"Startrampe 94.", las ich vom Schild ab. "Das hört sich wirklich seriös an." Ich stand auf dem linken Flügel meines Jägers und stemmte die Hände in die Hüften. Erst vor einigen Minuten war ich gelandet. Den Flug hatte ich gut überstanden. Die meiste Zeit hatte ich über die Geschehnisse der letzten Tage nachgedacht; vor allem über Padmé und das Baby.
Ich schürzte die Lippen und nutze meine Hand als Sonnenschutz, während ich mich umschaute. Es gab, außer ein paar zwielichtige Gestalten, die auf der Straße hinter dem Ausgang herum liefen, und einigen anderen Schiffen, nicht viel zu sehen. Ich entdeckte drei kleine Droiden, die mit einander kommunizierten. "Ihr da!" Sie drehten sich um. Ein großes Auge zierte ihren schüsselförmigen Kopf. "Tankt meinen Jäger wieder auf!" Leider trat genau das ein, was ich erwartet hatte; Sie rührten sich nicht von der Stelle. Ich seufzte. "Ich werde euch bezahlen!" Jetzt regten sie sich wieder. Es schien eine Minute so, als würden sie abzustimmen, aber schließlich taten sie, was ich ihnen befohlen hatte.
Ich sah mich weiter um, doch es gab nicht viel mehr zu sehen.
Die Sonne jedoch machte es mir schwierig einen klaren Kopf zu behalten. Oder einen kühlen, wie man es sieht. Ich zog meinen Mantel aus und warf ihn ins Cockpit. Als die Droiden fertig waren, warf ich Ihnen einen Kredit zu. Auf ihre Beschwerde in Form von piependen Geräuschen reagierte ich nicht.
"Bleib' hier und mach' keinen Unsinn! Verstanden ?" Der Astromech piepte als Antwort. Ich kannte nicht mal mehr seine Nummer. In dem Moment dachte ich fast sehnsüchtig an J-14, den ich seit der Befreiung des Kanzlers nicht mehr gesehen hatte. Er war bei den Jägern im Hangar gewesen, als wir abgestürzt waren. Ich hoffte es, war ihm nichts passiert. "Er macht was er will!", seufzte ich, vom Flügel des Jägers hüpfend, "Er denkt bestimmt er gehöre mir nicht mehr! Was soll's ?" Ich zog verbittert den Mundwinkel hoch und rückte meinen Gürtel zurecht.
"Es ist wohl am besten, wenn ich wieder in einer Bar anfange...", murmelte ich vor mich hin. Nur wenige Stunden und ich rede mit mir selbst!, dachte ich falsch lachend.Nachdem ich, zuerst ohne Erfolg, einige Passanten gefragt hatte, wo dort eine 'größere' Bar sei, wies man mir den Weg. Einer war besonders witzig. Ich weiß selbst heute nicht mehr, ob er einfach nur unhöflich war oder sich einen Scherz daraus machte: "Du willst den totalen Abschaum ?" Zuerst hatte ich die Lippen geschürzt, nicht sicher ob die Frage ernst gemeint war. Er hatte mir daraufhin einen fragenden Blick zugeworfen. Dann hatte ich die Augenbrauen hochgezogen, bestätigend genickt und entgegnet, als wäre meine Antwort selbstverständlich: "Ja," ich zog das Wort in die Länge, "Ich will den totalen Abschaum!" Er war einer der gewesen, bei denen ich keinen Erfolg hatte. "Spießer!", hatte ich gemurmelt, als er mich ohne eine Antwort hat stehen lassen.
"Na was sagt man dazu ?", der Barkeeper musterte mich von oben bis unten, als ich auf die Bar zu schritt, "Einen Jedi hier zu sehen ist ungewöhnlich!" Noch während ich mich umsah antwortete ich: "Es sind ungewöhnliche Zeiten, mein Freund!" In der Bar gab es tatsächlich überwiegend Gesindel. Viele der Gäste sahen mich misstrauisch an. Ich genoss das Gefühl des Respekts. Wahrscheinlich alles Banditen, Kopfgeldjäger oder Leute, die einfach nicht gefunden werden wollten. Ein perfekter Platz für Ahsoka!, dachte ich. Ich inspizierte den Barkeeper. Ein fettleibiger menschlicher Mann mittleren Alters, mit einem dicken Bauch. Die Schürze, die er trug, war mit Flecken übersät. In der Hand hielt er ein Glas, das er mit einem Tuch säuberte. "Wohl war!", murmelte er, "Wohl war!" Ich setzte mich auf einen der Stühle vor ihn. Er sah mir direkt in die Augen. Dann stellte er das Glas mit einem vernehmlichen Laut auf dem Tresen und sagte: "Ich will keinen Ärger, Jedi!" Ich lächelte und stütze lässig meinen rechten Unterarm auf den Tresen der Bar, noch weiter beobachtend. "Das will niemand!" Ich fuhr mir langsam durchs Haar und biss auf. "Warum Chalmuns Cantina ?", fragte ich mit einem frechen Unterton, "Ist das ihr Name ?" Ich wendete meinen Blick wieder von den Gästen ab. Der Mann hatte sich umgedreht und das nächste Glas gegriffen. "Ja!", entgegnete er, "Kann ich euch etwas anbieten ?" Ich leckte mir über die Lippen und betrachtete den fettigen Tresen. Ich überlegte, bis ich schließlich antwortete: "Über einen Happy Roudoff in the Rocks würde ich mich freuen." Der Mann lachte. "Für einen Jedi nur das beste!" Er legte das Glas beiseite, nahm ein sauberes aus dem Regal und stellte es vor mir auf den Tresen. "Ich dachte ihr wollt keinen Ärger ?", sagte ich tonlos. Er antwortete nicht, sondern warf mir nur einen ernsten Blick zu. Dann griff er eine Flasche aus einem Schrank einige Meter weiter rechts und schenkte mir ein. Ich nickte dankbar. "Darf's sonst noch was sein ?" Ich seufzte, als wollte ich es spannend machen. "Ich brauche Auskunft!" Ich nahm das gefüllte Glas mit der rechten Hand und mit der linken zog ich ihn mit der Macht näher zu mir heran. Ich leerte das Glas mit einem Schluck. Ich spürte den Alkohol in der Kehle brennen. Hitze wallte in meinen Wangen auf, verschwand jedoch wieder sofort. "Und ich bin nicht gewillt dafür zu bezahlen!" Ich lächelte. Ich gab ihm nicht die Möglichkeit etwas zu antworten. "Falls sie noch nicht überzeugt sind: Ich könnte auch einen Jedi Trick anwenden. Oder das hier benutzen!" Ich ließ mein Laserschwert mit Hilfe der Macht langsam auf die Theke schweben. Ich wusste, dass so etwas in Bars, wie dieser, häufiger vorkam; keiner der Gäste würde auch nur einen Finger rühren.
Die Miene das Mannes hatte sich zu einer angsterfüllten Fratze verzehrt. Er sah abwechselnd das Lichtschwert und mich an. Ich war selbst ein wenig überrascht, wie überzeugend ich wirkte. Ich würde dem armen Kerl nie etwas antun. Er war schließlich kein schlechter Mensch. Das ganze diente nur dem Zweck, Informationen zu sammeln. "Ihr kriegt was ihr wollt!" Ich lies ihn los, er stolperte ein zwei Schritte zurück. Ich stellte das Glas wieder ab und steckte mein Laserschwert wieder an den Gürtel. "Ich suche jemanden. Eine alte Freundin." Er regte sich nicht, sah mich nur eingeschüchtert an. "Ein Togruta-Mädchen, 17 Jahre, hübsch, sie trägt Togruta-Kleidung." Ihm schien niemand einzufallen. Also überlegte ich weiter, auf meine Hände starrend. "Sie ist schlagfertig, intelligent, sie kann auf sich selber aufpassen!" Ich lachte. "Ahsoka!", sprach er, in plötzlicher Erkenntnis, laut aus. "Ihr meint Ahsoka! So heißt sie doch ?" Ich runzelte nickend die Stirn. Ich hätte nicht erwartet, dass sie so einfach ihren Namen verraten würde. Trotzdem lächelte ich glücklich; der erste Schritt war getan. "Wo ist sie ?", fragte ich zielsicher. Der Mann zeigte nach rechts. "Ich habe ihr geraten zu einem Händler, namens Rissk, zu gehen, als sie mich nach Arbeit fragte. In dieser Richtung!" Ich biss mir vor Aufregung auf die Lippe. "Ist sie noch immer dort ?" Der Mann schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich kann euch nicht sagen, wohin sie gegangen ist! Sie und der Händler hatten... ihre Differenzen!" Ich nickte dankbar, verabschiedete mich und verließ die Chalmuns Cantina.
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Star Wars the Revenge of the Sith
FanfictionDas zweite Buch meiner Buchreihe. Das erste Buch heißt: Star Wars the Clone Wars. Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Die wahre Geschichte des Untergangs des Jedi-Ordens und der Rache der Sith. Der Krieg gegen die Separatisen...