Kapitel 21 - Sigu

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Bei Iridonia sprang ich aus dem Hyperraum. Der Planet war mit Lavaströmen und Canyons übersät. Es war Ursprungswelt der Zabrak. Nachdem die Hitze jener Welt, vor allem durch die Lavaströme, einfach zu viel war, zogen die Zabraks weiter und landeten auf acht weiteren Kolonialwelten. Teilweise eroberten sie sie auch gewaltsam. Die Zabrak waren kriegerisches Volk. Als einstige Jäger und Sammler waren einer der zielstrebigsten und willensstärksten Spezien der Galaxis. Durch ihre Hörner auf dem Kopf wirkten sie teils sehr bedrohlich. Manche ließen sich den ganzen Körper tätowieren. Der Sith-Lord Darth Maul hatte das getan, allerdings waren es Sith-Tattoos. Unter den Zabrak gab es aber auch viele friedliebende Individuen.
"R9, Landeanflug.", befahl ich meinem neuen Astromech-Droiden. Nachdem ich die Vision in der kleinen Wohnung auf Tatooine gestern hatte, wusste ich zwar, dass Sugi einen Bruder hat, allerdings wusste ich nicht wo er sich aufhält. Er könnte auf einer der neun, von Zabraks bewohnten Planeten sein. Ich entschloss mich, nachdem ich noch einige Male erfolglos versucht hatte zu meditieren, es einfach auf der Kernwelt zu versuchen.

R9 steuerte auf eine der vielen Landeplätze zu. Er gehörte zu einer Stadt, die sich inmitten von Hunderten Lavaströmen und Vulkanen befand. Eine dicke Stahlmauer umgab die Stadt, um wenigstens teilweise die Hitze und die giftigen Dämpfe draußen zu halten. Ein großes Stadttor gewährte von den Plattformen aus Eingang. Als wir gelandet waren, öffnete ich das Cockpit und stieg aus. Ich blieb auf dem Flügel meines Jägers stehen und sah mich um. Normalerweise hätte ich jetzt meinen Rücken durchgestreckt, allerdings war das, nachdem meine eigentliche Wirbelsäule durch einen Schuss während der Kämpfe bei meiner alten Schule auf der Erde zerstört worden war, nicht mehr nötig. Hinterher hatte sie gegen eine Metallprothese ausgetauscht werden müssen, die sogar einige Vorteile hatte. Zum Beispiel konnte sie nicht brechen, ich war in der Lage von höheren Punkten zu springen und sie gab mir jederzeit eine gesunde Körperhaltung. Bei dem selben Kampf hatte ich auch meine rechte Hand verloren. Ich war mir bis heute nicht sicher, ob ich ihr nachtrauern sollte oder glücklich über den Verlust ihrer war.
Ich hüpfte vom Jäger und sagte zu R9: "Bleib hier und pass auf den Jäger auf!" Er piepte fröhlich. Ich drehte mich und streifte die Kapuze über den Kopf. Ich entschloss mich einen kleinen Spaziergang zu machen, denn meine Beine hatte ich gerne vertreten wollen. Jedoch sollte es nicht dazu kommen; als ich das Stadttor passieren wollte versperrten mir mehrere Wachen mit ihren Spießen den Weg. "Soso, ein Jedi!" Ich zog seufzend die Augenbrauen hoch. "Einer wie euch hat sich schon lange nicht mehr her getraut." Zwar trugen alle Helme, aber ich konnte deutlich die hautfarbenen Tätowierungen zwischen den Schlitzen hindurch sehen, denn der Helm bedeckte im Gesicht nur die Nase. Ihre Hörne ragten aus Löchern im Helm hervor. "Du weißt nicht, wie oft ich das schon in meinem Leben gehört habe!", entgegnete ich. Er entblößte seine gelben Raubzähne, als er mich grimmig anlächelte. "Wir haben Befehl keine Fremden reinzulassen!" Ich winkte nickend ab und versuchte einfach weiter zu gehen, jedoch drückten sie mich mit ihren noch immer vor mir überkreuzten Waffen wieder zurück. "Keine Sorge! Ich bin sofort wieder weg!", erklärte ich, "Ich suche nur nach jemandem!" Er verdrehte die Augen. "Das tun sie doch alle!" Ich spielte mit dem Gedanken einen Machttrick anzuwenden, obwohl ich das eigentlich nicht gerne tat. "Ich will den Bruder der Kopfgeldjägerin Sugi sprechen!", erklärte ich. Er zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen. "Der ist hier genau so wenig willkommen wie ihr!" Ich räusperte mich, jetzt interessiert, und kniff die Augen zusammen. "Ihr habt ihn verbannt ?", fragte ich. Der Zabrak schüttelte den Kopf und erwiderte: "Nein, er hat nie hier gelebt! Er darf einfach keinen Fuß auf diese Welt setzten!" Nun war ich überrascht. Normalerweise war diese Spezies fremden gegenüber feindlich gesinnt, jedoch hielten sie meist untereinander zusammen. "Wo finde ich ihn ?", fragte ich gelassen. Die Wache schien ein wenig entspannter zu sein, antwortete aber dennoch nichts. Ich sah ihn eindringlich an. "Pass auf:", riet ich ihm, "Ich habe meine Mission und ich werde sie zu Ende bringen! Ich habe schon gegen etliche Personen gekämpft und Verfolgungsjagden bestritten und egal was kommt; Nichts kann oder wird mich aufhalten!" Ich wusste, dass ich Maßlos übertrieb; jedenfalls im ersten Teil meiner Aussage, aber ich wollte überzeugend wirken. "Valrar!", entgegnete er. Ich nickte dankbar, warf dann noch einen Blick auf die Wachen und dann auf das Tor, dann drehte ich mich und und ging zu meinem Jäger.

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