Kapitel 25

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--- Yuki ---

„Es sollte ein Geheimnis bleiben, doch ich brach es und erzählte es ihnen." Ein leichter Wind strich über sie hinweg und spielte mit den Ärmeln ihres Kimonos. Erinnerte sie daran, das sie nun eine neue Yuki war. „Jetzt weiß es die Welt. Das Anbumädchen Snow." „Das Mädchen mit den Tausend Gesichtern. Als es die Runde machte, war von nichts anderem zu hören. Wie war es?" Sie hob den Blick und sah in Kibas Gesicht hinein. „Was?" „Bei den Anbu aufzuwachsen?" Wie war es dort aufzuwachsen? Nicht einmal Naruto oder Sasuke hatten ihr diese Frage gestellt. Akane, Kenji und Reika hatten davon erfahren und sie waren wütend geworden. Wütend auf das Schicksal, das Yuki ereilt war. Eigentlich hätte sie das Thema umgangen, doch jetzt wollte sie Kibas Ehrlichkeit mit ihrer erwidern. Dieses Date ernst nehmen. „Früher war es für mich normal. Jetzt weiß ich, das nicht jeder es ertragen hätte. Nur dein Wert bestimmt dein Leben. Es ist weniger glorreich, als sich das viele vielleicht vorstellen." Sie sah zu ihm und dort lag Traurigkeit in seinem Blick. „Du musst viel mitgemacht haben, damit du so stark werden konntest." Erkannte er und Yuki nickte. Er bestand den Anstand nicht zu fragen, wie sie dort gelandet war. Stattdessen deutete er nach vorne. „Hier müssen wir hoch. Ich hab gehört, das du die Aussicht von Bergen liebst." Hatte er? Es war eine Aussage, die ihre Erinnerung an ihre Anbuzeit verstreichen ließ. „Woher weißt du das?" „Ich sagte doch ich bin ein guter Ninja." Er grinste ihr zu, während ihr Weg sie aufwärts führte. Sie liefen eine Steigung entlang Richtung Steinköpfe. Es war kein Weg, den sie oft ging. Tatsächlich führte sie ihr Wunsch nach Höhe oft aus dem Dorf heraus. „Dann musst du dich bald beweisen. Bald sind Chuninauswahlen in Konoha. Vielleicht dürft ihr ja teilnehmen." Es war nur ein kleiner flüchtiger Gedanke und trotzdem grinste er ihr breit zu. „Ich werde nicht ewig hinter dir zurück bleiben. Ich werde aufholen und dich überholen! Dann kannst du dich auf mich verlassen!" Sagte er voller Überzeugung. Jemand, der zu ihr aufholen und sie überholen wollte. Das erinnerte sie an jemanden, den sie bereits getroffen hatte. „Dann musst du dich ranhalten. Das wollen viele." Sie grinste ihm zu, während ihre Gedanken kurz abschweiften. Hatte er ihre Nachricht erhalten? Hatte er es vielleicht schon geholt. Zabuzas Schwert. Das Schwert, das einst seiner Familie gehört hatte. Doch er war nicht allein. Naruto. Sasuke. Akane. Kenji. Die Liste an Leuten, die sie einholen wollten, war lang und je mehr Leute sie traf, desto länger wurde sie. Mit diesem Gedanken erreichten sie einen abgelegenen Platz oberhalb des Dorfes und Kiba war über sich hinaus gewachsen. Dort lag tatsächlich eine Decke mit einem kleinen Körbchen voll Snacks. „Se..Se..Setzen wir uns?" Fragte er unsicher. Yuki musterte es. Sie war so oft neben Leuten gesessen. Auch so nah, doch selbst ihr gab es das Gefühl, das die Decke unter ihnen alles veränderte. „Ja. Gern." Sie lächelte ihm zu und er dampfte fast von der Röte in seinem Gesicht. Trotzdem setzte er sich roboterhaft in Bewegung. Er ließ ihr den Vortritt ehe er schüchtern am Rande der Decke Platz nahm. „Wi.. Willst.. Willst was Essen?" Sie konnte eine Tüte von Yonezu sehen. Zimtschnecken waren darin. Genauso wie Bohnenbrötchen. Ihre Augen weiteten sich und für einen Moment war sie wirklich überrascht. Er hatte sich so viel Mühe gegeben. Ihr Kopf drehte sich und er deutete verlegen auf den Korb. „Nimm. Nimm dir einfach was du möchtest." Er schluckte und doch löste sie ihren Blick nicht von ihm. „Was isst du gerne?" Er hatte nur Dinge hinein gelegt, die sie mochte und sie bekam das Gefühl, das es unfair war. Sie hatte nicht mehr getan, als sich schick zu machen. „Magst du es nicht?" Fragte er und sie schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Es sollte uns Beiden schmecken. Du magst Fleisch, oder nicht?" Erst betrachtete er sie verwundert, dann weiteten sich seine Augen, ehe er zu lächeln begann. „Das hast du dir gemerkt?" Er schien glücklich, das sie etwas von ihm wusste. „Es war bei der Grillparty nicht zu übersehen." Sofort sah er weg. „So reingehauen hab ich doch gar nicht." „Sicher? Es sah aus, als hattest du nur noch diesen einen Sinn im Leben." Sie lächelte, als er sie doch wieder betrachtete. Noch immer wusste Yuki nicht, was es war. Doch auch ihr war es klar. All das hier veränderte etwas. Zu was konnte sie nicht sagen, doch es war für Beide eine neue Erfahrung und sie wollte sie völlig zulassen. „Ich glaube, du solltest etwas näher rücken. Du sitzt dort, als würdest du dich an mir verbrennen." Kiba erstarrte fast. „Machst du dich über mich lustig?" Fragte er überrascht und er erhielt ein echtes Lächeln von ihr. „Vielleicht ein bisschen." Sofort verzog er den Mund. „Hey ich bin eben nervös. Das ist echt peinlich." „Soll ich zu dir kommen?" Fragte sie amüsiert. Sie rückte sogar schon etwas, als er knallrot anlief. „Mach dich nicht über mich lustig!" Sie stoppte und musterte ihn auffordernd, bis er vorsichtig einen Millimeter näher rückte. „Du bist doch sonst so selbstsicher." Kiba schnaubte. „Ich wusste nicht wie frech du bist." „Das bin ich nur bei Menschen, die mir Nahe stehen." Gestand sie ehrlich und Kiba wurde tatsächlich noch etwas röter. Wenn noch mehr Blut in sein Gesicht floss würde er an Blutarmut sterben. Trotzdem überwand er sich und rückte heran, bis sie sich Beide in der Mitte der Decke trafen. Doch er konnte sie nicht ansehen und auch sie fühlte Nervosität. Es war ein interessantes Gefühl. Keine Aufregung, wie vor einem Kampf oder vor einer schweren Herausforderung. Es war irgendwie ein beflügelndes Gefühl. Ein Gefühl, das einem zum Lächeln brachte. Und so sah sie herüber, wie die Sonne langsam unterging. „Normal esse ich immer Abends mit Kakashi. Das ist unsere wichtige Familienzeit." „Und dann opferst du sie für mich?" Fragte er buff, während sie beide den Sonnenuntergang anstarrten. „Dad kommt auch einen Abend ohne mich klar. Er wollte die Chance nutzen und seine Freunde treffen. Ich würde nicht von opfern sprechen." Sie lächelte kurz zu ihm. Das Rot der untergehenden Sonne spiegelte sich auf seinem Gesicht. Schenkten seinem braunen Haar einen roten Schimmer.

Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt