Im Endeffekt konnte man die Woche dann doch noch als vollen Erfolg bezeichnen, immerhin hatten die beschissenen Aktionen von Sophie nach Celals Standpauke aufgehört, Frau Büchner hatte mir gesagt, dass sie sich reumütig gezeigt hatte und ihre Strafen ohne zu meckern angenommen hatte. Unter anderem sollte sie sich bei mir entschuldigen, was bis jetzt noch nicht passiert war, aber darauf konnte ich auch gut und gerne verzichten. Ich würde ihre Entschuldigung eh nicht annehmen, selbst wenn das vielleicht kindisch war. Ich wusste aber, dass sie es eh nicht ernst meinen würde und sich, wenn überhaupt, nur entschuldigte, weil sie es musste.
Davon abgesehen war die Einladung zum Essen jetzt fest, nächste Woche Samstag würde Celal meine Eltern kennenlernen und mein Vater wusste nun auch, dass seine kleine Prinzessin einen Freund hatte. Laut meiner Mutter hatte er nicht begeistert reagiert, aber auch zugestimmt, ihn kennenzulernen. Mila war sowieso aus dem Häuschen und hatte mich schon gefragt, ob er heiße Freunde hatte, aber das hatte ich ihr schnell wieder ausgeredet. Ich wusste auch nicht so ganz, ob sie wusste, wen ich meinte und das er derjenige war, der auf ihrer Party gewesen war. Im Endeffekt hatte sie aber gar keine andere Wahl, als ihn zu mögen, immerhin hatte er ihr ein wahnsinnig schönes Armband geschenkt, obwohl er sie gar nicht gekannt hatte.Als ich ihn gefragt hatte, ob er nächsten Samstag Zeit hatte, war er dann auch ein wenig nervös gewesen, denn anscheinend waren es zwei verschiedene Dinge darüber zu sprechen, bald die Eltern der Freundin kennenzulernen und dann plötzlich einen Termin zu haben.
Als wir am Freitagabend dann zusammen in einer Bar saßen, aßen und tranken, war er schon wieder so locker wie immer, auch wenn er mich fragte, ob er einen Anzug anziehen sollte oder generell irgendwas beachten musste, was ich ihm schnell wieder ausgeredet hatte. Er sollte einfach er selbst bleiben, das reichte schon.
Nach einem Nachtisch und einigen Cocktails, zahlte er unsere Rechnung und dann machten wir uns auf den Weg zum Kino, wo wir uns die zehn Uhr Vorstellung von Jurassic Park ansahen. Zugegeben, das war absolut nicht mein Ding, aber er freute sich wie ein kleines Kind und sein Lächeln zu sehen, war für mich schöner, als es irgendein Film hätte sein können. Auch hier schlug er nochmal zu und machte sich eine Tüte voll Süßigkeiten fertig, für die er am Ende an die 8€ bezahlte. Die Preise im Kino waren unschlagbar, aber auch das konnte ihn wohl nicht von seiner Süßkramsucht abhalten.
Ich verstand auch nicht, wie er nach einem fetten Burger mit Pommes, einem Eis und vier Cocktails noch Hunger haben konnte, aber anscheinend passte in die 1,88m Körpergröße mehr rein, als ich mir vorstellen konnte.,,Der Film war so üüüberkrass! Saugut, hier muss ich unbedingt nochmal mit Flo, Jojo und so rein. Das sah alles so meega real aus", ich war mir nicht sicher, ob ich hier mit einem 8 oder 18-jährigen sprach, aber ich konnte trotzdem nicht anders, als zu lachen.
,,Ich übertreibe doch nicht, oder? Der war meeega, da musst du mir recht geben", prüfend sah er zu mir und ich nickte schnell, schließlich wollte ich ihm seinen neuen Lieblingsfilm nicht schlecht reden. Wir waren auf dem Weg zur U-Bahn Station, immerhin hatte er getrunken und vernünftigerweise kam er dann nicht auf die Idee, sich ins Auto zu setzen und selbst zu fahren. Zwar war es schon spät und langsam ein wenig kalt, aber er hatte mir kurzerhand seine dunkelgraue Sweatshirtjacke geliehen, in die ich mich bereitwillig hineingekuschelt hatte.
Trotzdem war ich froh, als wir letztendlich in der Bahn saßen, er seine Arme um mich schlang und mich zusätzlich wärmte, während er noch immer von dem Film redete.
,,Aber nächstes Mal gucken wir uns was an, was du auch cool findest"
,,Ach, das war doch okay, du hast mir ja die Wahl gelassen... aber schlecht fand ich ihn jetzt auch nicht. Außerdem ist Chris Pratt schon ganz niedlich, kann man sich angucken. An dich kommt er natürlich nicht ran, aaaaber naja" ,,Schleimerin", lachte er und drückte mich noch etwas mehr an sich, rieb mir über die Arme.
,,Ich bin überhaupt keine Schleimerin, ist nur die Wahrheit! Und wenn dir kalt ist, kannst du die Jacke gern zurück haben, ich-"
,,Ist alles super", versicherte er mir und küsste mich stattdessen, was mich zumindest ruhig stellte.
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Alles türkisch, oder was?
RomanceNala Hofmann ist ein ganz gewöhnliches, 17-jähriges Mädchen, welches wohlbehütet in Berlin Zehlendorf aufwächst. Bisher hat sie geglaubt, dass ihr Umfeld offen und tolerant sei, doch als sie den Deutschtürken Celal kennenlernt und ihm näher kommt, m...