Kapitel 90

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--- Yuki ---

Mit seinem Fleisch bewaffnet, zog sich Haru zu einem Baum zurück und aß es in dessen Schatten. Naruto und Sasuke diskutierten über ihren Kampf und wer wem im Weg gestanden hatte. Nini und Hideo unterhielten sich aufgeweckt mit Akane und Kenji. Auch Yuuto, Reika und Kakashi unterhielten sich. Übrig blieben Kiba und Yuki, die sich ebenfalls gesetzt hatten. „Was glaubst du? Wer hätte gewonnen?" Fragte Kiba leise, während Yuki den Sonnenuntergang betrachtete. Nicht mehr lang und ihr überraschender Urlaub endete und sie kehrte zu dem Training zurück. Hinab in die Kellergewölbe und zurück zu der Zukunft, die ihr bevorstand. „Schwer zu sagen, wenn ich ehrlich bin. Haru ist wirklich gut und er ist die letzten Monate besser geworden. Aber Sasuke und Naruto haben sogar mit einem abtrünnigen Ninja aus Kirigakure mithalten können. Allerdings scheinen sie dieses Level nicht bei Trainingskämpfen entfalten zu können. Sie sind Ninja, die nur dann alles geben, wenn es darauf ankommt. Haru dagegen kann sein Level konstant halten, egal ob Trainingskampf oder Auftrag." Kurz tauchten Kibas Augen in die Schatten. „Du hältst wirklich viel von diesem Kerl." Erkannte er traurig und Yuki nahm es wahr. Kiba machte sich Sorgen, ob er mit Haru mithalten konnte. Ihr Kopf drehte sich und sie beobachtete den ruhigen Ninja aus Kiri. Hideo und Nini waren mittlerweile zu ihm gegangen und redeten auf ihn ein, doch er ignorierte sie einfach gekonnt. Scheinbar war sein Vorrat an Worten für den heutigen Tag aufgebraucht. „Machst du dir Sorgen?" Fragte sie nachdenklich und blickte wieder zu Kiba. „Mir ist nicht wichtig, wer mit wem mithalten kann. Das bestimmt für mich nicht den Wert eines Menschen." Kiba öffnete den Mund, während sich die Sonne langsam hinter dem Horizont verbarg. Nicht mehr lang und dieser Moment war vorbei. Verstrichen, wie viele andere. „YUKI!!" Rief Akane laut und hopste zu ihnen herüber. „Schau Mal. Mam kam vorbei! Sie hat Kuchen gebacken!" Damit beendete Akane das Gespräch zwischen Yuki und Kiba. Kurz musterten sie sich. Sollte sie Kiba noch etwas sagen? Doch da trat Airi näher und ihre jüngste Tochter war bei ihr. „Da ist Yuki! Hallo!" Rief Ketsuno begeistert und teilte Akanes freudige Energie. Sofort lächelte Yuki. „Hallo Ketsuno. Kennst du Kiba schon?" „Nein. Hallo ich bin Ketsuno." Aus dem kurzen Moment Zweisamkeit wurde pures Chaos. Sie verließen ihren Platz am Rand und traten ins Geschehen. Beteiligten sich aktiv an den Gesprächen. Mehrfach warf Kiba Yuki einen Blick zu und sie antwortete ihm mit einem Lächeln. Das selbe Lächeln sah zu ihr zurück. Das Leben war zu kurz, um sich unnötig mit anderen zu messen. War es nicht wichtiger, den Moment zu genießen, den man gerade teilte? Den Regenbogen, der vor einem war und nicht der Regen, der ihm zuvorkam. Trotzdem irgendwann verblassten die Farben und der Regenbogen verlor sich in den Regenwolken. War nur noch eine Erinnerung. Mit diesem Gefühl verabschiedete sich Yuki von allen. Sie hatte Team Yuuto noch bis zum Gasthof begleitet, ehe sie scheinbar in ihre Wohnung ging. Nur um nach wenigen Momenten wieder zu verschwinden. Unscheinbar und leise, damit sie niemand bemerkte. Ihr Weg führte sie hinab in die Dunkelheit, die nur von Fackeln erfüllt wurde. Sie erwartete Reika zu sehen, doch sie war nicht allein. Mara war bei ihr. Langsam trat Yuki näher, während es ihr die Kehle zuschnürte. Jedesmal, wenn sie Mara sah, wurde ihr immer bewusster, wie greifbar der Abschied wurde. Ein stiller, unbeachteter Abschied. „Hallo." Begann Yuki ruhig und Reika lächelte traurig. „Ich rede nicht lange um den heißen Brei. Du wirst heute mit Mara kämpfen und nicht mit mir. Und. Du wirst auch nicht in der Wolfsgestalt kämpfen sondern mit deinen normalen Jutsus. Mara möchte sehen, wie gut sie dich nun kennt. Ob sie dich bereits gut kopieren kann. Gib also bitte alles." Mit einem Schlag war der Frieden der letzten Stunden fort. Heute also würde sich zeigen, wie ersetzbar sie war. „Verstanden." Sagte Yuki trotzdem tapfer und stellte sich Mara entgegen. Yuki bemerkte es sofort. Maras Gesicht war ein anderes. Ihr Aussehen ihrem nicht ähnlich und doch stand Mara plötzlich da, als würde Yuki in einen Spiegel blicken. Sie hatte sich selbst in den Trainingsräumen gesehen. Umgeben von Spiegeln hatte sie jede ihrer Bewegungen beobachten können und jetzt, beobachtete sie diese an Mara. „Gut. Fangen wir an. Yuki. Diesmal bitte ich dich, aktiv zu agieren und nicht auf einen Fehler zu warten." Anders gesagt. Sie solle Mara ihren eigenen Kampfstil kopieren lassen. „Verstanden." Sagte Yuki noch einmal, dann ging sie in die Knie um Kraft zu entfalten und Mara imitierte das perfekt. Es war fast schon erschreckend. Selbst ihre Gesichtszüge waren identisch. Yuki musste schlucken, ehe sie die Hände hob. Eine vollkommene Ruhe strahlte Yuki entgegen, als sie losstürmte. „Fuuton – Windschuriken." Mara wich mit einem gekonnten Sprung aus, ehe sie selbst die Finger hob. Selbst ihre Handbewegungen waren Yukis erschreckend ähnlich. „Fuuton – Windschuriken." Mara würde sie heute also kopieren. Versuchen in einem Kampf wie Yuki zu wirken. Rasend schnell zog Yuki einen Kunai und wehrte den gefährlichen Wind ab, ehe sie den Kunai warf, der perfekt dort landete, wo Mara gerade noch gestanden hatte. Auch Mara zog nun einen Kunai. Zielte. Kurz stoppte sie. „Du zielst sehr perfekt. Das ist schwer zu kopieren. Was denkst du, wenn du zielst?" Was sie dachte? Yuki musterte den Kunai im Stein, der steckte, als hätte sie gegen eine Dartscheibe geworfen. „Ich denke das hier Windstill ist, und ich konzentriere mich auf mein Ziel. Meistens ein Treffer ins Herz." „Gut. Wir können weiter machen." Sofort warf Mara den Kunai. Yuki wich spielend aus. „Zu langsam." Erkannte sie laut. Gab die Befehle damit Mara verstand, was Yuki anders tat. Sofort zielte Mara besser und schneller. Es war nicht so perfekt wie bei Yuki, aber sicher würde es reichen um die anderen zu täuschen. Es war nah dran. Yuki fing den Kunai einfach im Flug ab und warf ihn zurück. Auch das kopierte Mara. Diesmal wich Yuki mit einem Sprung aus. Es war erschreckend und doch war Yuki ihr Auftrag klar. Zeige ihr, was deinen Kampfstil ausmacht. So wechselten sie in einen Schlagabtausch, der mehr wie eine Performance wirkte und mit jeder Runde wurde Mara besser, bis sie den Punkt erreichten, das Mara sich fast Synchron mit Yuki bewegte. Bewies, das sie sich schon mehrfach in andere Leute hinein versetzt und ihre Eigenarten angewöhnt hatte. Sie wusste genau auf was sie achten musste. Obwohl Yuki äußerlich ruhig wirkte, war sie innerlich von einem Gefühl von Enge erfüllt, als wäre ihre Sonne schon halb am Horizont versunken. Nur noch ein roter Schimmer, der ihre Welt erhellte.


Falling Snow - Nur ein Augenblick || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt