Luela
Ich öffnete langsam meine Augen und spürte eine Gänsehaut am ganzen Körper. Es war noch dunkel draußen, nur das Mondlicht erhellte den Raum ein wenig. Ich wollte die Decke näher an mich ziehen, doch irgendetwas hinderte mich. Langsam drehte ich mich um und bemerkte, dass jemand neben mir lag. Lauthals schrie ich auf, doch schnell wurde mir eine Hand auf den Mund gelegt. Träume ich?!
"Schrei nicht, du weckst die anderen noch auf!", flüsterte eine Stimme. Seine Stimme. Sofort beruhigte ich mich ein wenig, und er nahm die Hand von meinem Mund. Als ich realisierte, was los war, stand ich abrupt auf und sah auf sein müdes und verwirrtes Gesicht.
"Luela, bitte. Es ist schon so spät. Leg dich wieder hin und schlaf", sagte er und gähnte dabei. "Geh raus", sagte ich. Er hob seine Hand und zeigte auf den Ring an seinem Finger. "Als verheirateter Mann darf ich wohl in einem Bett mit meiner Frau schlafen, oder?", sagte er und grinste mich frech an.
"Wie bin ich in deinem Zimmer gelandet?", fragte ich etwas lauter. "Ich habe dich reingetragen, weil du im Auto eingeschlafen bist", sagte er. Ich sah an mir herunter. Ich hatte immer noch das Kleid an. "Das Kleid habe ich dir angelassen. Ich hätte es dir gerne ausgezogen und dich in deinen Pyjama gesteckt, aber hätt' ich das gemacht, würdest du sofort die Scheidung wollen", fügte er hinzu mit einem Grinsen im Gesicht.
Scheiden lassen, wahrscheinlich nicht, aber ohne meine Erlaubnis darf er mich sicher nicht anfassen. Ausziehen sagt er! Das kommt gar nicht infrage, vor allem, wenn ich schlafe und nichts mehr mitbekomme. "Zieh dich um, wenn du magst, und leg dich wieder schlafen", sagte er und schloss seine Augen wieder. Ich ging zur Tür, doch bevor ich sie öffnen konnte, ertönte wieder seine Stimme.
"Deine Klamotten sind in unserem Ankleidezimmer", sagte er. Unserem? Ich folgte seinem Finger, der auf eine der Türen im Raum zeigte. Schnell öffnete ich sie, ging hinein und schloss die Tür hinter mir. Als ich mich umdrehte, weiteten sich meine Augen.
Das Ankleidezimmer, das ich besaß, war schon groß, aber das hier war verdammt riesig. Es gab sogar Treppen, die nach oben führten. Ich sah mich um und merkte sofort, dass es nichts anderes als Enmars Klamotten gab. Wo sollen hier bitte meine Sachen sein?
Langsam ging ich zu den Treppen, stieg sie hinauf und als ich oben war, raubte es mir den Atem. Das war kein Ankleidezimmer mehr, sondern ein ganzes Modegeschäft! Klamotten an jeder Ecke. In der Mitte ein riesiges Sofa. Aber wie?! Ich wusste sowieso nicht, wie er das alles hinbekam. Bei der Bücherei war es genauso! Ich hinterfrage nichts mehr. Dieser Mann kann alles, dieser Mann schafft alles, und er hat verdammt nochmal was drauf.
Selbst nach Farben war alles sortiert. Ich suchte etwas, bis ich den passenden Schlafanzug gefunden hatte. Schön warm und locker. So zog ich mir das Kleid aus, es war einfacher, als ich gedacht hatte. Ich ging die Treppen hinunter, verließ das Ankleidezimmer, ging auf das Bett zu und legte mich am Rand des Bettes hin. Ich fasste mir ans Gesicht und merkte schnell, dass ich abgeschminkt war. Wie gesagt, ich werde nichts mehr hinterfragen!
Mit dem Rücken zu ihm lag ich da und schloss meine Augen. Die Decke spürte ich auf mir, seinen Arm um meine Taille, und er zog mich an sich heran. Meine Augen weiteten sich, doch ich brachte kein Wort heraus, wie gelähmt konnte ich mich nicht einmal bewegen. Seinen warmen Atem spürte ich an meinem Nacken. Wahrscheinlich interessierte es ihn nicht einmal, wie ich mich in dieser Position fühlte, er schlief einfach weiter!
Mit jeder Sekunde wurde es mir wärmer und wärmer. Er ließ mich einfach nicht los, egal wie sehr ich es versuchte. "Reicht auch mal, oder?", sagte er jetzt. An seiner Stimme hörte man, dass er müde war. "Dann lass mich los", erwiderte ich, und stattdessen zog er mich nur noch mehr an sich heran. So blieb ich still, und irgendwann war ich anscheinend eingeschlafen, denn jetzt nahm ich die Sonnenstrahlen wahr, die auf mein Gesicht fielen.
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Kur Kthehësh?
RandomLuela war ein junges Mädchen, das dachte, in jungen Jahren ihre wahre Liebe gefunden zu haben, wobei sie sich jedoch sehr getäuscht hatte. Sie war eine der liebsten und reinsten Seelen, die man kennenlernen konnte - eine Seele ohne jegliche Sorgen o...