𝘒𝘢𝘱𝘪𝘵𝘶𝘭𝘭𝘪 39

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Luela

Ich war seit einigen Stunden wach. Man hat mir erzählt, was passiert ist, und wenn ich jetzt darüber nachdenke, überkommt mich eine Welle von Gänsehaut am ganzen Körper. Gott, wie sehr ich diesen Mann hasse! Ich hoffe, er verrottet dort, wo er hingebracht wurde! Hoffentlich leidet er genauso, wie ich wegen ihm gelitten habe. Hoffentlich spürt er diesen Schmerz, den ich gespürt habe. Möge jede einzelne Träne, die ich wegen ihm vergossen habe, eine Strafe für ihn sein. Sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits.

Ein Klopfen an der Tür nahm ich wahr. Ein knappes "Herein", kam von meiner Seite, und schon trat Amin ein und schloss die Tür hinter sich. "Wie geht's dir?", fragte er mit einem Lächeln im Gesicht, kam auf das Bett zu und ließ sich darauf fallen. "Könnte besser sein", entgegnete ich. "Habe ich dir erzählt, warum Nijaz so abwesend ist? Warum er in Gedanken versunken ist?", fragte er mich nun. Es war mir nicht wirklich aufgefallen, aber jetzt wollte ich wissen, warum, und sah ihn fragend an.

"Gestern, als dich Nijaz und Enmar nach Hause gefahren haben, hat Enmar gesagt, dass er dich heiraten will", fuhr er fort. Sofort weiteten sich meine Augen, da ich nicht glauben konnte, wie Enmar nur so direkt sein konnte. "Dann habe ich mit Nijaz geredet. Ich will nichts anderes, als euch beide verheiratet zu sehen. Deshalb habe ich versucht, Nijaz umzustimmen, und deswegen ist er so stark in Gedanken versunken", sprach er mit einem Lächeln. "Ti definitivisht nuk je normal", gab ich zurück, weil er sie nicht mehr alle hatte. "Wir beide wissen, dass du das auch willst, Lel", sagte er, woraufhin ich ihn mit meinem Kissen bewarf. Dieser Idiot!

"Willst du eine große oder kleine Hochzeit?", fragte er mich nun. "Amin!", gab ich mit strengem Ton zurück. "Komm schon, stell dir vor, ich bin deine beste Freundin, und du erzählst mir, wie sehr du dich darauf freust, wie deine Hochzeit ablaufen soll", sagte er und sah mich immer noch mit einem Lächeln an, das ansteckend war. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und unterdrückte ein Lächeln.

"Siehst du! Also erzähl schon", drängte er weiter. Was hatte ich bitte zu verlieren? Nijaz wird höchstwahrscheinlich nicht zustimmen, aber ich brauchte wirklich jemanden, mit dem ich reden konnte. Selbst wenn es um so unnötiges Zeug geht. Hauptsache, ich teile meine Gedanken mit jemandem.

"Ich will eine kleine, islamische Hochzeit", sagte ich, woraufhin sein Lächeln verschwand und er mich jetzt mit einem undefinierbaren Blick ansah. "Was passiert da?", fragte er. "Die Zeremonie findet in der Moschee statt, mit einem Imam, der uns verheiratet. Es gibt keine große Feier, nur unsere engsten Freunde und Familie. Wir lesen ein paar Gebete, und der Imam hält eine Ansprache über die Bedeutung der Ehe", sprach ich während er mir Aufmerksamkeit zuhörte.

"Kriegst du deinen Mahr auch?", fragte er mich jetzt. Das kam unerwartet. "Wie weißt du von dem Mahr?", fragte ich ihn. "So dumm bin ich jetzt auch nicht", grinste er mich an. Das Mahr ist ein Geschenk, das der Bräutigam der Braut bei der Heiratszeremonie übergibt. Zum Beispiel ein Betrag, der zeigt, dass er Verantwortung für die Ehe übernimmt. Geld muss nicht immer sein. Es kann alles Mögliche sein, wie Schmuck, Immobilien oder sogar etwas Persönliches, das für die Braut von Bedeutung ist.

"Und hast du dir schon etwas überlegt, was du dir wünschst?", fragte er mich jetzt. "Amin, bitte. Es wird sowieso nicht passieren, also lass es sein", sagte ich und richtete meinen Blick zum Fenster. "Du wirst schon sehen. Sehr, sehr bald wird ein Ring an deinem Ringfinger eingesteckt", sprach er. Schon wieder grinste ich.

Wieder klopfte jemand an der Tür, und es war Nijaz. "Amin, gehst du bitte raus", sagte er, und Amin nickte sofort. Er lächelte mich noch einmal frech an, bevor er das Zimmer verließ und die Tür schloss. "Qysh je?", fragte mich Nijaz, wie es mir geht. "Besser", antwortete ich und beobachtete ihn, wie er auf dem Stuhl an meinem Schminktisch Platz nahm.

Kur Kthehësh?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt