Kapitel 35

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--- Yuki ---

Wie viele Runden waren sie um den See gelaufen, ehe Mara plötzlich stehen blieb. „Ich verstehe. Ich danke dir für die Informationen." Sagte sie, als Yuki grob ihr Leben beschrieben hatte. Von ihrer Zeit bei der Anbu bis hin zum Kampf in Oiwai Machi. Sie hatte alles nur grob überflogen, aber Mara hatte sich nicht beschwert. Sie hatte dem allem stumm gelauscht, als gäbe es nichts interessanteres. Jetzt verneigte sich Mara. „Ich wünsche dir noch einen schönen Tag." Das war alles, was sie zum Leben des Kindes zu sagen hatte, dann machte es puff und Mara verschwand in einer Rauchwolke. So wie Kakashi das auch tat. Yuki stoppte und starrte einfach auf den Boden, dann hob sie ihn und blickte über den See. Noch immer strich der Wind über sie hinweg, während die Sonne sich dem Zenit näherte. Es war schon bald Mittagsstunde. In der Ferne sah Yuki den Platz auf dem sie mit Kakashi immer trainiert hatte. Auch davon würde sie Mara erzählen. Irgendwann in einem zukünftigen Treffen. So viel, bis ein anderer Mensch alles über sie wusste. Geheimnisse, die sie lieber Naruto und Sasuke einmal anvertraut hätte. Vielleicht auch Kiba. Dinge, die nur Kakashi und sie wussten. Würde sie ihr von Hitoha erzählen? Was würde Mara mit all diesem Wissen anstellen? Würde sie es jemanden verraten oder für immer schweigen. Es irgendwann mit ins Grab nehmen. Verloren löste sich Yuki vom See und lief in die Stadt zurück. In ihrem Kopf herrschte Chaos. In ihrem Inneren kämpften Gefühle, die nicht widersprüchlicher sein könnten. Aus einer Laune heraus, hüpfte Yuki die Dächer hoch. Normal wollte sie in solchen Moment allein auf dem Berg abseits von Konoha sein. Doch schon bald wurde sie ersetzt. Sie wollte sich als Teil Konohas fühlen und so sprang sie auf das höchste Dach, das sie finden konnte, ehe sie sich auf die Kante setzte und darüber hinweg blickte. Die Menschen in den Straßen beobachtete. Die Gerüche und Geräusche auf sich wirken ließ. Die warme Sonne auf der Haut fühlte. Stumm saß sie da, während Minuten verstrichen. Es war mit einem Mal, als wollte sie noch wichtige Dinge erledigen, bevor sie gehen musste. Doch was waren solche Dinge? Was war ihr wichtig, getan zu haben bevor diese Momente Mara gehörten? War es Kiba? Waren es Treffen mit ihren Freunden? Sie fühlte das Bedürfnis mit Akane und Kenji zu reden. Über ihre Gefühle füreinander. Doch standen ihr solche Gespräche zu? Was würde sie verpassen? Was zurücklassen? Welche Momente niemals erleben? Sie hatte tausend Fragen, aber nicht eine Antwort darauf. Sie schloss die Augen und versank in ihren Gedanken, als sie plötzlich ihren Namen hörte. „Yuki?" Die Stimme war fassungslos. Schüchtern. Ungläubig. Yuki hatte sie nichtmal kommen hören. Sie war erschrocken herumgewirbelt und hielt einen Kunai in den Händen, nur um eine Person zu erblicken, die sie hier niemals erwartet hätte. Die ihr im Leben nicht eingefallen wäre. „Mirai." Dort stand ihre Schwester und starrte sie ungläubig an. Dann gefror die Zeit und keiner rührte sich. Sie sahen sich lange an. Yuki war noch immer von ihren Gefühlen überfordert und wollte einfach weg. Sie drehte sich schlagartig um, steckte den Kunai weg und setzte zum Sprung an. „Bitte warte!" Flüsterte Mirai hastig. Yuki erwartete, das sie ging, doch sie stoppte. Sah nicht zurück und doch blieb sie. Es waren zu viele Eindrücke, die sie erfüllten. Sie hatte keine Nerven für ihre Schwester und doch stand sie noch immer hier. „Können wir.. reden?" Fragte Mirai unsicher. Sie klang genau wie in der Gasse, als Yuki von Yonezu gekommen war. Kurz bevor sie Akane und Kenji traf. All das war schon wieder gefühlte Jahrhunderte entfernt. Stimmt. Sie würde Mara auch irgendwann von Mirai und Yoshida erzählen müssen. Eine der wenigen Dinge, die sie noch immer quälten. „Über was willst du reden?" Fragte sie kalt und drehte sich tatsächlich um. Sah zu ihrer Schwester zurück. Diese trat etwas näher und dann sah es Yuki. Für einen Moment hob Mirai den Arm und blaue Flecke zierten ihren Arm, doch sie ließ ihn schnell wieder sinken. „Der Ort hier, ich komme oft zum denken her. Geht.. geht dir was durch den Kopf?" Sie fragte tapfer und Yuki war sogar überrascht. Mirai war hier also öfter? Noch immer war der Anblick der blauen Flecken in Yukis Kopf und mehrere Dinge erfüllten sie. Mara, die vielleicht bald ihren Platz einnehmen würde. Ihr letztes Treffen mit Mirai. Die Worte lagen noch immer in ihren Ohren. >Ich verstehe dich jetzt.< Damals hatten sie Yuki mit Hass erfüllt, doch jetzt bekamen sie eine neue Bedeutung, vor allem, nachdem was Yuki von Kakashi gehört hatte. >Manche Gerüchte erzählen von einer jähzornigen Person.< Yoshida war jähzornig und von Mirais Stolz nichts mehr übrig. Es war, als wäre sie gebrochen worden. Bald waren die Chuninprüfungen. Mirai hatte Yuki davon erzählt. Sie würde ihre letzte Chance erhalten, bevor sie den Weg des Ninjas verlassen musste. Noch immer stand Mirais Frage im Raum. >Geht dir was durch den Kopf.< Das war wohl eine Untertreibung. Ihr ganzer Geist war von tausenden Eindrücken erfüllt und überfüllt. Sie konnte weder Anfang noch Ende sehen oder gar, was sie darüber fühlte. Seltsamerweise dachte sie an Toshiki und Haru. Ihr Wille für ihr Leid ihren Hass zu nähren und es an ihrer Umwelt auszulassen. Yuki tat mit Mirai nichts anderes. Auch Mirai und Yoshida würden irgendwann ein Thema bei Mara sein. Was war, wenn Mara für sie auf Yoshida traf? Was würde Mara dann wohl in ihrem Namen tun?


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt