Kapitel 52

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--- Yuki ---

„Yuki. Du musst mir alles von deinem Leben erzählen! Es muss so spannend sein! Ich habe viele Bücher gelesen und du klingst wie ein Held aus einer meiner Geschichten." Yuki drehte den Kopf zu dem überfüllten Bücherregal. „Ich lese auch viel." Fügte sie einfach hinzu und Mimi grinste. „Wirklich? Dann haben wir was gemeinsam. Akane ist das nicht toll? Wenn ich gesund bin. Ich werde auch einmal wie Yuki." „Nicht wie ich?" Fragte Akane beleidigt, während Yuki kurz die Bücherrücken überflog. Sie erkannte eines der Bücher wieder. Es war ihr erstes Buch gewesen. Ein Fotoalbum über schöne Orte auf der Welt. Sie hatte es ewig nicht aufgeschlagen, doch die Bedeutung für sie war nicht vergessen. Die Spiegel der Welt, die sie selbst davor nicht hatte sehen dürfen. Mimi. Hatte sie es aus dem selben Grund? Lag sie hier und hoffte, irgendwann diese Orte zu besuchen? Mehr von der Welt zu sehen. Wenn das stimmte. Yuki sah zu dem jungen Mädchen und sie kam nicht umhin zu bemerken, das Mimi deutlich glücklicher war, als Yuki damals. Eine Tatsache, die Yuki imponierte, weil sie wusste wie schwer es war, nicht hinaus zu dürfen. „Ja auch wie du. Aber das ist was anderes." „Und was ist anders?" Yuki hatte sich von den Büchern gelöst und trat langsam näher. Jetzt war sie neugierig. Sie wollte dieses glückliche Mädchen kennen lernen. „Akane, du bist wild und auf Abenteuer aus. Aber du Yuki. Kenji sagt dich umgibt eine Aura, der man vertrauen will. Das will ich auch einmal. Ich will der Anker und das Fundament meines Teams werden." Mimi sagte es nicht einfach so. Sie meinte es auch. Mimi hatte nicht aufgegeben, trotz ihrer Krankheit. Sie wollte stark werden und irgendwann ein Ninja sein. Ein Ninja, der sich einen Namen in der Welt machte. Im Grunde war sie Akane damit gar nicht so unähnlich. Deutlich ähnlicher, als sie wohl selbst glaubte. „Dann wirst du viel trainieren müssen. Ich habe hart dafür gearbeitet um so zu sein, wie ich jetzt bin." Akane hatte sich hingesetzt, während Kenji noch immer die Gabel holen ging. „Das glaub ich. Bei der Anbu aufzuwachsen muss hart sein, aber Kenji sagt, du hast dort viele Freunde gewonnen. Starke und zahlreicher. Du kennst überall jemanden. Das will ich auch mal. Ich will hinausgehen und Freunde finden. Viele. So viele wie geht!" Mimi strahlte auf und für einen Moment vergaß Yuki Mimis blasse Haut. Die Infusionen und das Krankenbett. Es war, als konnte sie das Mädchen bereits auf ihrem Abenteuer sehen. „Es ist schön, wenn man Leute wieder trifft, die einen Teil deines Lebens ausgemacht haben. Einen Teil deiner Kindheit." Akane sah für einen Moment ernst drein. Traurig. Wütend. „Aber sie hat auch viel dafür ertragen müssen, Mimi. Ich weiß nicht, ob du ihr folgen solltest." Das waren Worte, die Yuki hart trafen. Sie hatte viel ertragen müssen und schon bald würde es noch mehr sein. Akane begann sie wirklich zu verstehen. Ihre Zeit zusammen hatte ihr Verständnis füreinander wachsen lassen. Sie hatten schon viele ernste Gespräche geführt. Akane und Kenji kannten Yukis wahre Gefühle und ihre Sorgen. Ihre Gedanken zu ihrem Titel und ihr Verhalten in Kiri. Vermutlich auch ihr Verhalten auf dem Rückweg von Oiwai Machi. Wie sehr sie Hitohas Schicksal mitgenommen hatte. Hinter ihnen war die Tür erklungen. „Akane hat Recht." Fügte Kenji hinzu, als er zu Mimi kam um ihr die Gabel zu reichen. Mimi wirkte kurz traurig. „Ist es wahr, Yuki? War es hart? Wenn du die Wahl hättest. Würdest du den selben Weg und die selben Entscheidungen treffen?" Mimi fragte es ohne Scheu und Yuki ließ die Worte auf sich wirken. Würde sie den selben Weg wählen? Die Zeit bei den Ruigas. Ihr hartes Training. Sowohl dort, als auch bei den Anbu. Die Schmerzen und die Menschen, die sie traf. Der Mord an Isshin. Hitohas Schicksal. Ihr eigenes bald zu einem Schatten zu werden. Zu einer wahren Anbu. Zu einer Auftragsmörderin. Würde sie den selben Weg gehen? Vor ihr hatte sie Menschen, die andere Wege gegangen waren. Auch sie hatten Verluste erlitten, doch Yuki war es klar geworden. Sie hatten all die Zeit einander gehabt. Waren füreinander eingestanden. Hatten viel Liebe erfahren. Würde sie ihre Erfahrungen für dieses Leben eintauschen. Es war eine Frage, die sich Yuki nie gestellt hatte. Es war besser so gewesen. Weniger schmerzhaft. „Ob ich den selben Weg gehen würde?" Fragte Yuki, als würde ihr das Zeit verschaffen. Kenji drückte Mimi die Tupperdose in die Hand. „Iss den Kuchen statt solche Fragen zu stellen." Er wollte Yuki erlösen, die mit sich rang. Wenn sie einen anderen Weg wählte, sie würde all diese Menschen nicht mehr um sich haben. Kakashi nicht. Die Versöhnung mit Mirai. Sie hatte viel ertragen und viel würde folgen. „Wenn ich die Wahl hätte, würde ich gern die selben Menschen treffen. An die selben Orte reisen. Aber einen Unterschied würde ich mir wünschen. Ich wünschte ich wäre Kakashis wahre Tochter und die Anbu wäre nie gewesen. All die Geheimnisse kein Teil meines Lebens und kein Teil von Kakashis Leben. Wenn ich das hätte, dafür würde ich mein gesamtes Talent opfern." Mimis Augen weiteten sich, während ihre Teamkollegen die Blicke senkten, bis ihre Augen in den Schatten versanken. „Du würdest alles opfern, was du dir so hart erarbeitet hast?" Fragte Mimi ungläubig, die sich Yukis Fähigkeiten wünschte. „Ja. Würde ich. Ich würde mir ein anderes Leben mit den selben Menschen wünschen. Aber das geht nicht. Das Leben hat mir einen anderen Weg gezeigt. Umso dankbarer bin ich, deinen Bruder, Akane und dich kennen gelernt zu haben." Akane hob mit Tränen in den Augen den Kopf. Kenji lächelte gerührt. „Würdest du alles auch für mein Leben opfern?" Fragte Mimi plötzlich, als gäbe es nichts wichtigeres und Yuki hatte darauf nur eine Antwort. „Ja. Denn du wirst hier nicht für immer sein. Kenji gibt alles für dich, um dein Leben zu ändern. Du bedeutest ihm alles. Keiner hat dich aufgegeben und das solltest du auch nicht."


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt