Kapitel 69

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--- Yuki ---

Sie kam gar nicht weit, da lehnte Kakashi an der Wand. Die Hände vor sich verschränkt und den Blick gesenkt. Als er sie hörte, hob sich sein Kopf. Sein Auge fand ihre. „Fertig?" Fragte er vorsichtig. Von Reika und dem restlichen Rat fehlte jede Spur. „Ja." Jetzt stieß sich Kakashi von der Wand ab und sie kam zu ihm. Blieb vor ihm stehen. „Wirst du mir verraten, was du mit ihm besprochen hast?" Fragte er mit Sorge in der Stimme. Yuki aber fühlte sie nicht. Sie fühlte sich einfach nur erleichtert. Es war eine traurige Entscheidung gewesen, doch sie nahm ihr die Last von den Schultern. Sollte sie Kakashi davon erzählen? Doch wusste er es nicht schon. Hier im Gang konnte sie schon ihre Freunde hören. Akane und Naruto schrien zusammen herum. Es war kaum zu überhören. „Sie ist jetzt echt Jonin, Reika-Sensei?" Rief Akane laut und verriet Yuki, wo ihre Teamleiterin geblieben war. „Ich habe ihn nur um etwas gebeten." Antwortete sie ausweichend, doch diesmal reichte das Kakashi nicht. Dieses Geheimnis ließ er ihr nicht. „Du wirst nicht wie er." Yuki stoppte bei ihrem Vater. Sah aber nach vorn, als könnte sie noch immer Yoshida sehen, doch sie war nicht hier. „Ich hätte sie fast getötet." Gestand sie und verriet damit unterschwellig was Kakashi befürchtet hatte. „Aber sie lebt. Yuki. Wenn ich sie sehe, würde ich ihr manchmal das selbe antun. Du denkst nicht alleine so darüber. Vergiss das nicht." Er legte seine Hand auf ihren Kopf und ein Gefühl von Ruhe breitete sich in ihr aus. Sie dachte das also nicht alleine. Auch Kakashi fühlte Wut auf Yoshida und dabei hatte sie ihm nichts direkt angetan. Reichte es zu wissen, was es mit ihr gemacht hatte? „Wo bleibt sie denn?" Fragte Naruto ungeduldig. Yuki blickte mit Kakashi in die Richtung der Geräusche. „Verrats mir." Bat Kakashi noch einmal leise. Sicher hatte er sehr viel Angst davor. Betete, das sie nicht Itachis Weg einschlug. Er würde wieder jemand wichtiges verlieren und doch war Yuki entschlossen. „Ich möchte keine Gefahr für Konoha werden. Das ist alles." „Du willst, das er dich aufhält solltest du eine werden." Sie hob den Blick und sah in ein gequältes Gesicht. „Ja." Ihre Augen musterten die des anderen. Kakashi sah so traurig aus und doch setzte er ein schwaches Lächeln auf. „Du hattest schon immer ein sanftes Herz. Ich glaube nicht, das du den Hokagen brauchen wirst. Wenn du es glaubst, wirst du längst gegangen sein." Das war also seine größte Angst. Seine Angst, das sie nicht gezwungen wurde zu gehen, sondern das sie von allein in die Dunkelheit stieg. „Die Nacht ist am Dunkelsten, kurz bevor die Sonne sich wieder zeigt." „Hat er dir das gesagt?" „Ja. Es ist keine Einbahnstraße. Daran glaube ich." Noch immer war Kakashis Hand auf ihrem Kopf. Jetzt patete er ihr Haar. Musterte sie voll Liebe. „Dann ist ja gut. Vergiss das niemals. Dein größtes Talent ist nicht das Töten. Deine größte Fähigkeit ist an den ungewöhnlichsten Orten und den seltsamsten Momente Bindungen mit Menschen zu schließen. Mit Menschen. Mit Geistern. Mit Tieren. An dieses Talent solltest du immer glauben. Irgendwann, wird es dir einmal helfen, wenn du glaubst den Weg zu verlieren." Das war als ihr stärkstes Talent in Kakashis Augen? Sie nickte, auch wenn sie noch nicht in Gänze verstand, was es bedeutete ein solches Talent zu besitzen. Alles was sie wusste, war, das ihr der Gedanke gefiel. Selbst wenn sie sich mal verlor, dieses besondere Talent würde sie zurück in die Sonne führen. Stimmte das? „Wo bleibt sie denn?" Nörgelte Naruto ungeduldig. „Kannst du eigentlich keine fünf Minuten mal warten?" „Das sind schon mindestens 10!" Am Ende des Ganges diskutierten Naruto und Sasuke. Kakashi blickte in die Richtung und nahm ihr die Hand vom Kopf. „Na komm. Alle warten schon." „Ja." Sie löste sich von ihrer Position und folgte ihrem Vater durch die Gänge. Das Geschnatter der Menge wurde immer lauter. Bis sie das Tor erreichten und dort warteten diese Menschen, mit denen Yuki Bindungen aufgebaut hatte. Team 12. Reika, Akane und Kenji. Dort Naruto und Sasuke. Kurenai, Asuma und Gai. Ihre alte Schulklasse und Kiba. Sie alle strahlten breit. „HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH YUKI!" Rief die Menge einstimmig, als sie Yuki bemerkten. Sofort wurden ihre Wangen rot. Sie waren alle da. Alle, die sie brauchte. Vertrieben ihren Hass auf Yoshida. Vertrieben ihre trüben Gedanken und Sorgen. Kakashi hatte Recht. Sie war ein Ninja aus Konoha und eine Freundin unterschiedlichster Menschen. Hatte sich einen treuen vertrauten Geist verdient. Sie war eigenwillig und ging über viele Grenzen hinaus. Hatte viel ertragen und viele Fehler, aber sie hatte auch mindestens genauso viel richtig gemacht. Hatte Menschen in ihr Leben gelassen. „Du bist der HAMMER!" Rief Akane fassungslos und umarmte sie stürmisch. Naruto nickte eifrig. „Ich bin so neidisch. Ich hol noch auf!" „Du holst niemals auf." „Du aber auch nicht!" Kenji fuhr sich durchs Haar. „Ich hatte nichts anderes von unserer kleinen Yuki-chan erwartet." Akane lachte. Blickte zurück ohne Yuki loszulassen. „Du solltest aufhören sie kleine Yuki-chan zu nennen. So klein ist sie nicht mehr." Reika seufzte und zog Akane von Yuki weg. „Erdrück sie doch nicht mit deiner Liebe Akane." „Aber Reika-Sensei." „Die anderen wollen ihr auch gratulieren." Widersprach Reika, als Kurenai vortrat. „Glückwunsch zur Beförderung." Sie alle kamen zu ihr. Gratulierten ihr. Bewiesen ihr, wie viele Freundschaften sie in all die Zeit geschlossen hatte. Es war fast überwältigend, nach den traurigen Worten von Sarutobi. Schließlich trat auch Kiba vor. „Yuki." „Kiba." Sie lächelten sich an. Er wirkte wieder verlegen. Vermutlich weil all die anderen hier waren. „Jetzt musst du aufsteigen. Du willst doch mithalten." Sagte sie frech und er wurde rot. „Das werd ich auch! Ich hab nicht mehr lange, aber ich werde hart trainieren!" Versprach er ihr mit Nachdruck. Dann trat er vor und umarmte sie. „Glückwunsch." Sie fühlte wie peinlich es ihm war. Vor allem, weil die anderen aus der Klasse sich lustig machten. Gerade Naruto war es, der Kiba verteidigte. „Na neidisch ihr Idioten?" „Hast du uns grad Idioten genannt?" „Taub seid ihr also auch noch." Es war ein großes Theater. Jeder redete dazwischen und doch. Egal, ob sie sich mochten oder nicht. Sie waren alle da. Das allein reichte Yuki.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt