Kapitel 95

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--- Yuki ---

Stumm stand Yuki am Rand und beobachtete das Training. Erst als Reika zum Schluss in die Hände klatschte, wurde Yuki erlöst. „Gutes Training. Yuki, das mit dem Windschild war raffiniert. Akane. Nicht zu früh zu sicher fühlen. Kenji. Mehr Fokus das nächste Mal bitte. Gut. Ihr könnt gehen." Jetzt, da Yuki gezwungen war zu beobachten, sah sie es. Kenji und Akane wirkten steifer, als sie die Hand hoben. „Also, ich muss los. Mam braucht meine Hilfe im Haushalt." „Und ich wollte Mimi besuchen." Mara stand ruhig da. „Ok. Viel Spaß." Und als wäre nichts gewesen, verschwanden Akane und Kenji in die Stadt. Gingen ihre getrennten Wege. Spielten ihr eigenes Schauspiel. Hatten es für heute überstanden. Musste es wirklich sein, das sie für eine Yuki litten, die es bald nicht mehr gab? Leise löste sich Yuki von den Bäumen und verließ den Trainingsplatz. Lief in die Stadt hinein und huschte zu dem Kellergewölbe. Niemand hielt sie auf. Es dauerte einen Moment, ehe zwei weitere Gestalten auftauchten. Mara und Reika. Sie schritten die Stufen herab und noch auf dem Weg verwandelte sich Mara zurück. Beim zweiten Mal war es ein Stück weniger eklig zu beobachten und kurz fragte sich Yuki, wie sich diese Verwandlung für Mara anfühlte. War es schmerzhaft? „Guten Morgen Yuki." Sagte Reika sanft und das erinnerte Yuki daran, das sie noch immer verkleidet war. Mit einem kurzen Chakraimpuls löste sie ihre Gestalt auf und war endlich wieder sie selbst. „Guten Morgen Reika Sensei." Die Beiden hatten sie erreicht und stoppten. Dann sahen sie Drei sich an, ehe Mara das Wort erhob. „Ich habe den Eindruck, das es ganz gut geklappt hat. Ich habe ein paar kleine Fehler gemacht, aber es scheint bereits gut genug zu sein um deine Freunde zu täuschen." Fasste sie zusammen, was sie alle beobachten konnten. „Ja. Yuki reagiert noch etwas defensiver in ihren Kämpfen. Vielleicht solltet ihr noch ein zwei mal zusammen kämpfen." Fügte Reika hinzu, ehe Mara zu Yuki blickte. „Siehst du das genauso?" Mit einem Mal war es, als hätte die Welt sich daran erinnert, das es Yuki immer noch gab. „Ja. Ich lasse mir bis zum letzten Moment nicht in die Karten blicken. Nur bei Akane muss man sich schneller bewegen. Sie ist verdammt flink. Langes Abwarten ist dann gefährlich. Vor einem Kampf schätze ich anhand der Körperhaltung meines Gegners ab, welchen Zug er wohl benutzen möchte." „Verstanden. Wir haben doch noch etwas Zeit? Ich würde es gerne noch einmal aus der Nähe sehen. Yuki bitte kämpfe mit mir und Verhalte dich wie immer. Ich werde diesmal die agierende Rolle übernehmen." Noch perfekter Yuki imitieren. Noch mehr zu ihr werden. Mara war eine Perfektionistin, aber das war vermutlich der Grund, weshalb sie in ihrem Spezialgebiet so unglaublich gut war und die perfekte Besetzung war um Yuki zu ersetzen. „Ich habe heute keine Pläne." Bestätigte Yuki und Reika sah auf die Uhr. „Allerdings sollte Yuki nicht spurlos verschwinden. Haltet es kurz. Ich werde schon einmal vorgehen." Mara und Yuki nickten, dann trat Reika den Rückweg an. Erst als sie allein waren, stellten sie sich auf. Machten sich für die nächste Übung bereit. Endlich kehrte Yuki wieder zu ihrem defensiven Kampfstil zurück. Einer, den sie sich für ihre Attentate abtrainieren musste und jetzt lag ihr wahrer Kampfstil irgendwo dazwischen. Doch um zu wirken, als wäre nie etwas gewesen, musste sie diesen bis an ihr Lebensende spielen. Zwei Rollen einnehmen. Die der einfachen Yuki und die der Attentäterin. Defensiv vs Aggressiv. Jutsus vs Eisschwert. Wasser und Wind vs Eis. In diese Tatsache hinein, rannte Mara los und Yuki folgte ihrem alten Verhalten. Anfangs war es schwer gewesen, doch das Umschalten fiel ihr immer leichter. Es war das Gefühl der Schwerter in ihrer Hand, welches den Unterschied machte. Fühlte sie die Kühle des Eises in ihren Händen, dann hatte sie zu agieren. Ohne zu reagieren. Es war einfach und doch so schwer. Yuki wich gerade mit einer Drehung aus, als Mara stoppte. „Du wirkst müde und neben der Spur. Deine Angriffe fühlen sich sehr lieblos an." Erkannte Mara ohne Beschönigungen und Yuki wusste, die Jonin hatte Recht. „Die Physis ist nicht das Problem. Habe ich Recht?" Es war eine bittere Pille. „Es ist schwerer, als ich dachte." Gestand Yuki und Mara ließ die Kunai sinken. Steckte sie in die Waffentasche zurück. Musterte Yuki nachdenklich, ehe sie etwas näher trat. „Dir ist bewusst, das ich dich nicht ewig spiele und nicht ersetze." Es klang fast einfühlsam, dafür, das Mara nichts für Yuki übrig hatte. „Und doch ist es hart, zu erkennen, das man nicht so einzigartig und toll ist, wie man glaubte." Das war die Realität, die Yuki zu schaffen machte. „Ich kann sie täuschen, weil du mir erlaubt hast dich kennen zu lernen." Wieder dachte Yuki an die Situation von eben. An diesen traurigen Moment das Leben vom Spielfeldrand zu beobachten. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als wollte sie noch so viel tun bevor sie gehen musste. Doch sie hatte nicht mehr für all das Zeit. Die Stunden rannten ihr weg. So unglaublich schnell. Alles wurde so real. „Mara ich habe eine Bitte." Yuki schnürte es die Kehle zu. Sie wurde mit einer Situation konfrontiert, die eine Jugendliche nicht erleben sollte. Überforderte sie und doch blieb sie hier. „Meine Freunde bedeuten mir alles. Beschütze sie, wie ich sie beschützen würde. Ich habe Angst, das ihnen etwas zustößt während ich weg bin und.. Akane und Kenji. Wenn es nötig ist, sorge dafür, das sich das Team auflöst und sie dafür zu ihrer Liebe stehen. Aber man darf sie nicht zu offen darauf ansprechen. Du musst es subtil lösen Mara. Der Rest sollte im Turnier sein und ... Dad tut stark, aber es nimmt ihn sehr mit was gerade passiert. Bitte. Versuche ihm nicht zu sehr zur Last zu fallen und." Yuki brach ab, als eine Träne zu Boden tropfte. Maras Augen weiteten sich, als sie zum ersten Mal realisierte, das sie im Grunde ein Kind vor sich hatte. Ein Kind mit Gefühlen und Bedürfnissen, welches all diese die ganze Zeit zurück gestellt hatte. „Yuki." Fing Mara überrascht an. Erst mit diesem Wort realisierte Yuki ihre Tränen. Wischte sie hastig fort. „Ich. Ich will wissen, das es ihnen gut geht." Zum ersten Mal in all der Zeit kam Mara zu Yuki herüber. Sie hob die Hände und berührte Yukis Wangen. Brachte sie dazu, zu der etwas größeren Jonin hoch zu blicken und ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen. „Für ihre Sicherheit sorgst du Yuki. Ich bin nur eine Ablenkung bis du zurück bist. Mehr nicht. Es muss überzeugend sein, aber all diese wichtigen Gespräche. Die überlasse ich dir. Ich werde dir nicht dein Leben nehmen." Erst war Yuki buff, dann weiteten sich ihre Augen. Sie würde ihr nicht ihr Leben nehmen? Sie würde ihr die wichtigen Momente lassen? Sie würde ihre Freunde nur ablenken? Mehr war es nicht? „Sorge du dafür das deine Freunde zu ihrer Liebe stehen. Sorge du dafür, das deine Liebe zu Kiba tiefer wird und ihr euch näher kommt. Rede du mit deiner Schwester, wenn du die Zeit dafür findest. Ich kann und will nicht dein Leben übernehmen." Yuki hörte diese Worte und sank auf ihre Knie herab. Konnte ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren. Tränen tropften zu Boden. Bittere Tränen. „Ich glaube, es ist besser wir hören für heute auf. Du brauchst Ruhe. Wir sehen uns morgen wieder. Unternimm heute etwas schönes." Etwas schönes? Yuki atmete flach und ruckartig, während sie versuchte ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mara erkannte das Yuki noch nicht soweit war und so setzte sie sich einfach neben sie. „Du bist erstaunlicher, als ich dachte. Du hast den Eindruck erweckt, als trifft dich dieser Tausch kaum." Es traf sie nicht? Es hatte sie fast aufgefressen und es tat noch immer weh. Schmerzte in der Seele. „Gut. Ich verspreche es dir Yuki. Solange du weg bist, werde ich für dich auf deine Freunde achten. Niemand wird sterben, bis du zurück bist. Das schwöre ich dir." Sie würde also nicht zurück kommen und alles war anders. Alle würden noch immer da sein. Irgendwo beruhigte Yuki das. „Danke." Hauchte sie leise. Es waren nicht viele Worte, aber wertvolle.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt