Kapitel 22

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--- Yuki ---

Es war also soweit. Das Training war vorbei und Yuki war extra zurück in die Wohnung gekommen. Von Kakashi fehlte wie immer jede Spur. Sicher war er gerade dabei sein eigenes Team zu trainieren. Die Drei würden vermutlich noch weitere schwere Aufträge vor sich haben und sie alle brauchten noch einiges an Training um dem gewachsen zu sein. Doch sie hatte heute eine andere Prüfung zu bestehen. Ihr Blick glitt ein letztes Mal in den Spiegel. Sie trug wie immer ihre Shorts und Top. Gepaart mit den Armpanzern, die sie vor einer Ewigkeit von Kakashi bekommen hatte. All die Jahre hatte sie diese immer wieder anpassen lassen, sodass der Grundgedanke noch immer in ihnen existierte, auch wenn sie mit dem früheren Geschenk kaum noch etwas zu tun hatten. Jetzt aber kam ihr ihr Outfit so unpassend vor. Atsuko hatte sich damals extra diesen unhandlichen Kimono angezogen nur weil sie Ooki treffen würde. Sollte sie das auch? Sie seufzte. Wann wollte sie aufhören sich zu fragen, was sie sollte, weil es andere taten? War sie nun nicht langsam alt genug, andere Entscheidungen zu treffen? Eigene. Kiba bat sie um ein einfaches Treffen zu zweit. Er hatte so verlegen und entschlossen darum gebeten. Jetzt stand sie hier und fragte sich, ob dieses Date sie all ihre Fragen beantworten würde. All jene, die sie schon lange über die Liebe hatte. >Verbringst du gern Zeit mit mir?< Das hatte sie Kiba gefragt. Sie hatte allein zugesagt, weil ihre Antwort ja gewesen war. Sie verbrachte gern Zeit mit ihm. Mit den Hunden oder in der Gruppe. Doch reichte das um einmal wie Atsuko zu fühlen? >Dann lass uns uns treffen und es zusammen herausfinden. Ich mag dich schon lange Yuki. Deswegen weiß ich, das du nicht so fühlst. Aber können wir nicht bei einem Treffen herausfinden, ob sich das ändern kann?< Es war eine schlüssige Überlegung gewesen und umso mehr zweifelte sie an ihrem Outfit. Sie hatte das Gefühl seine Idee nicht ernst genug zu nehmen. Mehr in ihm zu sehen. Das, was Hinata in Naruto oder Sakura und Ino in Sasuke sahen. Würde sie sich dann auch so seltsam verhalten? Eine Verbindung aufbauen, so, wie Kenji und Akane etwas verband. Etwas, das selbst Jahre der Freundschaft niemals ändern würde. Yuki war sich dessen sehr wohl bewusst. Immerhin hatte sie sie gesehen. Wenn sie selbst jemanden fand, würden die Beiden aufhören vor ihren Gefühlen wegzulaufen? Würde sie verstehen, warum Kenji und Akane das taten? Ihre Gefühle ignorierten. Würde das Treffen mit Kiba irgendetwas daran ändern? Wieder sah sie in den Spiegel hinein. Noch hatte sie etwas Zeit. Doch ihr Kleiderschrank enthielt keine andere Kleidung. Woher sollte sie also jetzt etwas anderes bekommen? Kurz in die Stadt? Doch was kaufte man sich? Was war zu viel und was zu wenig? Unschlüssig starrte sie ihr Spiegelbild an, ehe ihr eine Person einfiel. Kiba. Er hatte ihr gesagt das sie heute nicht trainierten. Darum würde er Abends Zeit haben sobald er sich um seine Aufgaben im Clan gekümmert hatte. Nachdenklich drehte sie den Kopf, ehe sie sich in Bewegung setzte. Noch nie war sie diesen Weg allein gegangen und doch verließ sie die Wohnung und huschte die Dächer entlang, bis sie Augenblicke später vor Kurenais Tür landete. Es war ihr erstes Mal ohne Kakashi hier und doch war sie sich sicher, vor der richtigen Tür zu stehen. Kurz zweifelte sie, doch Kiba war ihr mit Ehrlichkeit begegnet und so hob sie die Hand und klopfte. Sie wollte diese Ehrlichkeit zu schätzen wissen. Yuki hörte Schritte und kurz darauf öffnete sich die Tür. „Ja?" Fragte Kurenai sanft und sah herum, ehe sie Yuki erkannte. „Yuki?" Fragte sie überrascht. „Hallo Kurenai." Die Jonin sah hin und her, doch sie würde Kakashi nicht finden, auch wenn sie ihn suchte. „Ich bin allein hier." Erklärte das Mädchen ruhig und Kurenai hörte auf nach alten Bekannten zu suchen. „So? Was verschafft mir die Ehre?" Yuki war nervös und doch würde sie nicht kneifen. „Ich hatte gehofft, du könntest mir helfen. Ich habe ein Date und ich finde, ich trage nicht die richtigen Sachen dafür." Kurenai schwieg einen Moment des Erstaunens. Musterte Yuki nur, ehe sie endlich zu lächeln begann. „Und du hast gehofft, ich könnte dir helfen?" Fragte sie sanft. Früher hatte Yuki Kurenais Sanftheit für unnötiges Mitleid abgetan. Jetzt aber war ihre Meinung zu Kurenai eine völlig andere. Sie war eine gute Freundin geworden. Von Kakashi und von Yuki. „Ja. Ich habe nicht viel Zeit. Wir treffen uns bald." Kurenai kicherte leicht. „Wenn Kakashi davon erfährt, wird er sicher eifersüchtig. Ok. Ich bin wirklich neugierig. Kann es sein das ich dein Date kenne?" Sollte sie das beantworten? Wollte sie das sagen? Machte es einen Sinn das zu verheimlichen? Hatte es Kurenai gestern nicht mitbekommen? „Kiba." In Kurenais Augen funkelte etwas fröhliches, ehe sie breiter lächelte. „Er ist nett. Ich kann dich verstehen. So und du möchtest dich schick machen? Ich hätte da eine Idee. Was hältst du denn von einem Kimono. Warte komm erstmal rein." Kurenai machte platz und so trat Yuki an ihr vorbei in eine ruhige und vertraute Wohnung. Sie war länger nicht hier gewesen. Vor allem, weil ihr Training und ihr Leben sie etwas von Kakashi entfernte und damit auch von seinem Leben und seinen Freunden. Sie begann eigene Wege zu gehen und doch hatte sie noch immer das Gefühl, das sie bei Kakashis Freunden ein offenes Ohr finden würde, egal um was es ging.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt