Alles türkisch, oder was?

Kapitel 21

Soo, da die Geschichte ja gut anzukommen scheint, gibt es hier die nächsten Kapitel :)
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Eine Woche.
wir waren jetzt seit knapp einer Woche zusammen und irgendwie verliebte ich mich von Tag zu Tag mehr in ihn. Gut, bisher hatten wir uns seit seinem ziemlich spontanen Auftauchen bei mir nur zwei mal Nachmittags gesehen und ansonsten ausschließlich in der Schule, aber für heute Abend waren wir verabredet. Meine Eltern waren auf irgendeinem Geburtstag eingeladen, Mila schlief bei einer Freundin und das hieß, dass wir das Haus für uns alleine hatten. Wir wollten einfach ein paar Filme gucken, leckeres Essen bestellen und möglicherweise ein paar Runden im Pool schwimmen, wenn das Wetter sich hielt, wonach es gerade Gott sei Dank aussah.
Den Vormittag würde ich allerdings mit meinen besten Freundinnen verbringen, denn Emilia, Sophie und ich hatten uns zum Shoppen verabredet und ich hatte mich ausnahmsweise an einem Samstag um zehn aus dem Bett gequält, damit wir uns etwa zwei Stunden später im Einkaufszentrum treffen konnten. Ich hatte seit meinem letzten Shoppingtrip mit Mila zwar nicht mehr so viel Kohle, aber für ein, zwei Teile und einen Cappuccino bei Starbucks würde es auf jeden Fall reichen. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, ihnen heute von Celal und mir zu erzählen. Ich wusste nicht wie sie reagieren würden, weil sie nicht mal von meiner anfänglichen Schwärmerei wussten, aber es hatte sich einfach nicht die richtige Möglichkeit ergeben, um ihnen davon zu erzählen. Das war zumindest das, was ich mir einredete. Die Wahrheit war, dass ich irgendwie Angst hatte, weil sie bei unserem DVD Abend schon so komisch auf ihn reagiert hatten. Meine Angst war sicher unbegründet und genau deswegen wollte ich jetzt auch nicht länger warten.

,,Lasst uns bitte erstmal bei Abercrombie rein, da habe ich letztens ein totaaal süßes Oberteil gesehen!", schwärmte Sophie und so erklärten wir uns bereit, in den viel zu dunklen Laden zu gehen, der zwar echt hübsche Klamotten hatte, diese aber auch zu unverschämten Preisen anbot. Ja gut, auch ich besaß das ein oder andere Teil von hier, aber ich konnte immer nicht anders, als den Kopf über die Leute zu schütteln, die mit zwei vollen Tüten aus dem Laden kamen. Sophie beschränkte sich dann aber auch wirklich nur auf das eine Oberteil, Emilia kaufte ein Armband und ich beriet die Beiden.
Anschließend grasten wir die nächsten Shops ab und ich fand dann auch noch ein süßes T-Shirt im Varsity Stil, mit großen Streifen an den Ärmeln und einer riesigen, aufgrdrucken "98" vorne, passend zu meinem Geburtsjahr. Das war perfekt für heute Abend, weil es nicht zu schlabbrig, aber auch nicht zu edel war... Ich wollte einfach ungern wieder so ungestylt und in Sweatpants und Top vor ihm rumspringen wie am Sonntag, auch wenn es ihm wohl hoch anzurechnen war, dass er sich trotzdem dafür entschieden hatte, was mit mir anzufangen. Eigentlich war es sogar verdammt süß, dass es ihm nichts ausgemacht hatte, dass ich ungeschminkt und im Gammellook vor ihm gestanden hatte. Das war dann wohl schon mal eine Sache, für die ich mich nicht schämen musste. Andere brauchten Monate, bevor sie sich so vor ihrem Freund zeigten... und er hatte mich so gesehen, bevor wir überhaupt offiziell zusammen gekommen war. Zumindest für ein paar Minuten.

,,Hallo? Erde an Nala?"
,,Hm?", verwirrt blickte ich die Zwei an, die amüsiert vor mir standen und auf die Starbucksfiliale rechts vor uns deuteten.
,,Ob du auch Lust hast, noch was zu trinken. Auf dich muss man echt gut aufpassen, hm?", Emilia lachte und ich lachte einfach mit, auch wenn mir meine Träumerei ein wenig peinlich war.
,,Ähh ja, klar habe ich Lust"
,,Gut, ich geh bestellen, Geld könnt ihr mir ja dann gleich geben. Das Übliche?", Sophie und ich nickten beide synchron und kaum hatten wir den Laden betreten, stellte Emilia sich an und wir machten uns daran, einen gemütlichen Platz zu suchen, den wir schließlich im hinteren Bereich fanden. Eine freie Couch, zwei Sessel, ein Tisch, perfekt! Unsere Tüten verstauten wir neben uns und nachdem ich das Geld für meinen Cappuccino schon mal auf den Tisch gelegt hatte, zog ich mein Smartphone aus meiner Handtasche, jedoch hatte mir niemand geschrieben.
,,Ich glaube Montag krieg ich Mathe zurück! Ich hab richtig verkackt, Nala, ich muss mich jetzt echt mal reinhängen!", warf Emilia schließlich ein, nachdem auch sie erstmal ihr Handy gecheckt hatte.
,,Ich würde dir ja gerne helfen, aber ich bin in Mathe auch nicht gerade die Hellste!", die Hausaufgaben hatte ich letzten Sonntag natürlich auch nicht mehr fertig bekommen. Letztendlich hatte ich bei einem meiner Mitschüler was abschreiben können und so war ich unnötigem Ärger entgangen, verstanden hatte ich davon aber trotzdem nichts.
,,Ich weiß aber, dass Sophie doch auch bei so 'ner Nachhilfe ist, die müssen gut sein. Frag sie doch gleich mal", schlug ich vor und kurz darauf kam die Dritte im Bunde an unseren Tisch.