Kapitel 1

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Hallo ihr Lieben!
Willkommen zu meiner neuen Story, die mir wirklich wahnsinnig am Herzen liegt!
Ich  finde das Thema Interkulturalität unheimlich wichtig und ich hoffe,  hier und da ein wenig zum nachdenken anregen zu können, wenn auch oft  mit einem Augenzwinkern.
Nehmt nicht alles, was dort geschrieben steht, so bitterernst und bedenkt, dass Nalas Meinung nicht immer meine Meinung ist!
Ich  hoffe ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben und  damit entlasse ich euch jetzt auch in das erste Kapitel :)

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,,Nalaaa,  bist du jetzt mal fertig? Der Bus fährt auch ohne dich, Fräulein!",  ja,ja. Ich verdrehte die Augen und fuhr mir nochmal durch die Haare. Ein  letzter Blick in den Spiegel und dann schnappte ich mir meine Tasche,  um damit die Treppen nach unten zu joggen. Die Osterferien waren vorbei  und das bedeutete, dass die Quälerei in der Schule wieder losging. Wenn  man Ferien hatte, merkte man erstmal, wie schnell zwei Wochen  umgingen... und wie schnell sich so ein Schlafrhythmus umstellte. Ich  hatte bestimmt bis 3 Uhr wach gelegen und um 6 schon wieder aufstehen  müssen. Scheiße, es wurde echt Zeit, dass ich meinen Führerschein  machte, dann konnte ich zumindest eine Stunde länger schlafen.

,,Ich  bin ja schon hier, ganz ruhig!", brummte ich in Richtung meiner Mutter,  die an der Arbeitsplatte aus schwarzem Marmor lehnte und sowohl mir,  als auch meiner jüngeren Schwester, eine kleine Flasche Wasser reichte.  ,,Ich weiß ja wie gern du trödelst und am ersten Tag nach den Ferien zu  spät zu kommen, macht nicht den besten Eindruck!", jaaaa. Boah, musste  sie mir am frühen Morgen schon auf den Sack gehen? War doch schlimm  genug, dass die Schule wieder anfing, da musste sie mich auch nicht noch  nerven.

Ja,  ich war ein Morgenmuffel. Ich brauchte immer eine ganze Weile, bis ich  richtig wach war und man mich ansprechen konnte, ohne Angst haben zu  müssen, eine schnippische Antwort zu kassieren (abgesehen von meinen  Freunden, die durften mich immer anquatschen). Selbst meine Lehrer  wussten das schon, auch wenn ich vor ihnen immer versuchte mich  zusammenzureißen, schließlich wollte ich nächstes Jahr mein Abitur  schaffen.
Meine  Noten waren ganz in Ordnung, sie hätten sicherlich besser sein können,  aber dafür war ich zu faul. Ich lernte nur, wenn es wirklich absolut  notwendig war, ansonsten konnte ich mich leider nicht dazu aufraffen.  Meine Schwester Mila, die das gleiche Gymnasium besuchte wie ich, war da  schon anders. Ihr schien das Lernen sogar richtig Spaß zu machen. Keine  Ahnung, warum ich diese Gene nicht abbekommen hatte.
,,Meine  Lehrer kennen mich und-" ,,Boah, könnt ihr jetzt mal aufhören  rumzuzicken?", maulte Mila, verstaute ihre Wasserflasche in ihrer  Schultasche und drückte unserer Mutter einen Kuss auf die Wange. Auch  ich verabschiedete mich auf diese Weise bei meiner Mutter, denn auch  wenn es manchmal nicht so wirkte, hatten wir eigentlich ein ganz gutes  Verhältnis zueinander.

Als  ich den überfüllten Bus betrat, schwor ich mir einmal mehr, die Theorie  endlich fertig zu machen und Fahrstunden zu nehmen, aber auch diese  Busfahrt überstand ich, selbst wenn ich dem müffelnden Typen neben mir  am liebsten eine gratis Dusche spendiert hätte. Unglaublich, wie man am  frühen Morgen schon so stinken konnte. Und das waren dann auch immer die  Leute, die sich bereitwillig streckten und sich an Stangen oben  festhielten, an die ich Zwerg gar nicht erst rankam.
Mila  warf mir nur einen vielsagenden Blick zu und konnte sich ein Grinsen  nicht verkneifen, als wir an der Haltestelle ausstiegen. Auf dem  Schulhof trennten sich unsere Wege, jeder hatte seine kleine Clique,  auch wenn meine hauptsächlich aus meinem besten Freund Marco bestand.  Ja, ich hatte auch eine beste Freundin und noch andere weibliche  Freundinnen, aber Marco kannte ich quasi schon seit ich denken konnte.

,,Bitte  hol mich morgen von zu Hause ab... Langsam wird es wärmer und die  stinkenden Menschen verlassen ihre Höhlen, bah!", ich schüttelte mich  und sah meinen besten Freund lachen. Allem Anschein nach hatte er  bessere Laune... naja gut, kein Wunder. Er hatte dank Führerschein  länger schlafen können und sich nicht mit Schweißgeruch  auseinandersetzen müssen. ,,Dir auch einen schönen guten Morgen! Sei  doch nicht immer so, du kleine Eisprinzessin. Nettigkeit tut nicht  weh!", grüßte er und legte seinen volltätowierten, linken Arm um mich.  ,,Ach halt die Klappe!", freundschaftlich boxte ich ihm in die Seite und  schlenderte gemeinsam mit ihm ins Gebäude, während er mir von seinem  Wochenendflirt erzählte.
Irgendeiner  seiner Freunde hatte seinen 18. Geburtstag in einem angesagten Club  hier in Berlin gefeiert und bla bla bla. Irgendwann schaltete ich dann  ab. Ich war zwar eine gute Freundin, aber jedes Detail von den großen  Titten und dem fetten Arsch der Alten wollte ich dann auch nicht hören.  Und nein, ich war nicht eifersüchtig. Klar, Marco war ein hübscher Kerl  mit seinen grünen Augen, den dunkelblonden, kurzen Haaren und dem  Dreitagebart. Die Tattoos und die schicken Klamotten taten ihr übriges,  ganz davon abgesehen, dass er auch kein untrainierter Fettsack war. Aber  da war eben trotzdem nur Freundschaft.

Alles türkisch, oder was?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt