt man sich dran. Ich ziehe mir meinen Bademantel an und gehe ins Wohnzimmer. Dort kann ich mir mein lachen nicht verkneifen. Alle, also Niklas, Dome, Florian, Jamal und Nora sind im Wohnzimmer eingeschlafen. Dieser Anblick ist bezaubernd. Ich beschließe noch niemanden zu wecken. Sieht anscheinend bequem aus. Also gehe ich erst mal in das Bad und mache mich frisch. 

Als ich die Tür vom Bad öffne, um in mein Zimmer zu gehen, kommt mir ein verschlafener Florian entgegen. Ich schrecke kurz zusammen.

"Guten Morgen" sage ich glücklich

"Morgen" sagt er verschlafen

"Na gut geschlafen?" lache ich

"Ja" sagt er nur stumpf 

"Ist alles gut bei dir?" frage ich dann misstrauisch

"Ja" sagt er monoton und verschwindet im Bad

Hab ich was falsches gesagt oder ist er mit dem falschen Fuß aufgestanden? Ich denke mir nichts dabei, vielleicht ist er einfach noch müde. Im Zimmer ziehe mir normale Hausklamotten an und versuche noch mal ins Wohnzimmer zu gehen, um zu schauen, ob alle wach sind. Ich habe Hunger und ich möchte ungern alle wecken, nur weil ich mir essen machen muss.

Im Wohnzimmer sehe ich keinen Dome mehr, also ist er auch schon wach und bestimmt in sein Zimmer gegangen. Nora, Jamal und Niklas liegen da noch. Soll ich einfach mein Essen machen? Wenn die anderen gleich kommen, werden die sowieso wach. Egal, ich fange einfach langsam schon an. 

In der Küche überlege ich, was ich mir machen soll. Ich beschließe einfach Pfannekuchen für alle zu machen.

"Brauchst du Hilfe?" höre ich eine Stimme von hinten

"Alles gut, ich schaff das. Danke" sage ich während ich die Produkte aus dem Kühlschrank raushole.

"Nein komm, ich helfe dir. Du sollst dich nicht zu überanstrengen" sagt Florian

"Ich schaff das, wirklich. Wenn ich Hilfe brauche melde ich mich." sage ich

"Na wenn du meinst" sagt er genervt

"Florian, was ist mit dir? Hast du nicht so gut geschlafen?" frage ich vorsichtig

"Ich versteh nicht, was du meinst" sagt er monoton

"Ja du bist so abwesend und irgendwie genervt" 

"Kommt dir nur so vor" sagt er während er auf sein Handy schaut

"Hab ich was falsches gemacht oder so?" hake ich drauf rum

"Ela, nerv mich nicht" sagt er sauer

Ich schaue ihn nur mit großen Augen an. Was habe ich gemacht? Ich merke doch, dass irgendwas ist, das kann nicht nur an seiner Morgenmuffeligkeit liegen.

"Okay" flüstere ich nur

Ich habe bisschen mehr erwartet. Ich war lange im Krankenhaus und jetzt wo ich endlich raus bin, fühl ich mich so unerwünscht. Naja, ich hab mir die Normalität gewünscht und die hab ich jetzt.

Aber ich lass es nicht auf mir sitzen "Also? Was bedrückt dich?" frage ich mit etwas guter Laune, vielleicht muntert ihn das auf.

Aber er atmet nur genervt ein und wieder aus "Ich habe beschlossen heute schon nach Hause zu fahren" sagt er plötzlich

"Was? Warum?" frage ich geschockt 

"Hab ich jetzt so beschlossen" 

Ich schaue ihn fragwürdig an "Ich dachte wir verbringen heute noch alle zusammen den Tag. Woher dieser Sinneswandel?"

"Hast ja genug Leute um dich rum. Jamal ist auch eine gute Unterhaltung" sagt er genervt

Was hat das jetzt mit Jamal zu tun? Warum so expliziert er? 

"Ich will aber mit euch allen den Tag verbringen bevor ich wieder alleine bin, an Weihnachten...warte, bist du jetzt so genervt wegen gestern?"

"Ich weiß nicht, was du meinst?" sagt er

"Das ich Jamal geküsst habe?" 

"Ela ehrlich. Mach jetzt dein Ding und lass mich bitte" sagt er und geht aus der Küche raus

Ich glaube, der ist wirklich genervt deswegen. Man kann es auch wirklich nicht immer jeden recht machen oder? Das war nur ein blödes Spiel und jetzt kommen wieder solche faxen? Aber ich ignoriere es einfach. Ich lasse meine Laune nicht wegen sowas dummes kaputt machen. 


Mittlerweile sind alle anderen auch schon wach. Das Frühstück habe ich fertig. Wir sitzen alle am Tisch und Frühstücken, außer Florian.

"Was ist mit Flo?" fragt Mia

Wir schütteln alle mit dem Kopf. Ich habe selber nicht wirklich Ahnung was los ist, deshalb sage ich nichts dazu. 


Nach dem Frühstück räumen Nora und Mia den Tisch ab, da ich momentan keine Energie dafür habe.

"Hast du schon drüber nachgedacht, ob du morgen mit willst? Gestern kamen wir nicht so wirklich zum Gespräch?" fragt mich dann Jamal

"Ja, ich würde gerne mit" sage ich "Also natürlich nur, wenn das für alle in Ordnung ist und ich nicht zu anstrengt sein werde"

Ich vermute, dass ist immer noch besser, als komplett alleine zu sein über die Feiertage.

"Sonst würde ich dich nicht fragen. Meine Familie freut sich schon mega dich wieder zu sehen. Mich freut es auch, dass wir zusammen feiern können."

"Danke das du an mich denkst"

Who's that Boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt