Kapitel 11 - Bilderbuchlandung

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"Könnst ihr so ein Schiff fliegen ?", fragte Meister Kenobi an Meister Skywalker und mich gerichtet. Wir gingen zur Hauptkonsole und ich lächelte sarkastisch. "Ihr meint, ob wir es schaffen so einen Schrotthaufen zu landen ?", fragte Meister Skywalker, der sich schon ans Steuerpult gesetzt hatte. Auch Meister Kenobi setzte sich auf einen der Stühle, "Und ?" Meister Skywalker tippte schon auf den grünleuchtenden Bildschirmen herum. Ich setzte mich neben ihn, schnallte mich an und überprüfte die Einstellungen. "Ich würde sagen in Anbetracht der Umstände...", setzte Meister Skywalker an, "ist diese Frage von nachrangiger Bedeutung." Ich sah zu Meister Kenobi, der aus dem Cockpit hinaus auf Coruscant hinabblickte. "Schnallt euch bitte an!", bat ich ihn und er tat es. Mein Bildschirm zeigte mir an das sich das Tempo des Schiff in rasender Geschwindigkeit erhöhte. "Alle Luken öffnen!", befahl ich, "Alle Klappen und Stabilisatoren ausfahren!" Ich tippte auf dem auf den grünen Armaturenbrett herum und leckte mir über die Lippen. "Meister,", begann ich und atmete tief ein, "es sieht nicht gut für das Schiff aus." Meister Skywalker sah mich an und runzelte die Stirn. Seine Augenbrauen trafen und sich und gaben ihm ein strenges Aussehen. "Im mittleren Teil des Schiffes fällt der Druck.", antwortete ich ihm. Er wollte schon etwas sagen, doch ein kleiner Ruck ging durchs Schiff und ich wurde in den Gurt, der meine Hüfte am Stuhl hielt, geworfen. Ich merkte, dass das Schiff deutlich langsamer geworden war. Ein Rauschen hinderte Meister Skywalker erneut mir zu antworten. Dann nickte er nur und wendete sich wieder dem Bildschirm zu als eine ohrenbetäubende Explosion das Rauschen übertönte. Meine Ohren piepten und ich hielt sie mir, die Augen vor Schmerz geschlossen zu. Wieder wurde ich nach vorne in meinen Gurt geworfen. Die Hände noch immer fest auf meine Ohren gepresst öffnete ich die Augen. Meine Sicht war verschwommen, als würde ein dünner Vorhang aus Wasser zwischen mir und der Wirklichkeit stehen. Langsam nahm das piepen ab und ich ließ vorsichtig die Hände von den Ohren gleiten. Ich merkte, dass ich noch immer vorne über gelehnt im Gurt lag und richtete mich sogleich wieder auf. "... da was verloren!", sagte Meister Skywalker, als ich mich umsah. Der Kanzler saß, kreidebleich und die Hände so fest um seine Sitzlehnen geschlossen, dass seine Knöchel weiß hervortraten, auf seinem Stuhl. Er starrte gerade aus und wirkte auf mich so als würde er sich gleich übergeben. Meister Skywalker schien die Explosion nichts angetan zu haben, er tippte nur auf den Bildschirmen herum und beachtete sonst nur uns. R2 piepte besorgt und richtete sein Auge zu mir. Ich nickte ihm freundlich zu und wollte etwas sagen, doch Meister Kenobi war schneller als ich: "Kein Grund zur Sorge!" Sein gelassener Humor machte mir Hoffnung, nicht als angekockelter Haufen Mensch von der Cockpitscheibe gekratzt werden zu müssen. "Das halbe Schiff ist ja noch übrig!" Ich räusperte mich. "Was haben wir verloren ?", fragte ich überrascht. Meister Skywalker sag zu mir und antwortete ernst: "Das komplette Heck des Schiffes ist abgebrochen!" Ich schürzte erstaunst die Lippen und sah wieder nach vorne. "Unsere Geschwindigkeit nimmt stark zu!", las ich von dem grün-leuchtenden Bildschirm ab. Meister Skywalker nickte, wendete jedoch nicht den Blick von Coruscant ab. Flammen leckten an der Cockpitscheibe als wir immer schneller dem Planeten entgegen schossen. Krachend flogen einige Schiffsteile nur haarscharf am Cockpit vorbei. "Acht-plus, sechzig!", stellte Meister Kenobi fest, "Wir sind in der Atmosphäre!" Meister Skywalker wendete sich an seinen alten Meister. "Steuert damit!", befahl er, "Die Lage stabil halten!" Wir schossen an Wolkenfetzen vorbei, begleitet von R2s piepen. "Ganz ruhig!", murmelte ich und überprüfte ein letztes Mal die Einstellungen. Ich seufzte erleichtert auf als ich die Landebahn entdecken konnte. Jedoch verriet mir ein Blick auf die Anzeige, dass wir viel zu schnell waren. Als R2 erneut piepte sagte Meister Skywalker: "Keine Angst, R2!" Als ich auf der linken Seite aus dem Cockpit schaute sah ich ein kleines Raumschiff. Wahrscheinlich war es Feuerlöschschiff. Mein Verdacht bestätigte sich, als Meister Kenobi sagte: "Fünftausend. Feuerschiffe auf der linken und der rechten Seite!" Mit seinem linken Zeigefinger deutete Meister Kenobi auf einen der Bildschirme. Als ich wieder aus dem Cockpit sah, merkte ich dass die Feuerschiffe begonnen hatten uns mit Wasser zu bespritzen.  "Wir begleiten euch!", dröhnte es aus den Lautsprechern. "Verstanden!", antwortete ich und wendete den Blick von unseren Begleitern ab. "Landebahn direkt voraus!", Meister Kenobi deutete nach vorne. "Aber wir sind immer noch zu schnell!", gab ich verbissen zu. Mit einer rasenden Geschwindigkeit donnerten wir auf die scheinbar endlos lange Landebahn zu. Ich biss mir auf die Lippe und hoffte, dass alles gut ging. Ich konnte spüren, dass wir dem Boden um einiges näher gekommen waren. Mit einem hässlichen Krachen setzten wir auf und ich wurde schon wieder in den Gurt geworfen. Ich schmeckte Blut, als ich versuchte mich am Armaturenbrett vor mir festzuhalten, ich hatte mir meine Lippe abgebissen. Den metallischen Geschmack im Mund spannte ich den kompletten Oberkörper an, fest davon überzeugt, dass das die Lage erleichtern würde. Einige Dutzend Sekunden blieb ich in dieser Position, bis das Schiff zum Stehen kam. Ich war nicht der einzige der seufzte. Ich leckte mir das Blut von den Lippen und schluckte es runter. Soweit es ging. Ich musste mich dabei für einige Sekunden wirklich konzentrieren. Dann sag ich Meister Kenobi in die Augen. Er strich sich durch die Haare und sagte: "Eine Bilderbuchlandung!" Ich runzelte die Stirn und konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Meister Skywalker und der Kanzler dagegen schienen eher ernst zu sein. Der Kanzler sah fast schon unglücklich aus.

Während der Kanzler und die beiden Jedi-Meister von einem Gleiter abgeholt wurden um den Kanzler zum Senatsgebäude zu bringen erwartete ich schon das Kanonenboot, mit dem mich Captain Alpha abholen sollte. Die Sonne blendete mich, als ich nur durch das als unverkennbare Geräusch das Kanonenboot bemerkte.

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