Mehr sagte Meister Windu nicht. Vielmehr drehte er mir den Rücken zu lief in Richtung des Ausgangs vom Archiv. Ich sah ihm nach und nachdem er verschwunden war gab ich einen langgezogenen Seufzer von mir. Ich verstaute das Holocron in einer der größeren Gürteltachen, vor ich mich wieder meinem Problem widmete. Mit dem, was Meister Windu gesagt hatte, hatte er natürlich Recht. Es bestand tatsächlich die Chance, dass Ahsoka einfach nicht gefunden werden wollte. Nicht von mir. Oder gerade von mir. Ich wusste nicht, wie sie darüber dachte. Und ich konnte es auch nicht wissen. Die einzige Art und Weise, wie ich das herausfinden könnte, war zu ihr zu reisen und sie zu fragen. Ich spielte mit dem lächerlichen Gedanken, später darüber nachzudenken, bis mir auffiel, dass ich nicht später darüber nachdenken konnte. Ich meine, wann wäre der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, ob und von wem Ahsoka gefunden werden wollte. Wenn ich vor ihrer Tür stünde und gerade anklopfen wollte ?! Nein, es musste jetzt passieren. Ich leckte mir über die Lippen und erschrak, als ich mit einem Blick nach oben Meister Plo Koon vor mir stand. Ich atmete tief aus. "Irgendwie habe ich das Gefühl ich erschrecke mich zu oft, Meister." Er entgegnete nichts, sah mir nur in die Augen, soweit ich das wegen seiner Maske feststellen konnte. "Es ist schon das zweite Mal heute.", stellte ich fest, "Und die Sonne steht nicht mal am höchsten Punkt." Er legte den Kopf kaum merkbar schief. "Woher glaubst du das zu Wissen ?", fragte er mich. "Dass die Sonne nicht am höchsten Punkt steht." Ich mochte seine gedämpfte Stimme. Generell war Meister Koon ein sehr netter Mann, sowie ein mächtiger Jedi. Ruhig, beherrscht, aber allzu mächtig. Ich respektierte ihn über alle Maße, vor allem, da er der Jedi war, der Ahsoka in den Tempel gebracht hatte. Ich räusperte mich und verschränkte die Finger vor der Hüfte. "Ich spüre es, Meister." Meister Koon brachte seinen Kopf wieder in die normale Lage. "Du bist klug. Trotzdem: Spiele nicht mit deinen Gedanken auf Kosten des Augenblicks! Sei dir der lebendigen Macht bewusst und du wirst dich nie wieder erschrecken.", erklärte er. Ich nickte. "Ihr habt Recht!" Und das hatte er; Ich dachte wirklich sehr oft nach, auch in der Öffentlichkeit. Vielleicht sollte ich versuchen, das Nachdenken auf andere Zeitpunkte zu verschieben. "Ich spüre Verwirrung in dir, mein junger Ritter.", erklärte Meister Koon, "Ich will dir helfen!" Ich atmete tief aus. Ich wusste nicht, wo ich anfange sollte, als redete ich einfach drauf los. "Naja... Da ich jetzt ein Jedi-Ritter bin, ist es mir freigestellt, wohin ich reisen will.", begann ich und löste jetzt wieder meine Finger, "Deswegen habe ich mich entschlossen nach Ahsoka suchen zu gehen." Beim Klang ihren Namens schien der Jedi-Meister noch aufmerksamer zu werden, obwohl ich nicht gewusst hatte, ob er noch irgendwie aufmerksamer aussehen konnte. "Ich habe... Dass sie den Orden verlassen hat ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her und ich... ich muss sie einfach wiedersehen!", erklärte ich mich. Meister Koon seufzte: "Du musst dich nicht verteidigen, Nick. Ich vermisse sie genauso wie du. Doch warum bist du verwirrt ? Du scheinst sehr entschlossen zu sein, sie aufzusuchen." Ich kratze mir den Nacken und ließ den Nacken in einer fast belustigten Bewegung seitlich wegfallen. "Meister Windu hat richtigerweise den Gedanken aufgeworfen, ob sie überhaupt von irgendwem gefunden werden möchte... Vielleicht will sie einfach allein und abgeschieden leben." Ich sah ihm wieder in die Augen, das heißt dorthin, wo sich seine Augen unter der grauen Schutzbrille befanden. Meister Koon verschränkte die Arme vor der Brust. "Du weißt es nicht!", stellte er fest, "Und das kannst du auch nicht, solange du sie nicht fragst. Also solltest du zu ihr reisen." Meister Koon schien zu lächeln. "Ich spüre, dass Ahsoka schon auf dich wartet!" Ich brummte etwas unverständliches und drehte mich in einem Anflug von Verzweiflung zur Seite. Meister Koon beugte sich leicht nach vorn und berühmte meinen Arm. "Wirklich!" Einige Sekunden, in denen er wieder seine Hand von meinem Arm nahm, antwortete ich nichts. Ich weiß heute nicht mehr, was ich damals dachte. Meine Gedanken schienen Amok zu laufen. Dann sagte ich mit fester Stimme. "Ihr habt Recht! Ihr habt selbstverständlich Recht!" Ich drehte mich zu ihm und bedankte mich. Er nickte, als gefiel ihm das besonders gut. "Ich würde ja mitkommen", erklärte er, "Aber ich wurde nach Cato Nemodia geschickt. Und allem Anschein nach wird es lange dauern bis ich wieder komme!" Ich kratze mir das Kinn und bemerkte den leichten Bartflaum. Ich sollte mich mal rasieren!, dachte ich. Ich bin mir sicher Meister Sky... Anakin wird mir zeigen wie das geht! "Ihr meint ich könnte einen Begleiter gebrauchen ?", fragte ich. Ich stemmte die Hände in die Hüften. "Ihr habt sicher Recht, dass ich einen gebrauchen könnte...", gab ich zu, "Aber ich bin mir nicht sicher, was Ahsoka davon halten würde." Er legte den Kopf schief. Er antwortete nicht, also verbeugte ich mich. Als ich gehen wollte hielt er mich wieder am Arm fest. Er sagte nur ein einziges Wort: "Wo ?" "Wo ?", fragte ich. Damit hatte er mich komplett überrumpelt. Er nickte leicht. "Wo wirst du nach ihr suchen ?" Ich seufzte und sah zu Boden. Ich brummte wieder etwas unverständliches. "Wie bitte ?", fragte Meister Koon wohl etwas belustigt. "Ich werde wohl einem der Slums auf Coruscant beginnen. Dort ist sie bestimmt als erstes hingegangen. Mal sehen wohin mich diese Reise noch führt."Als ich wieder hochsah schüttelte er nur den Kopf. "Versuchs in Mos Eisley auf Tatooine." Ich runzelte die Stirn. "Der Raumhafen ?", fragte ich. Anstatt etwas zu antworten, nahm er seine Hand von meinem Arm und ließ mich so ohne ein weiteres Wort stehen. Ich sah ihm hinterher. "Meister ?" Er drehte sich nicht um, machte allerdings eine abweisende Handbewegung. "Ich werde nicht mehr preisgeben." Jetzt drehte er sich doch um und blieb sogar stehen: "Grüße sie von mir!" Seine Stimme hatte jetzt einen ernsten Ton angeschlagen. "Grüß sie von mir!" Er drehte sich letztendlich um und ging fort.Ich fuhr mir langsam durch die Haare. Mos Eisley. Wenn er es sicher wusste, dann von Ahsoka. Aber wenn sie es ihm gesagt hätte, wieso dann nicht mir ? Ich dachte Ahsoka und ich stünden uns näher, als der Jedi-Meister und sie. Und was, wenn sie mich wirklich nicht sehen wollte ? Wieso hätte mir Meister Koon dann aber gesagt, wo sie zu finden sei ? Oder war sie überhaupt in Mos Eisley oder war das nur der Ort, wo ich anfangen könnte, nach ihr zu suchen ? Wusste Meister Koon überhaupt, ob Ahsoka mich sehen wollte ?
All diese Fragen hatten eins gemeinsam: Sie konnten nur durch einen Besuch bei Ahsoka beantwortet werden. Ich entschloss mich mit dem Grübeln aufzuhören, um nicht wieder erschreckt zu werden. Sowieso hatte ich meinen Entschluss gefasst: Ich würde nach meiner alten Freundin suchen.
"Geht es euch besser ?", fragte ich, als Anakin den Raum betrat. Er blieb in der Tür stehen und schaute mich an. Dunkle Augenringe ließen ihn müde aussehen. Seine Gesichtszüge machten ihn traurig und das verstrubbelte Haar bestätigte nur Padmés Aussage, er habe Alpträume. Während er sich mit der Schulter am Rahmen anlehnte, antwortete er mir: "Besser ?", er lachte falsch auf und blickte zu Boden, "Mir gings nie besser!" Er sah mich wieder an. Ich saß am großen Esstisch. Den Stuhl etwas zu Seite gedreht saß ich leicht zurückgelehnt und entspannt. Es war am frühen Nachmittag. Ich hatte beschlossen, Padmé zu erzählen, was ich vorhatte, doch diese war immer noch im Senat beschäftigt. Meinen alten Meistern hatte ich auch noch nichts gesagt. "Wo ist Padmé ?", fragte er. Ich seufzte und fuhr mir durch das Haar. "Ich denke, ihr wollt auch mit ihr reden ?", es war eine rhetorische Frage. Meister Skywalker antwortete nichts, setzte sich sich aber auf den Stuhl vor Kopf, zwei Stühle weiter. Er ließ sich gerade zu fallen. Er bewegte sich nicht wie sonst. Er schien erschöpft.
"Sie ist seit heute morgen im Senat in irgendeiner Art Sitzung.", erklärte ich, "Ich habe schon wieder vergessen worum es geht..." Meister Skywalker ordnete sein Gewand, ohne mich anzusehen. "Immer noch ?" Ich nickte, obwohl er mich nicht ansah. Als er es jedoch einige Sekunden später tat, nickte ich erneut. Er lächelte frech. "Trotzdem kannst du dir das nicht einfach nehmen!", er nickte zu dem halbgefülltem Glas Whiskey auf dem Glastisch gleich neben meiner Hand. Mit meiner linken nahm ich das Glas, mit der rechten gestikulierte ich wild. "Ich dachte ich könnte meine Ernennung ein wenig feiern!", verteidigte ich mich. Anakin lachte. Ich wurde ernst. "Nein, wirklich!", versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erlangen, "Ich bin wirklich froh euer Padawan gewesen sein zu dürfen, Anakin! Wenn auch nur für einige Tage!" Anakin lächelte glücklich. Vielleicht dachte er zu diesem Zeitpunkt an Ahsoka. Ich biss mir auf die Lippe. Ich überlegte noch einmal die Entscheidung, alleine zu gehen. Ich war mir sicher Anakin wäre ein guter Begleiter gewesen! "Auf euch, Meister!", ich hob das Glas, "Auf euch!" Ich leerte das Glas mit einem großen Schluck und Anakin jubelte und klatschte. Der Whiskey brannte mir in der Kehle, jedoch Lohnte sich das für das beflügelte Gefühl hinterher. Mit einem lauten Klirren landete das Glas wieder auf dem Tisch."Vielleicht solltet ihr auch etwas trinken! Ich bin mir sicher, das würde euch aufheitern!", gestand ich. Er machte eine abweise Geste. "Ach, nein!", sagte er, "Mach dir um mich keine Sorgen! Mit geht's gut!" Ich wischte mir über den Mund, den Geschmack des alkoholischen Getränks immer noch im Mund. "Dann solltet ihr wenigstens wieder etwas abenteuerliches machen!", stellte ich fest, "Nehmt einen neuen Auftrag an!" Er entgegnete nicht, sah nur zu Boden. "Anakin, Ich... Ich habe beschlossen nach Ahsoka zu suchen!", gestand ich. Ich hatte immer noch nicht entschieden, ob ich wollte, dass jemand anderes mitkommt. Ich meine, ich könnte Ahsoka gar nicht so Wiedersehen wie ich oder vielleicht sie das wollte... Er entschied mich dafür, es einfach zu probieren. Vielleicht würde er gar nicht mitkommen wollen.
Er hob den Kopf und sah mich an, einen ernsten, aber interessierten Blick aufgesetzt. Genauso wie ich hatte er sie seit ziemlich genau einem Jahr nicht mehr gesehen. Er schwieg trotzdem. "Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr mitkämet." Er lächelte langsam. "Ich gebe zu ich sage das wirklich nicht gern, aber... Ich kann nicht!", begann er, "Der Kanzler braucht mich. Er wollte nicht sagen warum, aber ich vertraue ihm." Ich nickte. "Ich hätte sie gern wiedergesehen!", gab er zu. "Was sie jetzt wohl macht ?" Ich richtete mich in wenig auf. "Zwar hat sie uns in keiner Art und Weise benachrichtigt, aber sie war sich nicht zu fein Meistee Koon etwas auszurichten..." Ich räusperte mich. Anakin runzelte die Stirn. Es dauerte einige Sekunden, bis er antwortete. "Was hat sie ihm denn gesagt ?", fragte er. Ich atmete tief ein und aus. "Mos Eisley." Er zog die Augenbrauen hoch. "Mos Eisley?" Ich nickte. "Mehr nicht ?" Ich schüttelte den Kopf. "Und dort werde ich beginnen nach ihr zu suchen!"
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Star Wars the Revenge of the Sith
FanfictionDas zweite Buch meiner Buchreihe. Das erste Buch heißt: Star Wars the Clone Wars. Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Die wahre Geschichte des Untergangs des Jedi-Ordens und der Rache der Sith. Der Krieg gegen die Separatisen...