Kapitel 98

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--- Yuki ---

Yuki dachte nicht einmal im Traum daran, die zwei Frauen zu Begrüßen. Sie nahmen es zur Kenntnis und öffneten elegant die Tür in Yoshidas Räume. „Die Hausherrin erwartet euch." Konnte sie hören, da lief Yuki bereits los. Hinein in einen Raum und hin zu einer Person, die auf ihren Unterschenkeln in einem schmuckvollen Kimono saß. Ein Mahagonietisch stand vor ihr und darauf ein reich verziertes Teeservice. Der Grüntee dampfte noch in der Tasse. Yoshida hatte ihn gerade eingeschenkt und stellte jetzt die Tasse fort. Erst dann hatte Yoshida die Güte den Blick zu heben. „Yuki." Das also war Yoshidas herzlicher Willkommensgruß nach sieben Jahren. Yoshida klang kalt und berechnend. Sicher hatte Yoshidas Yukis Abfuhr bei der Ernennung zum Jonin nicht vergessen. Die Mordlust gespürt, die Yuki umgeben hatte und noch immer umgab. Es wäre so leicht. Die Machtverhältnisse hatten sich verändert, doch sie war nicht hier um späte Rache zu finden. „Yoshida." Yuki dachte nicht im Traum daran die alte Dame Großmutter zu nennen. Diesen Titel hatte diese Frau nicht verdient. Yoshida musterte sie von oben bis unten. „Setz dich." Forderte die alte Dame und Yuki schnaubte. „Nein danke." Missbilligend nahm es Yoshida zur Kenntnis. „Deine Manieren haben sich nicht verbessert." Eine Beurteilung kaum das sie zurück war. „Und du färbst auf deine Schwester ab. Ich habe sie dabei erwischt, wie sie meine Schriftrolle stahl. Das trägt deine Handschrift." Ein Schnauben entwich Yuki. „Ist mir neu, das du meine Handschrift kennst. Bis jetzt schienst du ja nichtmal zu wissen, wie meine Anschrift lautet." Yoshidas Augen weiteten sich, ehe sie sich gefährlich verengten, als würde eine Schlange das Ziel fokussieren. „Hüte deine Zunge." Zischte sie und Yuki lachte finster. „Was? Willst du mich sonst schlagen?" Es war ihr so schnell über die Lippen gewandert und Yoshida sprang auf. „Du vorlau-" Sie holte aus. Yoshida holte tatsächlich mit ihrem Stock aus. Sicher ließ Mirai sich das gefallen. Weil sie nicht weg konnte ohne von Yoshidas Einfluss zurückgeholt zu werden. Mirai war die letzte Erbin des Ruiga. Alles was Yoshida geblieben war. Yuki allerdings hatte sich davon befreit. Sie fing den Stab einfach ab und starrte Yoshida mit Kälte im Blick entgegen. „Erhebe diesen Stock noch einmal und ich ramm ihn dir durch den Magen." Es war nicht nur was Yuki sagte, sondern auch wie. Kälte schwang in ihren Worten mit, die ihrem Eis gerecht wurde. Yoshidas Augen rissen nun endgültig auf, den sie fühlte die Mordlust, die in den Worten steckte. Die Yuki umgab. Yoshida ließ den Stock sinken und Yuki ließ es zu. Als hätte sich Yoshida beruhigt, setzte sie sich wieder und legte den Stock auf den Boden neben sich. „Du glaubst dir wohl alles erlauben zu können, weil du unter dem Schutze Sarutobis stehst." Begann Yoshida ruhiger und Yuki wartete. Ließ Yoshida aussprechen. Es stimmte. Seit ihrem Ausstieg bei der Anbu hatte Sarutobi schützend seine Hände über sie gehalten. Über sie und Kakashi. Er hatte Kakashis Wunsch erfüllt und sie zur Akademie gelassen. Es hatte eher Mirai als Yuki die Schule wegen der Unstimmigkeit verlassen müssen. So viele Versuche von Danzou und Yoshida waren gescheitert, sie zur Anbu zurück zu zwingen. Yuki hatte Sarutobi viel zu verdanken, aber sie war nicht hier um zu beweisen, das sie sich für mächtiger hielt. „Warum bist du hier?" Fragte Yoshida endlich und in ihren Augen lag etwas nachdenkliches. Überlegte sie wie viel Gefahr bestand, das Yuki den Stock wirklich durch ihren Magen rammte? „Sagtest du nicht, du hast das falsche Kind gewählt?" Yuki konterte Yoshida mit einer Gegenfrage und jetzt schnaubte Yoshida. „Du bist sicher nicht das, was ich will." „Sondern das was du haben könntest, hättest du mich ‚richtig' erzogen?" Yoshida griff nach ihrer Teetasse als fühlte sie die Gefahr nicht. Nahm einen langsamen Schluck. Ließ Yukis Frage einfach so im Raum stehen. „Es spielt keine Rolle. Du hast gerade mehr als deutlich bewiesen, das du den Ruigas Schande bescherst." „Ich bin auch keine Ruiga. Ich bin eine Itou und Itous scheren sich nicht um das Ansehen der Ruigas." „Eine Itou? Das ich nicht lache. Du bist nichts anders als Sarutobis Spielball. Du hast nichts gewonnen Yuki. Bei mir hättest du gut heiraten und ansehen ernten können und jetzt?" „Bevor oder nachdem du mich als Sechsjährige bei der Anbu verroten sehen wolltest?" Ihre Blicke trafen sich und Yoshida umgriff ihre Teetasse ein klein wenig zu fest. Yuki bemerkte es mit Genugtuung. „Du hättest zurück gekonnt. Aber du hast dich lieber an den Rockzipfel die-" Weiter kam Yoshida nicht. Yuki hatte blitzschnell einen Kunai gezogen. Jonin hatten versucht sie aufzuhalten und so stand Yuki mit einem Kunai an Yoshidas Halsschlagader, umgeben von vier Jonin, die ihre Schwerter an mehrere Vitalpunkte von Yukis Körper hielten. Ein falscher Zug und hier könnte ein Massaker passieren. „Wage es seinen Namen in den Dreck zu ziehen und glaube mir, die vier hier sind langsamer als ich. Sollen wir es testen?" Yoshida umgriff die Teetasse so stark, das sie einfach in ihrer Hand zersplitterte. „Herrin." Sagte eine Haushälterin von der Tür aus besorgt. Für Sekunden hielt das Haus den Atem an, dann schluckte Yoshida. „Na was? Willst du Itachi jetzt alle Ehre machen?" Fragte Yoshida gehässig und jetzt krampfte Yukis Hand am Kunai. Nur der Hauch. Nicht mal ein Millimeter lag zwischen dem Metall und Yoshidas Haut. Es wäre so leicht. Keiner der vier Jonin wäre schnell genug. Yuki wäre Tod, aber Yoshida mit ihr. „Lass deinen erbärmlichen Stolz sein, oder ich überlegs mir. " Jetzt ließ Yuki ihren Kunai sinken, doch die Jonin hielten ihr weiter die Waffen entgegen. Es war Yoshida die sie mit einer Handbewegung wegwischte. „Schon gut. Verschwindet." Sofort waren sie weg. Yuki trat zurück und setzte sich auf die andere Seite des Tisches, während die Haushälterin angeeilt kam um Yoshida von den Scherben und dem ausgelaufenen Tee zu befreien. „Dieses verdammte Temperament. Das habt ihr von eurer nichtsnützigen Mutter." Yuki überlegte noch einmal loszurennen, doch sie blieb. „Deswegen bin ich hier." Yoshida hob den Kopf. „Was denn? Willst du ein Bildchen von ihr? Oder willst du wissen, woher du kommst? Haben dir deine zwei Heiligen nichts genaueres erzählt?" Sie schien jede Vernunft verloren zu haben, weil Yuki ihr ohne einen Funken Respekt begegnete. Yuki hatte verstanden. Yoshida hatte sich über Kakashi und Sarutobi lustig gemacht. Yuki war nicht dumm. Yoshida hatte Recht. Bei Kakashi war sich Yuki nicht sicher, doch bei Sarutobi war sie es sich. Er wusste Details, doch es kam ihm nicht in den Sinn ihr zu erzählen was das für ein Auftrag gewesen war. Wo im Wasserreich ihre Mutter gewesen war. Wie lange sie dort war. Sarutobi musste die Details kennen, doch er würde es ihr nicht verraten. Jetzt lachte Yoshida gehässig. „Und du glaubst das ich dir nach deinem Verhalten bereitwillig irgendetwas erzähle? Und das über dieser Frau, die dich mir einfach überlassen hat? Du solltest dich dankbar schätzen, das ich dich nicht gleich ausgesetzt hab. Ich hätte es wissen müssen, als sie kurz nach dem Tod meines Sohnes schwanger war. Wie hatte ich denken können, du wärst sein letztes Kind." „Hast dich davor ja auch sehr Großmütterlich verhalten." „Und sie? Mein Sohn stirbt, sie ist ein paar Wochen weg und dann ist sie schwanger? Hat nichts anbrennen lassen eure verdammte Mutter!" Yoshida spie es Yuki entgegen, wie Gift einer Ratte. Es war also tatsächlich so kurz. Yukis Mutter. Was hatte sie dazu bewegt Yuki zu zeugen kurz nach dem Tod ihres Vaters. „Im Grunde hast du doch nie geglaubt das ich wahrhaftig deine Enkelin bin." „Er war sterbenskrank! Also ob er noch die Kraft hatte..." Sie brach ab. Scheinbar wollte sie es nicht in Worte fassen. „Ihre Ehe. Sie war arrangiert, oder nicht?" Jetzt stoppte Yoshida mit ihrem Gekeife. Starrte Yuki an ehe sie fortblickte. „Willst du dir das einreden Kind? Er hat sie einfach angeschleppt und wollte sie heiraten. Er drohte mir das Erbe auszuschlagen, wenn ich nicht zustimme. Er hat sie geliebt und sie. Ist unzüchtig im Reich des Wassers. Was für eine Undankbare Blutsaugerin. Hat sich hier ein schönes Leben gemacht und ihn dann im Stich gelassen. Betrogen hat sie ihn!" „Und ihre Familie?" Yoshida war in ihrer Wut der alten Tage versunken und schreckte jetzt daraus hervor. Sie hatte es Yukis Mutter nicht vergeben, was sie ihrem geliebten Sohn angetan hatte. „Tod. Im Ninjakrieg gefallen. Sie war mittellos und ohne Rang und Einfluss. Trotzdem hat er alles für sie riskiert. Und dann? Wohin hat es ihn geführt? Sie war nicht einmal hier, als er starb." Jetzt schwang Schmerz aus Yoshida hervor. Echter Schmerz. Das sie ihren Sohn hatte sterben sehen müssen, das hatte sie wirklich getroffen. Ihren Sohn hatte sie im Gegensatz zu dem Rest der Familie wirklich geliebt. Ehrlich und rein, wie nur eine Mutter das konnte. Stimmte es. War Sayaka kein Engel gewesen? Sondern eine untreue Frau, die ihren sterbenden Mann zurückgelassen hatte. „Schlägst du uns deswegen Yoshida? Weil wir unserer Mutter ähnlich sehen. Ich mehr als Mirai." Yuki sprach es direkt an und Yoshida brachte das aus dem Konzept. „Was?" „Deine Gewalt gegen uns. Ist das der Grund? Deinen Sohn hast du ja scheinbar lieben können. Offensichtlich weißt du wie Familie sein sollte." Yoshidas Blick wurde finster, als sie schon wieder in Richtung ihres Stockes zuckte. „Rede so von meinem Sohn und-" „-und was? Ich bin kein Kind mehr und nicht mehr in diesem Haushalt. Ich lebe nach meinen eigenen Regeln." „Auch du kannst dir nicht alles erlauben!" Konnte sie nicht? Sie gab bald alles für Konoha auf. Natürlich es gab noch die Chance, das man Yuki tötete und verschwinden ließ. Das Problem einfach loswurde. Konohas Älteste würden so eine Entscheidung sicher bevorzugen, als all diesen komplizierten Plan mit all den Gefahren, das er scheitern könnte. Sarutobi hielt es geheim, damit der Ältestenrat Konohas davon nichts erfuhr. Sicher hatte er auch die Berichte über Yukis Kiri Besuch beschönigt. Sarutobi hatte für Yuki einen grausamen Auftrag gefunden. Nur der Tod wäre noch grausamer. Der Auftrag war Sarutobis verzweifelter Versuch eine Gefahr wie Yuki zu beschützen. Doch auch das war riskant. Durch Sarutobis Tat Yuki in Oiwai Machi berühmt zu machen, hatte Yuki ansehen gewonnen. Ihr Verschwinden würde bemerkt werden. Welches Licht würde das auf Konoha werfen. Flog der S-Rang Auftrag auf, hatte Sarutobi noch immer ein Hintertürchen. Es war kein Garant, aber eine Chance Yuki am Leben zu erhalten. Sicher würde der Ältestenrat alles realisieren sobald die ersten Gerüchte über Yukis Taten sich in der Welt verbreiteten. Doch dann war es zu spät. Wenn man Yuki dann tötete und der Unbekannte nicht mehr auftauchte. Das ließ Fragen offen und wer wusste schon, wie Kiri auf so eine Tat reagierte. Krieg schwebte im Raum. Es könnte sein, das sie allein aus Rache Kumos Seite wählten. Wer wusste das schon.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt