Als der erste Schuss fiel wich ich aus, indem ich mich einfach einen Schritt wegdrehte, den zweiten wehrte ich ab, indem ich mein Lichtschwert vor meinen Kopf hielt. Er prallte zwischen zwei Wachen hindurch zurück. Auf einmal schossen alle fünf wie wild auf mich. Ich drehte mich um die eigene Achse und wich springend aus, während ich die Plasmaladungen in einer komplizierten Schlagabfolge zurück warf. Nur eine Wache sank getroffen zu Boden. Die anderen beseitigte ich mit Hilfe der Macht in einer kleinen Handbewegung, deaktivierte jedoch nicht meine Waffe.
In der kleinen Landebucht standen die zwei Speeder, die ich verfolgt hatte. Der eine rauchte immer noch. Am mit gegenüberliegenden Ende der kleinen Bucht führte eine Treppe auf die nächste Ebene. Einige Meter darüber zog sich ein balkonartiger Weg über die ganze Breite, welcher durch eine Handvoll Türen mit anderen Räumen verbunden war.
Ich wollte gerade auf die Treppe zu gehen, als einer der Wachen, er war der einzige der aufgestanden war, mit erhobenem Elektrostab auf mich zu stürzte. Er schreite, als er mich mit ihm durchbohren wollte. Ich wich einen Schritt zu Seite und zerteilte den hinstürzenden Körper mit einem kräftigen Hieb in der Mitte. Die zwei abgetrennten Körperteile fielen plumb zu Boden. Der Trandoshaner stöhnte noch einmal, dann war er tot. Ich dachte daran, niemanden ernsthaft verletzten zu wollen. "Tja, jedem passiert mal ein Fehler." Ich zuckte mit dem Achseln, deaktivierte jetzt mein Lichtschwert und befestigte es am Gürtel. Ich stieg die Treppe herauf und wanderte einige Minuten durch die Gänge. Die Basis war größer als ich gedacht hatte. Doch dann spürte ich Rissk in einem Raum. Die Tür war offen. Die Macht sagte mir, dass er sich hinter der Tür befand. Wahrscheinlich hat er einen Blaster!, dachte ich. Ich machte mich gefasst und Schlich langsam auf die Tür zu. Als ich im Türrahmen stand sprang ich. Noch in der Luft drehte ich mich herum und ließ seinen Blaster zu mir fliegen. Ich landete einige Meter von ihm entfernt in einem geräumigen Raum. Der Patrolianer verzog angsterfüllt das Gesicht als ich den Blaster hinter mich warf. Ein Fenster auf der rechten Seite der Tür warf das einzige Licht in den Raum. Man konnte die vielen kleinen Staubpartikel darin ausmachen. Er hob die Hände und wimmerte: "Gnade, Jedi! Ich flehe euch an!" Ich schüttelte den Kopf und hob die Augenbrauen, zündete aber auch mein Lichtschwert, nachdem ich es von Gürtel genommen hatte. "Keine Sorge, Rissk!", sprach ich ruhig, "Ich habe keine Interesse daran sie zu töten! Ich will nur meine Informationen!" Ich schritt soweit auf ihn zu bis die Spitze meiner Klinge, die mein ausgesteckter Arm hielt, sich direkt unter seinem Kinn befand. Er stolperte einige Schritte zurück, bis er an einen Schrank stieß und hin fiel. Ich folgte ihm. "Ich war überrascht, wie viele Männer sie angeheuert haben!" Er hielt seine blau angestrahlten Hände schützend vor sein kleines Gesicht. "Wie ich euch schon sagte, ich habe mir ein großes Geschäft aufgebaut." Ich lachte falsch. "Bei einem so großen Geschäft spielt es dann doch keine große Rolle, wenn meine Freundin Ausrüstung und ein Schiff stiehlt!" Ich spürte, dass er mir noch etwas anderes verheimlichte. Er funkelte mich an. "Die Wachen, die Kämpfe, die Verfolgungsjagd... Was sollte das alles ?" Ich sah ihn eindringlich an. "Es kann doch nicht wahr sein, dass sie meine Freundin so hassen, dass sie mir nicht mal mehr sagen, wo sie ist!" Er antwortete nicht, kauerte nur weiter in der Ecke. Ich hielt ihm die Klinge dichter unter die Nase. "Reden sie, sie schleimiger Fischkopf!" Ich versuchte gelassen zu bleiben, obwohl meine Ungeduld langsam an meinen Nerven zerrte.
Urplötzlich rollte er sich zur Seite und zog einen weiteren, deutlich kleineren Blaster. Noch bevor er auf mich zielen konnte, zerteilte ich die Waffe und schleuderte ihn mit einem Machtstoß gegen die Wand. Ich drehte mich um und sah zum Schrank. An der Außenwand, dort wo er gekauert hatte, war ein kleines Loch. Wahrscheinlich hatte er daraus den Blaster gegriffen. "Lass' den Unsinn und red' mit mir!", brüllte ich, ihm den Rücken zugekehrt. Ich hatte jetzt die Höflichkeitsform beiseite gelegt. Ich hörte nur ein ersticktes Würgen hinter mir. "Ja... aber, lass... mich runter!" Ich drehte mich um und sah, wie der Patrolianer zwei Meter über dem Boden schwebte und sich die Kehle hielt. Meine Wut verfloß mit einem Mal, als ich realisierte hatte, dass ich ihn aus Versehen in meiner Wut gewürgt hatte. Sofort ließ ich ab und Rissk fiel zu Boden. Er huste und keuchte.
Ich empfand größte Reue für das, was ich getan hatte. Allerdings sagte ich nichts. Ich wusste um den Vorteil, den ich jetzt hatte. Ich richtete wieder meine Waffe auf ihn. "Rede!", sagte ich tonlos. Er rappelte sich langsam wieder auf die Beine. "Auf dem Schiff, dass sie mir entwendet hatte," er machte eine Pause, um einen tiefen Atemzug zu nehmen, "befanden sich Beweise. Beweise für Schwarzmarktkäufe, die ich getätigt hatte." Ich hob unbeeindruckt die Augenbrauen. "Es war mein erstes Mal und seitdem habe ich es nie wieder getan! Ich schwöre!" Ich schüttelte den Kopf. "Deswegen bin ich nicht gekommen! Ich will nur wissen, wohin Ahsoka gegangen ist!" Ich leckte mir über die Lippen, deaktivierte das Lichtschwert und steckte es an den Gürtel. Ich sah ihn eindringlich an. "Ich habe einen Kopfgeldjäger auf sie gehetzt, um sie zu finden. Er sollte die Beweise wieder zu mir bringen." Ich stemmte die Hände in die Hüften. Wenn Sie tot wäre, hätte ich das gespürt!, machte ich mir selber Hoffnung. "Aber sie nicht töten ?" Er schüttelte den Kopf. "Nein!" Ich seufzte, als Rissk fortfuhr. "Ich habe nie wieder von dem Kopfgeldjäger gehört. Ich weiß nicht was passiert ist." Ich biss auf auf und starrte durch das offene Fenster zu meiner Linken. "Wann war das und wie hieß der Kopfgeldjäger ?", fragte ich, bemüht meine Beunruhigung zu verbergen. Als ich ihn wieder ansah, schien er nachzudenken. "Ein Dreiviertel Jahr.", erwiderte er schließlich, "Vielleicht etwas weniger. Und eigentlich war es eine Kopfgeldjägerin." Erst war ich noch überrascht, bis mir einfiel, dass es mittlerweile einige weibliche Kopfgeldjäger gab. "Ihr Name war Sugi." Ich hob die Augenbrauen. "Ihr kennt sie ?" Ich nickte und fuhr mir ein wenig erschöpft durch die Haare. Sugi war eine überaus fähige Kopfgeldjägerin, allerdings war sie eine der wenigen in der Branche, die noch Ehre und Würde hatten. "Wo war Sugi, als sie sie das letzte Mal gesehen haben ?", fragte ich, wieder die Höflichkeitsform benutzend. Er sah mir in die Augen. "Als ich sie angeheuert hatte, in der Chalmuns Cantina." Ich verlagerte mein Gewicht auf das rechte Bein. "Und seit dem haben sie nie wieder von ihr gehört ?" Rissk schüttelte nur mit dem Kopf."Sugi ?", fragte Meister Kenobi und fuhr sich über den Bart. Ich hatte Rissks Basis verlassen und mir in Mos Eisley eine kleine Wohnung gemietet. Über meinen Holoprojektor hatte ich dann meinen ehemaligen Meister kontaktiert. "Ist sie nicht eine der Kopfgeldjäger gewesen, mit denen wir vor einiger Zeit auf Felucia Farmer vor Hondo und seiner Piratenmeute beschützt hatten ?" Ich lief mit dem Holoprojektor in der Hand zu einem Tisch, legte ihn ab und setzte mich auf einen daneben stehenden Stuhl. Im Wohnzimmer gab es auch nicht viel mehr; in der Ecke stand ein ausgefranster Sessel und ein kleiner kniehoher Tisch. Ich hatte die Fenster mit den Vorhängen überdeckt, um unliebsamen Blicken aus dem Weg zu gehen. Licht wurde von einer kleinen Lampe an der Decke geliefert. Sonst gab es in der Wohnung nur noch eine kleine Küche und ein Schlafzimmer, das einzig und allein mit Bett und Schrank eingerichtet war. Wenigstens muss ich hier für nicht bezahlen!, dachte ich, als ich die Wohnung betreten hatte. Wenn der Eigentümer merkt, dass ich nicht mehr da bin, bin ich schon über alle Berge. "Ja, Meister.", antwortete ich. Ich stützte mein Kinn auf meinen Unterarm und fügte hinzu: "Ich bin mir sicher, sie wird sich nicht an Ahsoka erinnert haben, als sie den Job annahm. Als sie sie jedoch erblickt hatte, ist ihr bestimmt wieder alles eingefallen." Meister Kenobi sah mich an und nickte. "Ich glaube nicht, dass Sugi Ahsoka etwas angetan hätte. Mir kam es immer vor, als hätte sie Ehre. Außerdem glaube ich nicht, dass sie Ahsoka im Kampf besiegt hätte." Ich lächelte leicht, als ich an Ahsoka dachte. Ich richtete mich auf und rückte den Gürtel zurecht. "Wie gedenkst du sie auszuspüren ?", fragte er. "Ich werde meditieren!", erklärte ich lächelnd, als wäre es das normalste der Welt. Meister Kenobi hob sarkastisch die Augenbraunen. " Ich werde dir alles zukommen lassen, was ich im Tempel über sie finden kann." Ich schmunzelte, erfreut über Meister Kenobis typischen Humor. "Wie geht es Anakin ?", fragte ich interessiert. Zwar war ich erst zwei Tage fort, aber trotzdem konnte es nicht falsch sein zu fragen. Er schützte die Lippen und zuckte mit den Schultern. "Nun, er sieht nicht mehr so schrecklich aus, wenn es das ist, was du meinst. Allerdings möchte der Kanzler, dass er auf Coruscant bleibt. Der Rat denkt, dass er ihn losschicken möchte um Grievous zu vernichten, sobald der Geheimdienst ihn gefunden hat." Ich leckte mir über die Lippen und fragte: "Wie sieht es mit der Suche nach Grievous aus ?"
Dass der Kanzler den Rat der Jedi manipulieren wollte wunderte mich recht wenig. Und, dass er Anakin bei sich behalten wollte, nur um ihn so bald wie möglich los zu schicken um Grievous zu vernichten, war nur eine der fragwürdigen Methoden des Kanzlers. Er und mein alter Meister standen sich wirklich sehr nahe. Zu nahe. Ich spürte, dass irgendetwas falsch mit ihm war; und es war nicht die typische Leiche im Keller eines Politikers.
Meister Kenobi räusperte sich und zog die Augenbrauen hoch: "Ach weißt du, Nick, mit der Suche nach diesem Monster sieht nun wirklich nicht rosig aus." Ich kratze mir den Nacken. "Außerdem können wir nicht wirklich viel tun!", fuhr er fort, während ich gespannt zuhörte. "Dooku ist tot, der Großteil aller Schlachten wendet sich zu unserem Guten und es gilt nur noch Grievous ausfindig zu machen und zu eliminieren!" Ich nickte. "Wir sollten aber auch noch den Rat der Separatisten aufspüren und vor Gericht bringen!", erklärte ich. Mein alter Meister nickte. "Ich werde jetzt aufhören müssen, eine Ratssitzung findet gleich statt!" Ich nickte und verabschiedete ihn, dann verblasste seine Abbildung.
Ich dachte an Padmé und das Baby. Warum hat sie mir bloß nichts gesagt ?, fragte ich mich im Stillen. Und wer ist wohl der Vater ? Ich seufzte und stand auf. Sie hat bestimmt ihre Gründe gehabt!, dachte ich, fühlte mich aber dennoch ein wenig verletzt.
Ich kniete mich hin und lehnte mich anschließend zurück auf meine Waden. Ich wollte gerade meine Augen schließen, als mein Komlink piepste. Meister Kenobi hatte mir die versprochenen Informationen geschickt. Ich transferierte sie zu meinem Holoprojektor, der immer noch auf dem Tisch lag. Dann schloss ich meine Augen. Ich ordnete meine Gefühle und befreite meinem Geist. Ich blendete alle unwichtige Gedanken aus und schenkte einzig und allein Ahsoka und Rissks Worten Aufmerksamkeit. Eine Kopfgeldjägerin. Ihr Name war Sugi. Ich sah Rissk deutlich vor mir. Eine Kopfgeldjägerin. Ihr Name war Sugi. Ich hörte seine Stimme deutlich in meinem Kopf. Eine Kopfgeldjägerin. Ihr Name war Sugi. Ich dachte immer wieder daran, bis ich in eine Art Schlaf verfiel.
Ich sah Sugi vor mir. Einige Jahre jünger, als bei unserer Begegnung auf Felucia. Sie stand in einer Tür, eine Tasche über der Schulter. Sie drehte sich um und legte einem Zabrak die Hand auf die Schulter. "Wir werden uns wiedersehen, Bruder.", sagte sie. Der Zabrak nickte. "Viel Glück!" Sugi drehte sich um und ging.
Ich öffnete wieder die Augen und lächelte die grimmig, denn ich wusste, wo ich weiter suchen konnte. Bei ihrem Bruder. Die Jagd geht weiter!
DU LIEST GERADE
Star Wars the Revenge of the Sith
FanfictionDas zweite Buch meiner Buchreihe. Das erste Buch heißt: Star Wars the Clone Wars. Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Die wahre Geschichte des Untergangs des Jedi-Ordens und der Rache der Sith. Der Krieg gegen die Separatisen...