Kapitel 41

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--- Reika ---

Reika lauschte stumm. Kakashi wollte allen ernstes sein Team anmelden, statt für Yuki da zu sein? Ihre Hand ballte sich, doch sie schluckte den Ärger herunter. Dieses Kind brauchte jetzt ihren Vater und nicht das er mit seinem Team herumspielte. Der Titel dieser Kinder war wohl kaum zu vergleichen mit dem, was Yuki bevorstand. So lauschte Reika stumm, aber angespannt der Besprechung. Es wurden Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. Die Teams abgesegnet und die Wahl der Prüfer abgehalten. Am Ende dieser langen Besprechung hatte Reika das Gefühl Zeit vergeudet zu haben, die sie für Yuki brauchte. Es war bereits spät und Morgen würde das Teamtraining weitergehen. Ab dann wurde es erst richtig anstrengend für Yuki und doch musste sie es sagen. Kakashi war gerade dabei sich wegzudrehen und zu verschwinden, als Reika ihm in den Weg schritt. „Wir müssen reden." Sagte sie unverblümt und einige sahen unauffällig zu ihr. Reika störte das nicht. Nicht im Geringsten und Kakashi war auch niemand, dem die Meinung anderer wirklich Nahe ging. „Natürlich." „Wir gehen schonmal vohooor!" Rief ihm Gai zu, als sich die Menge langsam verteilte und verschwand. Es war fast wie damals, als Yuki Reikas Team zugeteilt wurde. Damals war sie wütend gewesen, weil Yuki als Unerfahrene in ihr Team kommen sollte. Jetzt war sie hier, weil sie gehen sollte. Selbst Reika war sich dieser Ironie bewusst. „Kakashi." Begann sie, kaum das sie allein waren. „Das kann nicht dein Ernst sein!" Warf sie ihm einfach direkt vor, während er völlig cool wirkte. Hatte er Yukis Schicksal einfach akzeptiert? „Was soll das? Hast du jetzt Zeit dich um dein Team zu kümmern. Sie braucht dich!" Zischte Reika leise, damit man sie nicht belauschen konnte. Kakashi hielt dem Blick stand. „Ich werde für sie da sein. Auf die Art, wie sie es möchte. Nicht, wie ich glaube das sie es braucht." Reika trat empört vor. „Sie ist Dreizehn! Sie weiß noch nicht, was das alles bedeutet. Wie es sie verändern wird." Es machte sie so wütend, das Kakashi einfach sein Leben weiter leben wollte. „Sie weiß es Reika und sie hat Angst davor. Sehr sogar. Heute. Sie hat sie getroffen und sie haben geredet." Kurz sah Kakashi fort und dort war nur noch seine verhüllte Gesichtshälfte zu sehen. „Heute schon?" „Ja." „Und was machst du dann hier?" Sie zischte es ungläubig und endlich sah er wieder zu ihr. „Ihr beweisen, das ich ihr vertraue. Das ich dir vertraue. Ich vertraue darauf, das sie alles weiß um es zu überstehen. Ich will, das sie keine Angst vor ihrem Schicksal hat." „Keine Angst?!" Reika erhob die Stimme, bemerkte es und senkte sie wieder. „Das kann nicht dein Ernst sein. Nimm das ernst!" „Das tue ich." Ihre Augen trafen sich und sie war ihm so nah, das sie sogar die Traurigkeit in dem Grau wahrnehmen konnte. Eine Traurigkeit, die sie ein wenig besänftigte. Dann aber sah er einfach wieder weg. Fort an die Wand, oder das Fenster. Wer wusste das schon. „Yuki hat Angst, aber egal was wir sagen. Egal, was es bedeutet. Sie wird gehen. Das ist der Mensch, der sie ist. Wenn ich, wenn wir daran zerbrechen, macht das ihr Leben nicht leichter. Den Weg weniger gefährlich. Ich möchte das sie ihr Leben genießt und das kann sie nur, wenn wir weitermachen. Versteh mich nicht falsch. Sie gehen zu lassen." Er stockte und Reika wartete. Gespannt darauf, was er sagen würde. Dann sah er zu ihr und für einen Moment verschwand sein Pokerface wieder. „Ich kann mir nichts grausameres vorstellen." In diesem Moment wurde Reika bewusst, das nicht nur Yuki darunter leiden würde. Auch Kakashi litt. Leise und unscheinbar, aber er litt. Nicht nur sie hatte damals eine Schwester verloren. Nicht nur sie stand viel zu häufig auf dem Friedhof und trauerte um die Verstorbenen. Egal wann sie kam, er war vor ihr dort gewesen. Stand da und hing an der Vergangenheit fest. Sie hatte ihn auch immer daran erinnert. In diesem Moment wurde ihr klar, wie viel er verloren hatte. Wie viel er ertragen hatte und Angst stieg in Reika auf. Er würde vielleicht nach all seinen Freunden auch seine Tochter verlieren. Und damit würde Reika nicht nur vor dem Stein stehen und Rin vermissen. Sie würde vor diesem Stein stehen mit der bitteren Erkenntnis nicht genug getan zu haben um Yuki vorzubereiten. Vielleicht auch sie aufzuhalten. Hatte sie alles getan, was sie tun konnte? Oder tat sie das selbe wie immer. Gab sie ihm die Schuld für etwas, das ihn noch viel mehr zerstörte, als sie? Wie musste es ihm nach den Tod Rins gegangen sein? Wie ging es ihm jetzt? Woher nahm er die Kraft weiterzugehen. Immer weiter. Trotz allem. „Reika. Es liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand. Es liegt in deiner. Ich kann ihr nur noch vorleben, das es weiter geht. Es ist jetzt deine Aufgabe, ihr zu zeigen, wie man überlebt. Alles andere, kann die Zeit heilen. Ich werde einen Weg finden, damit sie heilt. Sie wird noch immer die selbe Sein. Sie wird Menschen treffen und eine Verbindung mit ihnen aufbauen. Sie wird ihren Weg gehen. Also hilf ihr bis dahin zu überleben." Reika schluckte und sie fühlte Tränen, als sie nickte. Näher zu ihm trat. Noch nie waren sie sich so nahe gekommen in all den Jahren. Sie trat vor und umarmte ihn einfach und er stieß sie nicht weg. „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht. Selbst, wenn es Yuki an ihre Grenzen treibt. Sie wird nicht sterben." Jetzt konnte sie hören, wie schwer sein Herz schlug. Wie stockend sein Atem war. Wie sehr er litt, obwohl er es nicht zeigte. „Danke." Mehr konnte er nicht mehr sagen.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt