Kapitel 48

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--- Yuki ---

Aufstehen. Training mit Team 12. Ihren Freunden bei der Vorbereitung für die Prüfung helfen. Abendessen. Nachttraining. Yuki bekam täglich vielleicht vier Stunden Schlaf und doch stand sie auch an diesem Morgen auf. Freute sich sogar etwas. Heute würde sie kein Training mit Team 12 hinter sich bringen müssen. Die letzten Tage hatte sie versucht darauf zu achten, das die anderen ihre Erschöpfung nicht wahrnahmen. Sie aß viel, um den Energieverlust auszugleichen, doch oft musste sie Nahrungspillen nehmen um dieses letzte Fünkchen Kraft aus sich heraus zu kitzeln. Heute aber war Samstag und damit ein Tag, an dem sie etwas durchatmen konnte. Leider auch der Beweis, das sie nun nur noch drei Wochen bis zur Chuninprüfung hatte. Dann würden die Anderen aufbrechen. Ab dann hatte sie weniger Belastung aber auch keine Chance mehr Zeit mit ihren Freunden zu verbringen, denn wenn die Prüfungen endete und sie wieder Zeit hatten, war Yuki bereits irgendwohin auf dem Weg. Sie hatte also nur noch drei Wochen bis sie die Anderen für ungeahnte Zeit verlassen musste. Als Yuki das Zimmer verließ, war Kakashi längst weg, doch wie jeden Morgen hatte er ihr ein Frühstück vorbereitet. Sicher war er deswegen wie immer zu Spät angekommen und Team 7 brauchte das Training. Trotzdem war Yuki dankbar. Dankbar sich wenigstens nicht um ihr Essen sorgen machen zu müssen. Sie aß in aller Frühe allein. Heute stand der Besuch bei Mimi an und ihr zweites Date mit Kiba. Sie war schon aufgeregt, was sie erwarten würde, doch sie hatte sich noch etwas anderes vorgenommen. Dafür war sie extra früh aufgestanden. Es war einer der wenigen Augenblicke, der nur ihr gehörte. Sie war müde und doch verließ die Wohnung und schloss die Tür hinter sich, ehe sie sich auf den Weg machte. Ihr Weg führte sie zu keinem Trainingsplatz und auch noch nicht zu ihren Freunden. Nein, ihr Weg führte sie zum höchsten Dach, das Konoha zu bieten hatte und dort wartete bereits eine Person auf sie. Mirai. Neben ihr lag eine Schriftrolle auf dem Boden und sie überblickte die Gegend. Yuki verschleierte ihr Ankommen nicht und so hob Mirai den Kopf. Als sie ihre Schwester erkannte, war dort eine Mischung aus Vorsicht und Freude zu sehen. Ihr letztes Gespräch hatte sie mit der Vergangenheit versöhnt, doch Mirai hatte sicher nicht Yukis Mordversuche und ihre Kälte vergessen. Es konnte jederzeit sein, das Yuki ging und sie im Stich ließ. „Yuki!" Rief Mirai trotzdem erleichtert. Sicher hatte sie sich gefragt, ob Yuki noch kommen würde. Jetzt, wo sie so spät dran war, doch nun war sie hier. „Hallo Mirai." Sie landete elegant neben ihrer älteren Schwester, die unentschlossen dastand. Überlegte, ob sie sich zur Begrüßung umarmen sollten, doch sie ließ es. „Ich hab die Schriftrolle gefunden. Ich bin froh, das du mir den Zettel dagelassen hast. Jetzt können wir zusammen reinschauen!" Hoffnung flammte in Mirai auf, als sie auf das Schriftstück deutete. „Wie läuft dein Training?" Yuki hatte ihr nur einen Auftrag mitgegeben und sie wusste, Mirai hatte es versucht, weil ihre Wangen ganz rot wurden. „Die meisten aus meinem Jahrgang wollten ihre Zeit nicht verschwenden. Aber.. Es war mir peinlich, aber ich hab viele der Jüngeren gefragt. Auch ein paar aus deinem Jahrgang. Sie haben mit mir gekämpft. Ich glaube.. ich .. also ich glaube ich bin etwas zuversichtlicher geworden." Das klang doch gar nicht schlecht. „Das ist doch gut." Erkannte Yuki und Mirai sah glücklich auf. „Ja oder? Aber ich weiß nicht ob das reicht." Gestand ihre ältere Schwester unsicher, doch Yuki zuckte mit den Schultern. „Willst du lieber aufgeben?" „Nein!" Sie sah entschlossen aus und Yuki nahm das mit Erleichterung wahr. Ihre Schwester sah tatsächlich aus, als begann sich etwas zu verändern. Als begann sie wieder mehr auf sich zu vertrauen. Sicher war es nicht leicht, zu Jüngeren zu gehen und sie um Hilfe zu bitten. Sicher war es beschämend und sie konnte mit niemanden darüber reden. Tasuke vielleicht. Aber sicher nicht Yoshida und offensichtlich waren nicht viele ihrer alten Freunde übrig geblieben. Trotzdem stand Mirai mit Hoffnung hier. Eine Hoffnung, die ihr ausgerechnet Yuki geschenkt hatte. „Gut. Hast du schon reingeschaut?" Fragte Yuki und Mirai verstand. Sie ging in die Hocke und sammelte das Schriftstück ein, ehe sie sich wieder erhob. „Nein. Ich hab sie vorhin erst gestohlen. Großmutter weiß nichts davon. Meinst du wirklich, wir können es so lernen?" Yuki war sich nicht sicher, doch es war immerhin besser, als es gar nicht erst zu probieren. „Schauen wir einfach rein." Warf sie ruhig in den Raum und Mirai nickte. Sie entsiegelte die Rolle, ehe sie diese langsam öffnete und eine Reihe an Text zum Vorschein kam. Zu ihrer Überraschung auch Bilder. Einfache Zeichnungen, die erklären sollten, wie der Schattenschritt auszusehen hatte. Yuki und Mirai steckten die Köpfe zusammen. In Yukis Kindheit hätte sie alles dafür getan, dieses Jutsu zum Beweis ihres Nutzens anzuwenden. Jetzt wusste sie, sie hätte es niemals gekonnt. Es war ein Kekkei Genkai und sie hatte es nicht von ihrem Stiefvater erben können. Ihr Blut hatte sie nie verbunden. Doch das bedeutete nicht, das sie nicht verstehen konnte, was der Schattenschritt war. Sie konnte Mirai helfen, auch ohne das Erbe.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt