Kapitel 18 - Rissk

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Der Laden des Händlers Rissk befand, wie der Barkeeper gesagt hatte, tatsächlich nur eine Straße weiter. Es war nicht schwierig diesen zu finden, da er wirklich groß war. Es war eigentlich mehr ein Imperium an Waffen, Verpflegung, Fahrzeugen, sogar eine Handvoll Raumschiffen und all anderer Ausrüstung, als nur ein 'Laden'. Der Eingang des Ladens war ein drei Meter hohes Tor, an dem links und rechts jeweils ein bewaffneter Weequay, die den Laden bewachen sollten, stand. Sie beobachteten mich misstrauisch, als ich durch das Tor schritt, sagten aber kein Wort. Ich konnte mich nur zu gut an Hondo Ohnaka, ein Weequay Pirat im äußeren Rand, erinnern, mit dem mein ehemaliger Meister und ich schon einige lustige Abenteuer bestritten hatten. Er und seine Truppe, die durch die Bank weg alle nur Weequay waren, hatten schon in so einigen Geschichten unserer Erlebnisse in den Klonkriegen mitgespielt. Obwohl den Piraten nicht zu trauen war, hatte Ohnaka uns schon oft geholfen.

Auch im Laden waren mehrere Wachposten postiert. Diesmal waren es nicht nur Weequay, sondern auch Trandoshaner. Offensichtlich war Ahsoka nicht die einzige, die von Rissk ist übers Ohr gehauen wurde. Denn das war, so dachte ich, auch passiert. Vor seinen betrogenen Kunden Schütze er sich dann durch seine Wachposten. Komisch nur, dass er überhaupt noch Kunden hat., dachte ich im Stillen.
Ich sah mich im Laden um; überall Meterhohe Regale, gefüllt mit all möglichen Gegenständen. Jedoch schien der Laden gut sortiert zu sein.
Ich schritt durch die verschiedenen Gänge, fand jedoch niemandem, von dem ich mir vorstellen könnte, dass er Rissk sei. Ich war mir sicher er würde sich nicht bei den Wachposten aufhalten. Als einer dieser mich, Mit einer rauen Stimme anmachte, schenkte ich ihm nicht übermäßig viel Beachtung: "Wenn ihr nichts kaufen wollt, dann verschwindet Jedi!" Sein feindseliger Ton, brachte mich jedoch nicht aus der Reserve. Ich legte den Harris-Schlüssel, ein seltener Schraubenschlüssel, der beim reparieren von Raumschiffen sehr nützlich sein konnte, beiseite und antwortete der Wache: "Nein, ich will nichts kaufen; ich möchte mit Rissk reden!" Der Wachposten schlug mit seiner Hand vor Lachen auf eines der Regale. Ich seufzte und trat einen Schritt näher zu ihm heran. "Du wirst mich zu deinem Meister führen!", eine elegante Handbewegung machend. Er hörte sofort auf zu lachen und nahm Haltung an. "Ich werde euch zu meinem Meister führen!", erwiderte er mit einem träumerischen Ton. Er drehte sich um und lief den Gand hinunter. Ich folgte ihm.
Er bog rechts ab nur, um nach dem letzten Regal wieder rechts abzubiegen. Nach einigen Metern führte er mich durch eine Tür, die nur mit einem dunkelroten Vorhang verschlossen war. Ich fragte mich inständig, wie ich diese Öffnung hatte übersehen können. Ich folgte ihm noch einige Gänge, bis ich schließlich in einen großen Raum trat.
Durch zwei längliche Fenster mehrere Meter weiter oben auf der linken Seite fiel ein düsteres Zwielicht auf einige Tische, auf denen leere Flaschen, Würfel und Spielkarten lagen. Ich entdeckte mehrere Bilder, für die ein Händler eine Menge Geld hinblättern würde. Am Ende des Raums befand ich eine dreistufige Treppe, an dessen oberen Endes sich ein kleiner Stuhl befand. Auf ihm saß ruhig ein Patrolianer. Eine schleimige, fischartige Spezies. Einmal hatte ein Verbrecher auf Couruscant besagter Spezies Ahsokas Lichtschwert gestohlen und verkauft.
Links und rechts standen transdoschanische Wachen.
"Dieser Jedi hat mich gebeten ihn zu euch zu führen!", sprach der Weequay, der mich hergeführt hatte. Rissk wies ihm mit einer Kopfbewegung an zu gehen.
"Meister Jedi!", sagte der Patrolianer, "Normaler Weise empfangen ich keinen unangemeldeten Besuch! Aber was kann ich für euch tun ?" Ich hatte mir seine Stimme anders vorgestellt, er klang nicht wie ein Betrüger. Er trat näher an ihn heran, während ich mich bemühte einen netten Ton anzuschlagen, schließlich wollte ich nur Ahsoka finden, und mich nicht mit ihm anlegen: "Ich weiß das zu schätzen; Der Besitzer der Chalmuns Cantina hat mir geraten zu ihnen zu kommen, als ich ihn um Hilfe bat.", erklärte ich. Ein Protokolldroide brachte erst mir und dann ihm ein Glas, gefüllt einer goldenen Flüssigkeit. Wahrscheinlich nabooischer Champagner. Er musste sehr wohlhabend sein, um dieses Getränk einfach so anbieten zu können. Der Droide verschwand in einem der Hinterzimmer. "Wie kann ich euch behilflich sein ?" Er nippte an seinem Glas. Ich erwiderte: "Nun, ich suche jemanden. Genauer gesagt eine alte Freundin." Er nickte und erhob sich langsam. Ich beobachtete interessiert, wie die Wachen links und rechts von ihm Haltung annahmen. Sie waren ihm wohl treu ergeben. "Und ihr glaubt ihr würdet eure Freundin hier finden ?" Als ich nickte fuhr er fort: "Ich habe mir hier ein großes Geschäft aufgebaut. Mit vielen Kunden und Mitarbeitern. Es wird schwierig werden hier jemanden auszumachen. Aber ich will sehen, was ich tun kann! Wie heißt eure Freundin denn, Meister Jedi ?" Ich nahm einen Schluck; der Champagner schmeckte ausgezeichnet.
Wenn Ahsoka dem Barkeeper ihren Namen gesagt hatte, hatte sie ihn Rissk bestimmt auch preisgegeben. "Ahsoka.", erklärte ich. Nachdem ich den Namen ausgesprochen hatte passierten zwei Dinge: Erstens, Rissk ließ sein Glas mit einem Überraschten Blick fallen, das sich aber sofort in eine wutverzerrte Fratze verwandelte. Zweitens, die Wachen nahmen blitzschnell ihre Gewehre vom Rücken, zielten auf mich und knurrten aggressiv.
Ich zog beeindruckt die Augenbrauen hoch, verhielt mich aber sonst ruhig. Gelassenheit, Nick, Gelassenheit. Ich bin ein Jedi. Wie immer schoss mir das durch den Kopf.
Rissk funkelte mich an. "Ahsoka ?!" Er zeigte mit seinem Finger auf mich. "Ihr sagtet es wäre eine Freundin von euch!" Ich nickte, stellte das Glas auf einen der umliegenden Tische und entgegnete: "Ja, eine sehr gute sogar. Ich habe bereits erfahren, dass es Schwierigkeiten zwischen euch beiden gab, aber ich bin überrascht, dass sie offensichtlich einen so großen Groll gegen sie hegen, obwohl sie es waren, die sie betrogen haben." Er machte eine abweisende Handbewegung. "Ich sie betrogen ?", rief er empört, "Nein, sie hat mich betrogen! Ich habe Ihr Arbeit gegeben und zwei Monate hat sie das auch ausgesprochen gut gemeistert. Doch was passiert dann ? Sie raubt mir teure Ausrüstung und Waffen, nicht zu sprechen von dem Raumschiff!" Er kochte vor Wut. Ich hatte nicht erwartet, dass Ahsoka zu so etwas fähig sei, aber ich glaubte dem Patrolianer. Ich spürte, dass er die Wahrheit sagte. "Ich verstehe ihren Ärger, aber ich muss wissen, wohin sie gegangen ist!", ich bemerkte die Dringlichkeit in meiner Stimme. Rissk drehte mir den Rücken zu und setzte sich auf seinen Stuhl, den Kopf auf seinen Arm stützend. "Nein, ich möchte nichts mit Freunden ihrer zu tun haben! Verschwindet!" Ich spürte den Trotz in ihm. Dennoch: "Ihr werde nicht gehen, solange sie mir nicht sagen, wohin Ahsoka gegangen ist!" Ein harter Unterton Schlich sich in meine Stimme. Rissk sah mich wieder an, drückte einen Knopf auf der Schaltflächen seines Handgelenks und sagte: "Dann tut es mir leid!" Etwa zehn weitere Wachen stürmten in den Raum und umstellen mich; die Waffen auf mich gerichtet.
"Nein, mir tut es leid!" Langsamen spürte ich Wut in mir aufwallen, als ich das Glas weg warf. Ich ballte meine recht Hand zu Faust, um dem Impuls zu widerstehen nach meinem Lichtschwert zu greifen. "Ich bin mir sicher wir können nochmal darüber...", sagte ich und lief einige Schritte auf ihn zu, jedoch versperrte mir drei zwei Meter große, knurrende Trandoshaner den Weg. Also ließ ich es lieber sein. "Entweder ihr geht oder ich fühle mich gezwungen euch zu töten.", erklärte er. Ich spürte, dass er mich nicht töten wollte, er es aber tun würde, wenn nötig. Er war ein guter Mann, soweit ich das beurteilen wollte. Ich schüttelte den Kopf: "Nein! Ich werde nicht gehen!" Ich nahm mein Lichtschwert vom Gürtel und umklammerte es fest. Meine Hand gab das gewohnte Surren von sich. "Nun dann sehe ich keinen anderen Ausweg. Tötet ihn!", sagte er ruhig. Ich zündete mein Lichtschwert, bereit mich zu verteidigen. Fieberhaft dachte ich über eine Strategie nach: Es sind zu viele für einen offenen Kampf! Sowieso brauche ich Deckung, so bin ich wie auf dem Präsentierteller!
Ich drehte mich langsam auf der eigenen Achse. Wir musterten uns wie hungernde Wölfe, wartend wer dem ersten Schritt macht. Ich könnte einen der Tische umkippen und mich dahinter verbarrikadieren! Allerdings muss ich erstmal dahin kommen!
Plötzlich hörte ich einen Blasterschuss und spürte, wie hinter meinem Rücken ein Schuss auf nicht um raste. Ich sprang in einem Salto hoch. Ich war schnell genug, jedoch sah ich den Weequay auf der anderen, vom Schuss getroffen, Umfallen. Eins, dachte ich. Der Schuss war wie ein Startpfiff. Plötzlich feuerten alle ihre Plasmaladungen ab. In der Luft wehrte ich nur eine mit einer lässigen Drehung, die sonst mein Knie getroffen hätte, ab, darauf bedacht meine Feinde nur kampfunfähig zu machen und nicht zu töten. So wurde einer der Wachen von meiner Abwehr in die Schulter getroffen. Zwei. Gelandet wehrte zwei Ladungen auf Brust und Hüfte mit zwei schnellen Streichen ab. Ihr Abgeber kassierten dafür jeweils eine Ladung in die Brust. Drei und vier. Ich duckte mich um einer weiteren zu entgehen, wobei ich mein Lichtschwert deaktivierte um mich nicht selber zu verletzten. Ich rollte mich nach rechts und zündete es, als eine Wache auf mich herab feuerte. Der Blasterschuss traf ihn gefährlich nahe am Herzen. Fünf. "Selbst dran Schuld!", murmelte ich genervt. Ich sprang auf, noch weiter Schüssen ausweichend und schnitt den Wachen links und rechts von mir mit zwei schnellen Drehungen die Blaster entzwei. Sie staarten verdutzt auf die glühenden Stumpfe. Bevor ich ich erst den linken und dann den rechten mit einem Tritt außer Gefecht setzte, wehrte ich zwei Schüsse hinter meinem Rücken ab, indem ich mein Schwert einfach senkrecht hinter meinen Rücken fallen ließ. Sechs, sieben, acht und neun.
Ich spürte, wie mein eine Wache links auf mich feuerte. Ich wehrte die Plasmaladung mit einem seitlichen Hieb ab und traf den Trandoshaner im Bauch. Zehn. Dann bewegte ich mich zwei schnelle Schritte nach vorne, packte die Tischkante und kippte ihn auf die Seite. Ich stellte mich hinter den anderthalb Meter breiten Tisch, der mir jetzt genügend Schutz bot. Ich sammelte mich und zählte, über die Tischkante spähend, die Verbliebenen nach. Einmal musste ich wieder in Deckung gehen, da mir ein Schuss gefährlich nahe kam.
Noch zwei waren übrig. Ein Weequay und ein Trandoshaner. Letzter knurrte zornig, jedoch wurde auf mich nicht weiter geschossen. Ich sah mich weiter um; der Kopf eines Weequay dampfte. Wahrscheinlich hatte ihn einer der Plasmaladungen, die ich hinter meinem Rücken abgewehrt hatte, am Kopf getroffen. Ich seufzte. Ich spürte wie der verbliebene Weequay mir in den Kopf schießen wollte, ich sprang auf und schleuderte den Blasterschuss gezielt knapp über Rissks Kopf zurück. Ihn hatte ich für kurze Zeit vergessen. Er wimmerte vor Angst. "Hört auf zu schießen!", jammerte er, drückte aber noch einen weiteren Knopf. Nach einigen Sekunden, in denen ich mich fragte, ob ich etwas passieren würde, kamen noch weitere zehn Wachen herein. "Macht mein Schiff startklar !", rief Rissk und verließ den Raum in eins der Hinterzimmer.

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