Kapitel 32

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--- Yuki ---

Ihre Eisschwerter zerfielen zu Schnee und bewiesen, das es ihre Konzentration war, die sie zusammen gehalten hatte. Langsam rieselte der Schnee von den Säulen und Wänden herunter. Kakashi war sofort bei ihr. „Gehts?" Sie nickte und versuchte wieder genug Luft in ihre Lungen zu bekommen. „Hats Spaß gemacht?" Endlich sah sie auf und strahlte so breit, wie lange nicht mehr. „Ja." Er hielt ihr die Hand hin und sie griff danach. Ließ sich auf die Beine ziehen. „Seit wann kannst du das mit dem Eis?" Erkundigt sich ihr Vater und sie schloss kurz die Augen um durchzuatmen. „Isshin. Es war Zufall. Ich lag im Meer, als es durch die Wolfsgestalt etwas gefror." „Du hast es also einfach verwendet, weil du es gesehen hast? Deine Schwerter auch?" Sie nickte, ehe sie sich endlich wieder gefangen hatte. „Meine Schwerter waren zerstört. Ich habe improvisiert." Kakashi lächelte traurig, ehe er die Hand hob und sie auf ihren Kopf legte. „Du hast nichts verlernt. Deine Sorge damals war völlig umsonst. Du bist sogar gewachsen. Du kannst mehr als je zuvor." Sie nickte, als Reika sich endlich gefangen hatte. „Das war die Wolfsgestalt?" Fragte sie ungläubig und erst jetzt sahen Vater und Tochter zu der Dritten im Bunde. „Ja. Das war die Wolfsgestalt." Bestätigte ihr Yuki. Erst war Reika sprachlos, dann schüttelte sie den Kopf ehe sie schnaubte. „Ich hatte nicht erwartet das es so.." „Mächtig ist?" Beendete Kakashi fragend ihren Satz und sie nickte überfordert. „Ja. Und sie hat das als kleines Kind aktiviert?" Sie konnte es einfach nicht glauben, doch Yuki zögerte nicht. „Das hab ich. Aber es war nicht so mächtig. Es ist stärker geworden seit damals. Das Training während der Schulzeit war effektiv." Reika sah fassungslos hin und her. Das sie bald das Training übernehmen sollte, wirkte noch fern und doch lebte plötzlich Hoffnung in Reika. „Sie könnte es wirklich schaffen. Dein Training könnte ihr Leben retten. Das du Isshin besiegen konntest. Es war kein Wunder. Es waren die Früchte eures harten Trainings. Hast du sie deshalb weiter trainiert Kakashi, statt sie die Schule genießen zu lassen?" Langsam schmolz der Schnee um sie herum, während Kakashi sich Reika ganz zuwendete. „Ja. Ihre Fähigkeit wurde versiegelt, doch sie hatte sich in ihrer Kindheit bereits Feinde gemacht. Ich habe befürchtet, das es so Enden würde. Doch jetzt kann ich sie nicht mehr objektiv genug trainieren. Und es war ihr Wunsch, das ich mein Team nicht vernachlässige." Yuki beobachtete, wie Kakashi etwas näher an Reika trat. „Bitte hilf ihr, sich an die Wolfsgestalt zu gewöhnen. Hilf ihr stärker zu werden." Kurz wurde es still in der Halle, während Tropfen auf die Fackeln fielen und sie zum Zischen brachten. Es war ein Wunder, das sie nicht ausgegangen waren. Sie alle sahen sich an. Es war klar. Sollte Yuki zum Auftragsmörder werden. Sie dürfte ihre anderen Fähigkeiten nicht einsetzen. Sie musste sich daran gewöhnen als Auftragsmörder anders zu kämpfen, als sie das mit Fuuton und Suiton alleine tat. Yuki musste zu zwei unterschiedlichen Personen und Kämpfern werden. Nachts in der Wolfsgestalt zu trainieren, während sie am Tag ganz normal weiter trainierte, als hätte sich nichts geändert. Es würde ihr helfen, dieses Ziel zu erreichen. „Ich werde ihr helfen. Yuki." Reika drehte ihr den Kopf zu, nachdem sie einen längeren Augenblick Kakashi betrachtet hatte. „Du hast mir heute alles gezeigt, was du zu bieten hast und das war sehr viel. Bitte gib mir heute Nacht um nachzudenken, wie ich dir bei deinem Training auf effektivsten helfen kann und nutze die Nacht um wieder zu Kräften zu kommen. Doppeltes Training am Tag und in der Nacht wird dich körperlich an deine Grenzen bringen. Versuche so viel Schlaf wie möglich zu bekommen." Auch Yuki trat langsam näher. „Verstanden." Schwere lag über ihnen und doch hatte Yukis Vorstellung in ihnen allen Hoffnung geweckt. Ihre Wolfsgestalt war seit damals stärker geworden. Yuki hatte das während des Kampfes mit Isshin kaum wahr genommen. Sie war abgelenkt gewesen und schließlich hatte sie mit dessen Tod gehadert. Es war keine Zeit gewesen um ihren Erfolg zu bewundern. Jetzt hatte sie die Zeit und sie fühlte viel Stolz und doch auch Traurigkeit. Sie hatte ihre stärkste Waffe zurück, doch sie würde sie nicht einsetzen und diese Heldin werden. Von jetzt an würde ihre Fähigkeit, die Fähigkeit eines Mörders sein. Sie war so stolz auf die Wolfsgestalt, doch schon bald war sie mit Mord und Totschlag verbunden. Die Welt würde ihre Fähigkeit als grausam erleben. Wenn alles gut ging, würde sie auch für immer verschollen bleiben. Egal, wie lange Yuki ein Teil Konohas war. Ihre Wolfsgestalt würde kein offener und ehrlicher Teil von ihr werden. Es würde ein Geheimnis bleiben. Wie schon immer. Für immer und ewig. Wenigstens, wenn Yuki genau das tat, was nötig war, um das Dorf zu schützen. Sie opferte ihren größten Schatz für das Wohl des Dorfes. Diese Last konnte ihr niemand nehmen. Diese Tatsache konnte kein Training und keine Heldentat verschwinden lassen. Seit klein auf umgaben Yuki Geheimnisse und Lügen und schon bald würde sie eine bis an ihr Lebensende begleiten. Es schien, als durfte sie niemals ehrlich sein. Es schien, als konnte sie nicht Narutos Weg folgen. Den Weg nichts zu bereuen und keine Geheimnisse zu brauchen. Sie beneidete ihn darum, aber sie würde ihren Weg trotzdem gehen. Er war dunkler und gefährlicher. Er war von viel Leid erfüllt. Er war grausam und würde sie für immer verändern. Doch für Yuki gab es keine andere Option. Sie würde gehen. Sie würde es tun.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt