Kapitel 37 - Über den Sternen

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Meister Yoda hatte die Augen geschlossen und dachte nach. Über seine Niederlage gegen Sidious. Er hatte fliehen müssen. Ihn nicht besiegen können. Er saß in einer Art Meditationsraum mit einem großen Fenster. Plötzlich betrat Senator Organa den Raum. "Entschuldigt bitte, Meister Yoda." Yoda öffnete langsam die Augen und drehte sich sich um. "Obi-Wan Kenobi hat Kontakt zu uns aufgenommen." 


Ich landete die Naboo-Yacht im Hangar von Polis-Massa. Obi-Wan verließ sofort das Cockpit und holte Padmé. Ich ließ die Laderampe runter und folgte ihm schnell. Senator Organa erwartete uns bereits. Eine besorgte Maske auf dem Gesicht. Es wurde noch besorgter, als er Padmé sah. "Wir bringen sie auf die Krankenstation, schnell!" Er zeigte in Richtung des Hauptgebäudes und ging vor. Obi-Wan, Padmé tragend, und ich folgten ihm. 

Anderswo flog im Startken Regen das Shuttle des Imperators, begleitet von zwei Sicherheitsjägern auf die militärische Krankenstation von Coruscant zu. Blitze erhellten immer wieder für wenige Sekunden die Umgebung. Während die Motoren laut aufbrummten und Gas aus Ventilen gepresst wurde, landete das Schiff auf einer kleinen Landeplattform, die durch einen Steg mit dem Turmartigen Gebäude verbunden war. Alle paar Meter standen links und rechts Klonsoldaten, ihre Waffen bereit. Die Laderampe öffnete sich und Klone traten heraus, gefolgt von einer schwebenden, medizinischen Versorgungskapsel und dem Imperator. In der Versorgungskapsel lag der verstümmelte Anakin mit einem Atemgerät auf dem Gesicht. Er stöhnte immer wieder. Jedoch atmete er noch. 

Ich verschränkte die Arme und seufzte, als ich beobachtete wie die Jedi-Droiden Padmé, die auf einer Art Bett lag, untersuchen. Sie trug ein weißes Gewand. Sie befand sich in einem anderen Raum, jedoch konnte ich alles in diesem Raum durch die Fensterscheibe vor mir sehen. Ich lehnte mich erschöpft gegen eine Stütze und stemmte die andere Hand in die Hüfte. Ich sah zu Meister Kenobi und Meister Yoda. Obi-Wan warf mir einen fragenden Blick zu. "Was ist es ? Ich spüre, dass dich irgendetwas beunruhigt." Auch Senator Organa und Yoda sahen mich an. "Komisch.", sagte ich auf den Boden sehend. "Obwohl Anakin tot ist, spüre ich ihn noch in der Macht." Ich sah wieder hoch. Yoda trat zwei Schritte vor. "Manchmal die, die uns Nahe stehen in der Macht widerspiegelt werden, selbst wenn tot sie schon sind." Er stütze sich auf einen kleinen Stock. Traurigkeit in seinen Augen. Ein schwebender Jedi-Droide flog zu uns. Er sah Obi-Wan an. "Medizinisch betrachtet ist sie vollkommen gesund. Aus Gründen, die wir nicht erklären können, verlieren wir sie." Ich merkte erst nach einer Sekunde, dass mein Mund unglaubwürdig offen stand. Padmé zu verlieren, war ein unvorstellbarer Gedanke. "Sie liegt im Sterben ?", fragte mein alter Meister unglaubwürdig." Senator Organas Gesicht zeigte Bedauern und Leid. Der Droide antwortete: "Wir wissen nicht warum. Sie hat ihren Lebenswillen verloren. Wir müssen schnell operieren, wenn wir die Babys retten wollen." Es war Senator Organa, der fragte: "Babys ?" Der Droide entgegnete: "Sie bekommt Zwillinge." Obi-Wan, Yoda und ich tauschten kurze Blicke aus. Dann trat er zu mir an die Fensterscheibe und legte mir eine Hand auf die Schulter. Gemeinsam starrten wir auf die sterbenden Senatorin. Ich erinnerte mich was es bedeutete ein Jedi zu sein. Ich akzeptierte den Willen der Macht und blieb ruhig. Was nicht bedeutete, dass ich trauerte. 

Anakin lag auf einem metallenen Operationstisch. Teilweise war seine Kleidung komplett verbrannt und zeigte das offene Fleisch, teilweise waren noch Fetzten übrig geblieben. Um ihn herum machten sich Operationsdroiden bereit den schwerverletzten zu retten. Immer wieder stöhnend und schreiend, bekam Anakin neue Beine und neue Arme. Das Metall glänzte im kalten Licht des Saals. Ihm wurden einige Spritzen gegen den Schmerz gegeben, sodass er nicht unnötig litt. Kleidungs- und Hautfetzen riss ein Droide in einer schnellen Bewegung ab, wobei Anakin schmerzerfüllt zuckte. 

Padmé kreischte und schrie weinend, als sie plötzlich das Kreischen und Schreien eines Babys vernahm. Obi-Wan und ich standen links und rechts neben ihr und versuchten sie ruhig zu halten. Ein Droide, der einige unverständliche Laute von sich gab, hielt das Baby und gab es Obi-Wan. Er warf mir einen kurzen Blick zu, dann drehte er sich zu Padmé. "Luke.", flüsterte Padmé schwach. Sie streichelte Luke, als Obi-Wan ihn neben sie hielt. Ich sah ihn liebevoll an. Er war so etwas wie mein Stiefbruder. "Oh Luke.", sprach Padmé. Der kleine zappelte in Obi-Wans Händen. Padmé fing wieder an zu schreien. Träne glänzten in ihren Augen und rannen ihre Wangen herab. Ich fing sie auf. Der Droide gab wieder unverständliche Laute von sich, dann hielt er ein weiteres Kind in den Armen. "Es ist ein Mädchen!", übersetzte Obi-Wan. "Leia!", stöhnte Padmé erschöpft.

Anakin lag jetzt in einer vollkommen neuen, schwarzen Rüstung auf dem Tisch. Jeder Zentimeter seines Körpers war von der Rüstung bedeckt, außer seinem Kopf. Anakin sah, wie sich die Linsen der Maske öffneten, als sie langsam auf seinen Kopf herabgelassen wurde. Langsam setze sie auf und rückte sich gerade. Es zischte, als die überflüssige Luft aus der Maske gepumpt wurde. Der Hintere Teil der Maske wurde am anderen Teil befestigt. 

"Obi-Wan.", stöhnte Padmé schwach. "Nick." Obi-Wan hielt Luke in den Armen und ich Leia. "Es gibt Gutes in ihm." Sie atmete schwer. "Ich weiß... Ich weiß... dass es so ist." Wir hatten ihr nicht gesagt, dass Anakin tot war. Ich biss auf. Ihr Kopf rollte langsam zur Seite. Tränen quollen aus meinen Augen hervor. Ich versuchte mich zu fassen. Während Padmé ihren letzten Atemzug nahm, nahm Darth Vader seinen ersten. 

Langsam richtete sich der Tisch, mit Anakin auf. Gehüllt in kaltes Licht und dichtes Nebel erblickte er das erste Mal das Leben durch die Maske. Begleitet vom langsamen Atemzügen richtete Anakin seinen Kopf erstmals auf. Das Licht spiegelte sich auf seiner Maske wieder. Der Imperator trat einen Schritt näher. "Lord Vader. Könnt ihr mich hören ?" Anakin drehte langsam seinen Kopf zur Seite. "Ja, Meister.", sprach er. "Wo ist Padmé ?", fragte er und sah seinen Meister an. Seine Stimme war deutlich tiefer. "Ist sie in Sicherheit ? Geht es ihr gut ?" Der Imperator, gehüllt in seinen Kapuzenmantel, entgegnete: "Bedauerlicherweise habt ihr sie wohl in eurem Zorn getötet." Wut begann sich in Anakin breit zu machen. "Das... Das ist unmöglich. Sie hat gelebt. Ich habe es gespürt." Er nutze die Macht um die Droiden um ihn herum zu zerstören. Stützen brachen zusammen, während er stöhnte. Gefäße voller Infusionen platzen und die Flüssigkeiten spritzen im Raum umher. Langsam löste Anakin sich von den Schellen, die an den Tisch gefesselt hatten. Er machte seine ersten Schritte, langsam und schwerfällig, während die Droiden hinter ihm zu Boden fielen.  Der Imperator lächelte, als Vader knurrte und schrie: "Nein!" Es war nicht mehr Anakin Skywalker. Er war jetzt Darth Vader. 

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