Kapitel 39

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--- Yuki ---

Es dauerte nicht lang, da hatte sie den Kimono in der Wohnung eingesammelt und lief damit die Straßen entlang. Yuki hatte nicht gelogen. Es war Ablenkung gewesen und sie hatte ihr gut getan. Ein Moment, den ihr Mara nicht wegnehmen würde. Ein neues Verständnis für ihre Schwester und das Versöhnen mit einem Teil ihrer Vergangenheit. Alles in allem war es ein anstrengender aber doch guter Tag. Sie lief tatsächlich durch die Menge statt über die Dächer hinweg. Wurde einfach zu einer von vielen, als würde sie das wirklich zu einem einfachen Bürger machen, dann erreichte sie Kurenais Haus. Der Nachmittag war schon dabei in den Abend über zu gehen. Sie konnte nur hoffen, das die Teams ihr Training beendet hatten und so hob sie die Hand und klopfte. Sie erwartete nicht viel und doch erklangen Schritte. Kurenai öffnete die Tür und sah überrascht zu ihr herunter. „Yuki?" „Hallo. Ich wollte ihn zurückbringen." Sie hob ihn sichtbar hoch und Kurenai blinzelte irritiert. „So? Wie hat er dir denn gefallen?" Wie er ihr gefallen hatte? Nachdenklich blickte sie auf den Stoff. „Er ist schön. Man fühlt sich weiblicher." Erkannte sie ehrlich und Kurenai lächelte immer sanfter. „Dann solltest du ihn behalten. Er passt mir sowieso nicht mehr und so bekommt er ein zweites Leben geschenkt." Sie lächelte fröhlich, ehe sie sich etwas herunter beugte. „Du solltest ihn das nächste Mal wieder tragen. Kiba war heute regelrecht Feuer und Flamme im Training." Sie zwinkerte in Yukis Gesicht, ehe sie sich aufrichtete. „Also mach dir keine Gedanken und trag ihn." Yuki sah überrascht aus, als sie auf den Stoff blickte. Sie konnte ihn behalten? Sie verband mit ihm gemischte Gefühle. Sie hatte darin von ihrem Schicksal erfahren, aber auch dieses Treffen genossen. „Etwa immer?" Sie sah hoch und Kurenai nickte. „Ja. Ich weiß du machst dir aus sowas nur selten etwas. Aber er behindert dich nicht, oder?" Das stimmte allerdings. Schon nach wenigen Augenblicken hatte sie sich an das Verhalten ihres Kimonos gewöhnt. Es war genauso leicht an die Waffen zu kommen und ihr Netzbody verhüllte noch immer alles nötige. Auch ihre Shorts und Top hatten nicht mehr verborgen. „Was sagst du?" Yuki hob endlich den Blick und lächelte. „Dann behalte ich ihn. Danke Kurenai." „Aber nicht doch. Es freut mich, das du ihn benutzen kannst. Es tat mir schon weh, das er nur noch rumlag." „Oh Yuki?" Yuki drehte sich um, als der Geruch von Rauch ihr in die Nase stieg. „Asuma. Hallo." Der braungebrannte Mann hob grinsend die Hand. „Schön dich zu sehen. Kommst du oder gehst du?" Fragte er, als wäre es selbstverständlich das man Kurenais Wohnung betrat. Kurz glitten Yukis Augen zwischen den Beiden hin und her. „Nein. Ich wollte nur den Kimono zurückgeben, aber ich kann ihn behalten. Lasst euch nicht stören. Ich gehe wieder." Kurenai sah verlegen aus, als sie lächelte. „Zieh ihn auch an!" Rief sie ihr hinterher und Yuki lächelte über die Schulter. „Mach ich." Noch im gehen hörte Yuki Asuma. „Bereit für die Sitzung?" Seine Stimme klang ernster und Yuki verstand. Sie lief weiter als wäre nichts, doch heute würde es sich entscheiden. Kakashi wollte Team 7 zur Chuninprüfung anmelden. Asuma und Kurenai wollten dort auch hin. Kiba. Würde sein Team auch teilnehmen? Wie würde es wohl Shikamaru und Ino ergehen. Wie Chouji? Waren sie alle soweit? Es war ein seltsamer Gedanke, der sie antrieb, ehe sie doch einen Satz machte und am Fenster landete. Es war offen, doch Kakashi lehnte daneben an der äußeren Häuserwand. Eine Hand in der Tasche mit der anderen hielt er das orangene Büchlein. Wie oft er es wohl schon gelesen hatte? Ob er das noch wusste? „Yo." Sagte sie ruhig und Kakashi hob seine freie Hand. „Yo." Ihre Blicke trafen sich. „Du kommst wieder zu spät." Bemerkte Yuki, als Kakashi das Buch wegsteckte. „Ein paar Minuten sind kein Problem." Antwortete er seelenruhig und Yuki schnaubte. „Für dich vielleicht nicht." Er würde sich niemals ändern und doch sah er sie direkt an. „Wie war es?" Er war geblieben um sie genau das zu fragen, bevor er zum Meeting ging. Yuki löste den Blick. Sah in die Wohnung hinein. „Trauriger, als ich dachte." Gestand sie ehrlich und Kakashi trat langsam zu ihr und legte ihr eine tröstende Hand auf den Kopf. „Es ist nie leicht. Aber es ist nicht für immer." Flüsterte er ihr zu und sie nickte. Kurz genoss sie dieses sanfte Gefühl von Nähe, dann hob sie den Blick. „Ich habe Mirai getroffen." Kakashis Augenbrauen hoben sich überrascht. „Und lebt sie noch?" Fragte er, weil er wusste das Yuki ihre Schwester nicht mehr angreifen würde. „Ja. Wir haben sogar geredet und etwas trainiert. Ich habe sie gefragt." Fing Yuki an und Kakashi nickte. „Es stimmt also?" Sie sprach den Jähzorn an und Kakashi verstand das sofort. „Ja." „Hast du jetzt Mitleid mit ihr? Hast du ihr deshalb geholfen?" Er löste seine Hand von ihrem Kopf, während sie sich umdrehte und noch einmal in Richtung des Daches blickte. „Ich weiß es nicht. Aber ich bin froh. Froh, das Sasuke mich damals aufgehalten hat. Irgendwie, war es schön. Es hat Spaß gemacht. Und sie ist ganz anders als früher." Worte, die etwas liebevolles auf Kakashis Gesicht zauberten. „Schlimm? Ich hörte, sie soll angemeldet werden." War Mirai soweit? Hätte Yuki die Wahl. Sie würde ihr ein besseres Team suchen und mehr Zeit schenken. Doch das hatte Mirai nicht. Sie hatte nur noch diese eine Chance bis Yoshida ihren Einfluss nutzen würde um Mirai zu verheiraten. Sich beeilte Nachwuchs zu bekommen und zu hoffen, das dieses Kind ihre Anforderungen erfüllte. Keine unübliche Praxis, so glücklich Konoha auch war. Auch Konoha hatte Schattenseiten. „Wird sie. Ich habe ihr geholfen. Jetzt liegt es an ihr." Irgendwo erklang eine Uhr. Verriet Kakashi, das er schon wieder zu spät dran war. Ein letztes Mal legte er ihr eine Hand auf den Kopf. „Ich bin stolz auf dich." Sprach er ihr sanft zu. Klopfte auf ihr Haar, dann machte es Puff und er war fort. Es war ok für Yuki. Es war alles gesagt was sie sagen wollte. Mehr brauchte es manchmal nicht.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt