Kapitel 43

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--- Yuki ---

Hinter Yuki erschallte der Knistern des Stroms. Es kam auf direktem Wege zu ihr. Ein Impuls in ihr wollte den Schnee rufen und eine Wand zum Schutze errichten, bis ihr klar wurde, das sie den gerade nicht hatte. Es war seltsam, wie schnell sie sich an den Gedanken, ihn zu haben, gewöhnte. Auch wollte sie ihre Schwerter zücken. Gestern Nacht hatte sie das erste Mal mit Reika trainiert und langsam wurde Yuki bewusst, wie schwer es sein würde zwei Trainingseinheiten mit unterschiedlichen Fähigkeiten zu absolvieren. Ihr Herz stockte, als sie realisierte wie nah der Strom war. „Fuuton – Windstoß." Es war etwas zu zögerlich gewesen. Sie schoss davon und das Geräusch verstummte, als sie die Fäden hinter sich bemerkte. Ihr nur einen Hauch eines Augenblickes zur Verfügung blieb um zu reagieren, während sie früher als gewöhnlich ihre Belastungsgrenze erreichte. Letzte Nacht war nicht spurlos an ihr vorbei gegangen. Hastig formte sie weitere Zeichen. „Fuuton – Windschuriken." Sie wählte den Weg mitten hindurch. Ihr Atem wurde schwerer, als sie die Bomben am Boden bemerkte. Sie wollte einen Geysir rufen und in die Luft verschwinden, doch sie konnte nicht mehr. Sie fing sich noch mit einer Hand am Boden ab und wirbelte auf eine freie Stelle, da waren sowohl Akane als auch Kenji um sie herum und hielten ihr Kunais an Hals und Herz. Auch sie atmeten erschöpft, aber bei weitem nicht so erschöpft wie Yuki, die sich an ihre doppelte Belastung erst noch gewöhnen musste. Reikas Klatschen erklang. „Sehr gut. Das reicht." Akane und Kenji ließen die Kunai sinken, ehe Akane Yuki auf den Rücken klopfte. „Was war heute denn los? Du hast ja voll abgestunken." Sagte sie lachend, als sie den Kunai wegsteckte. Auch Yuki war sich dessen bewusst. „Geht es dir gut kleine Yuki-chan?" Fügte Kenji mit einem Ausdruck von Sorge hinzu. Sie wusste das zu schätzen, doch sie durfte sich nicht verraten. Was sollte sie sagen? Es war Reika, die ihr zur Hilfe kam. „Vergesst niemals. Yuki ist stark, aber auch sie hat einmal schwächere Momente. Wenn das der Fall ist, braucht sie euch umso mehr. Sie wird nicht jeden Tag perfekte Resultate erzielen können." Akane und Kenji blickten auf. „Auch Yuki ist mal abgelenkt, oder unkonzentriert." Bis jetzt hatten sie solche Tage noch nicht erlebt, aber sie kannten sich jetzt auch noch nicht ein Leben lang. Akane hob sofort die Faust und stieß sie gegen ihren Brustkorb. „Manchmal vergess ich das wirklich. Aber verlass dich auf uns Yuki. Wir werden für dich da sein und dir helfen, wenn du uns mal brauchst." Es war ein Satz, wie ein Stich ins Herz. Schon bald würde Yuki fort sein. Ihrer gefährlichsten Mission ins Auge blicken und Akane und Kenji würden ihr nicht helfen können, sollte sie diese schwachen Phasen haben. „Danke. Ich werde es besser kommunizieren, wenn ich einmal etwas angeschlagener bin." Akane nickte und Kenji lächelte sanft. „Gibs zu." Sagte Akane plötzlich und trat nahe an Yuki heran. Welche sie verwirrt musterte. „Was denn?" „Dein Date! Du hattest eines, oder nicht? Lenkt es dich ab?" Lenkte es sie ab? Es warf Fragen auf. Vor allem, wie es weiter gehen sollte. Aber lenkte es sie ab? Sie hatte nicht den Eindruck, doch Yuki wusste eines. Es war eine perfekte Ausrede um diese ersten Tage zu erklären, die sie brauchen würde um sich an ihren neuen Alltag zu gewöhnen. „Ja ich hatte eines." Reika beobachtete die Jugendlichen, während Akanes Augen vor Aufregung funkelten. „Wer wars! Ich wette der Schwarzhaarige!" Kenji schnaubte. „Ich schwöre dir, es ist der Blonde." „Nein. Yuki braucht jemanden, der mit ihr mithalten kann." Mit ihr mithalten? Warum nur, war das allen Menschen um sie herum so wichtig? „Der Schwarzhaarige ist viel zu ruhig. Dann schweigen sie sich nur an." Yuki blinzelte, ehe es ihr klar wurde. „Es war weder Naruto noch Sasuke." Akane und Kenji stoppten mit ihrer Diskussion. „Keiner von Beiden?" Fragte Akane buff und Yuki nickte. „Ja. Keiner der Beiden. Ich habe Kiba getroffen." Kurz sahen die Beiden enttäuscht aus, weil sie beide nicht richtig geraten hatten. „Wer war das denn nochmal?" Fragte Akane nachdenklich, während Kenji sie musterte. „Ist das der Junge mit dem Hund? Ich hab euch reden sehen." „Du hast sie gesehen?" Fragte Akane buff und Kenji grinste fies. „Manche Menschen beobachten die Leute um sie herum und kämpfen nicht ums Fleisch, Seestern." Akane zuckte mit den Augenbrauen und etwas fieses tauchte auf ihrem Gesicht auf. „Gut einschätzen kannst du die Menschen trotzdem nicht, du elender Weiberheld." „Eifersüchtig?" Sie funkelten sich an, ehe Akane einfach wieder zu Yuki blickte. „Egal Angeber. Yuki. Erzähl!!! Wie wars?! Ich will alles wissen." Wie es gewesen war? Eine Mischung aus schönen Gefühlen und grausamer Realität. Doch Yuki gab sich Mühe nur an das Gute zu denken. „Ich hatte Spaß. Es war Aufregend und ich war nervös." Sie sagte es ehrlich mit einem Hauch von Stolz. Akane blinzelte verwirrt und Kenji sah buff drein. „Es ist so verdammt cool, wie du einfach zu dir stehst." Entwich es Akane ungläubig. Kenji fuhr sich durch sein Haar. „Kaum zu glauben, das sie uns nicht nur auf dem Schlachtfeld voraus ist." „Ja. Ich glaub das auch kaum. Trefft ihr euch nochmal?" Reika hatte sich im Hintergrund zurückgezogen. Das Training war vorbei. „Ja. Das haben wir gesagt. Ich freue mich schon." Sie drehte den Kopf. Gestern war die Versammlung. Wusste er es heute schon? Würde er Teil der Prüfung werden? „Hattet ihr noch kein Date?" Yuki löste sich von der Ferne und sah zu ihren Teamkollegen, die irgendwie rot wurden. „Ähm ja also... Irgendwie.. nicht." Stammelte Akane schüchtern und Kenji wirkte ernst. „Nein. Ich möchte meine Fans nicht enttäuschen, weil ich einer den Vortritt lasse." Akane schlug sich einfach die Hand ins Gesicht. „Du meinst wohl eher, keiner deiner Fans wollte." Sie grinste ihm hämisch ins Gesicht, während er einfach lächelte. „Du hast ja keine Ahnung." Kurz lag etwas in seiner Stimme und Akanes Augen weiteten sich. Doch sie verschleierte es sofort wieder. Sah einfach zu Yuki. „Es macht Spaß. Ihr solltet eines haben." Sagte Yuki voller Zuversicht und ihre Freunde fielen fast um. „Das sagst du so einfach. Man muss erst jemanden finden, der einen auch liebt." Widersprach Akane und erinnerte Yuki damit an Worte, die Kiba ihr gesagt hatte. „Kann man sich nicht einfach treffen und herausfinden, ob man sich mag?" Schachmatt. Akane sah Yuki sprachlos an und in Kenjis Blick lag etwas seltsam sehnsüchtiges. Doch es verschwand schnell wieder. „Das heißt du liebst Kiba jetzt?" Stocherte Akane weiter um ihre eigenen Gefühle zu ignorieren. Yuki zuckte einfach mit der Schulter. „Weiß ich noch nicht." „Gott, sie ist so cool. Wie kann sie erst Dreizehn sein." Akane schüttelte den Kopf, ehe Kenji etwas näher trat. „Apropos noch jemand hält dich für cool. Meine Schwester möchte dich noch immer kennen lernen." Wollte er das Thema wechseln? War es ihm unangenehm? Kurz musterte Yuki die Beiden und fragte sich eines. Hätten sie gerne auch ein Date? „Hast du am Samstag Zeit? Sie würde dich gern treffen." Samstag? Sie wollte. Bis jetzt kannte sie fast nur Freunde, die keine Familie hatten. Wie würde es wohl sein Akane und Kenjis Familien zu treffen? Wie würden sie sein? Zeigten sie dann eine andere Seite an sich, so wie Kiba? „Ja. Gern." Akane drehte sofort den Kopf. „Warum denn nicht heute?" Kurz wurde Kenjis Blick traurig. „Es geht nicht." Auch Akane sah ernster drein. Gab Yuki das Gefühl, das Akane Kenjis Familie sehr genau kannte. „Verstehe." Sie sah traurig drein, als Kenji die Gefühle verbarg. „Außerdem haben wir da frei. Sie wird dir viele Fragen stellen wollen. Und dich Löchern. Ich hoffe das stört dich nicht." Yuki schüttelte einfach den Kopf. „Schon gut. Ich komme damit klar. Ich freue mich. Das bringt uns näher zusammen." Sie lächelte sanft, während ihre Freunde erst überrascht und dann glücklich aussahen. „Stimmt." Dieser Moment war perfekt, bis ihn lautes Getrampel unterbrach.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt