Kapitel 33 - Die Auserwählten

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"Anakin!" Entsetzt sah ich den Mann, der vor mir stand, an. Hinter ihm die rote Abendsonne Coruscants, die der Stadt ein orange-rotes Licht verlieh.                                                                             
"Wie hast du dich gefühlt...", sprach er langsam und leise. "Als Ahsoka den Orden verlassen hat ?" Wir hatten seit ihrem Fortgehen nie richtig über Ashoka geredet. Besonders nicht über die Gefühle, die wir verspürt hatten, als Sie den Orden verlassen hatte. Sein Kopf war immer noch über seine Schulter gedreht. Ich konnte nicht sagen, ob er mich ansah, da die Kapuze zu viel von seinem Gesicht verbarg. "Wie verletzt warst du, als sie dir den Rücken zugekehrt hat und diese Treppen heruntergegangen ist ? Wie hilflos hast du dich gefühlt ?" Erst jetzt bemerkte ich, dass Ich genau an dem Ort stand, wo ich gestanden hatte, als Ashoka mich das letzte Mal angesehen hatte. Als ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Ich hatte diese Treppen und den gesamten Ostausgang des Tempels seither gemieden. Jetzt, wo ich hier war, konnte ich sogar den Krater sehen, der durch meine harte Landung aus dem Kanonenboot entstanden war. Innerlich verfluche ich diesen Ort, dann wand meinen Blick von der Stelle ab, was einige Überwindung kostete, und trat einen Schritt näher. "Meister, Ich verstehe nicht..." Anakin drehte seinen Kopf wieder nach vorne und starrte weiter auf Coruscant herab. "Du liebst sie." Ich versuchte eine emotionslose Maske aufzusetzen. Mir nicht anmerken zu lassen, wie er mir auf die Zehenspitzen trat. "Nein, Meister, Ich..." Auch ich sprach langsam, doch Anakin unterbrach mich: "Natürlich tust du das..." Er schien nicht auf meine Aussage zu antworteten. Es sah eher so aus, als führe er einen Monolog, mit mir als Zuschauer. "Sie ist ja auch ein reizendes Mädchen!" Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Ich war verwirrt. Ich stand da und sah ihn an, immer noch die Kälte und Angst spürend, die von ihm aus ging. Er drehte sich langsam um und streifte die Kapuze ab. In seinen Augen lag ein Anflug von Verlorenheit. Tränen zogen sich langsam seine Wangen herunter bis zu seinen Mundwinkeln. In der Zeit, in der in Anakin nicht gesehen hatte, hatten Sorgenfalten sein sonst so schönes Gesicht gezeichnet. Anakin hatte seine Haare wachsen lassen, denn sie waren länger als, als ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Er sah zu Boden. "Weißt du bevor Obi-Wan mich als seinen Padawan angenommen hatte, waren meine Mutter und Ich Sklaven auf Tatooine." Mich überraschte es ungemein, wie er so offen über seine Vergangenheit redete. Nie vorher hatte er mir erzählt, dass er ein Sklave gewesen war. Es war ein Thema, so wie Ahsokas Fortgehen, über das wir nie gesprochen hatten. "Man hat uns verkauft, verwettet und schrecklich behandelt." Er gab sich keine Mühe den Schmerz in seiner Stimme zu verbergen. "Als ich Tatooine dann mit Obi-Wan verlassen habe, hatte ich meiner Mutter versprochen, zurückzukehren und sie zu befreien." Er sah mich jetzt wieder an. Seine Augen waren voller Leid. Er biss die Zähne aufeinander und Tränen quollen aus seinen Augen hervor. "Ich habe es nicht geschafft!" Er wurde ein wenig lauter. "Sie ist in meinen Armen gestorben! Gestorben!" Ich versuchte neutral auszusehen, nicht sicher wie ich mich verhalten sollte. Ich spürte große Verwirrung in ihm. "Weißt du wie schrecklich es ist, jemanden auf diese Art und Weise zu verlieren ? Gefoltert und geschändet von Tuskenräubern!" Er starrte wieder zu Boden. Ich konnte den Schmerz in ihm deutlich spüren. "Ich habe sie alle getötet!", flüstere er. "Alle!" Er ballte die Hände zu Fäusten und sah mit gefletschten Zähnen auf sie herab. "Und liebsten hätte ich das mit dem Jedi-Rat getan, als sie Ashoka des Verrates bezichtigt haben!" Er sah mich wieder an. Ihm war die Wut ins Gesicht geschrieben. Er konnte das nicht ernst meinen. So etwas zu sagen war einfach nicht nur unangebracht, sondern auch unerhört. "Anakin, beruhigt euch! Alles wird gut!" Mir fiel ein, dass ich das gleiche zu Ahsoka gesagt hatte, als diese hier gestanden hatte. Ich machte zwei, drei vorsichtige Schritte auf ihn zu. Er schlug mit dem Arm durch die Luft und das auf eine so brutale Art und Weise, dass es so aussah, als wolle er einen imaginären Feind mit der Handkante in der Mitte zerteilen. "Nein, nichts wird gut! Ich lasse nicht zu, dass mir weitere Personen, die mir wichtig sind, weggenommen werden! Ich werde mächtiger sein, als jeder andere!" Anakin hatte  angefangen zu schreien. "Wer soll euch denn Jemanden wegnehmen ?", fragte ich beruhigend. Er fiel auf die Knie. Tränen landeten auf dem Boden. Anakin ignorierte meine Frage. "Ich werde nicht zulassen, dass Padmé bei der Geburt des Kindes stirbt!" Er hielt sich die Hände vors Gesicht. "Ihr seid der Vater oder ?" Ich hatte nie darüber nachgedacht, wer es sein könnte. Aus Respekt vor Padmé. Doch tief in meinem Inneren wusste ich immer wer es war. "Niemand wir mir Padmé nehmen!" Anakin stand wieder auf. Seine Stimme wieder ruhig und gefasst. Er warf mir einenschwer zu deutenden Blick und zog die Augenbrauen zusammen, was ihm ein aggressives Aussehen verlieh. "Anakin niemand versucht euch Padmé wegzunehmen!", antwortete Ich. "Ich meine, es wird dem Rat sicher nicht gefallen, aber" Er unterbrach mich: "Vergiss den Rat! Mein neuer Meister wird mir dabei helfen. Er wird mich Dinge lehren, die der Rat mir schon immer verschwiegen hat! Sie haben gesehen, wie mächtig ich bin und mich nicht weiter kommen lassen!" Er fletschte die Zähne. "Euer neuer Meister ?", fragte ich und meine Stimme hob sich jetzt auch. "Ihr meint Sidious ?" Ich bemerkte den gehetzten Unterton in meiner Stimme. "Der Kanzler ist euer neuer Meister ? Mein Vater ? Der große Sith-Lord Darth Sidious ?" Anakin warf mir einen abfälligen Blick zu. "Der Kanzler hat mich immer gut behandelt! Er war immer gut zu mir!" Ich lachte falsch. "Er ist ein Sith-Lord, Anakin! Er benutzt euch nur! Das müsst ihr doch sehen!", mittlerweile hatte ich auch angefangen zu schreien. Anakin ging einige Sekunden wild auf und ab. "Ich bin und bleibe der Republik loyal! Die Jedi haben versucht den Kanzler zu stürzen, sie haben versucht die Kontrolle zu übernehmen!" Ich beobachtete ihn scharf. Ich merkte wie sich die Situation zuspitze. "Du lässt dich in die Lügen deines die ach so wertvollen Jedi-Ordens einwickeln! Der Orden und der Rat ist es, der dem Frieden im Weg steht!" Eine dicke Ader trat deutlich zu sehen aus seinem Hals hervor. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. "Der Rat ?", schrie ich, "Seid ihr immer noch enttäuscht, dass ihr kein Meister seid ?" Ich sah ihn an. Anakin entgegnete nichts, starrte nur auf den kalten Stein. "Habt ihr die Jedi da drinnen getötet ?" Ich zeigte auf den Tempel hinter mich. "Seid ih für den Tod der Jünglinge verantwortlich ?" Anakin antworte nicht. Ich spürte, wie die Angst Padmé zu verlieren in ihm wuchs. Auch spürte ich die Wut ihn ihm. "Anakin, die Jedi sind gut. Die Sith sind böse!" Er setzte eine entschlossene Miene auf. "Du und ich, Nick. Wir sind die Auserwählten. Wir bringen die Macht ins Gleichgewicht. Und die ganze Zeit über dachten wir, dass wir unsere Feinde besiegen müssen, um dieses Gleichgewicht herzustellen. Dabei sind wir es, die dem Frieden im Wege stehen! Die Jedi!", er schrie immer noch. "Seid ihr jetzt ein Sith oder was ?" Ich atmete schwer und verzog mein Gesicht. "Meister, erforscht eure Gefühle! Lasst euch nicht von der Angst leiten!" Anakin warf mir einen verächtlichen Blick zu. "Das habe ich: Die Jedi sind böse." In seinen Augen blitze Leid auf. "Ich hatte gehofft du würdest das verstehen." Anakin streifte den Mantel ab und ließ ihn zu Boden fallen. Ich beobachtete wie das Kleidungsstück auf den Boden landete und sah Anakin dann abschätzend an. Ich konnte mir nicht vorstellen mit ihm zu kämpfen. Nicht richtig. "Mein Meister wird es gut heißen, wenn ich dich töte." Ich schüttelte meinen Kopf. "Ihr begebt euch auf den falschen Pfad, Anakin. Ihr seid verwirrt." Er sah mich bedrohlich und nahm sein Lichtschwert vom Gürtel. "Es tut mir leid, Nick! Ich muss es einfach tun!" Ich schüttelte den Kopf. "Meister, wir können das sicher alles regeln!" Er verzog das Gesicht. "Nein! Es gibt kein zurück mehr! Und ich will auch nicht zurück! Ich habe Mace getötet!" Ich meinte Reue in seinen Augen aufblitzen zu sehen, doch was immer es war, es war so schnell wieder weg, dass ich nicht wusste, ob ich es mir eingebildet hatte. Mich überraschte es nicht, was er sagte. Ich hatte es schon erwartet. Auch ich streifte einen Umhang ab. Ich ließ Anakin nicht aus den Augen, als ich mein Lichtschwert vom Gürteln nahm. "Du bist nicht mehr der Anakin, den ich mal kannte!" Ich hatte absichtlich die Höflichkeitsform abgelegt, denn ich wollte persönlich werden; nicht um ihn zu beleidigen, sondern um ihm zu zeigen, dass er mir vertrauen konnte. Wahrscheinlich bringt das eh nichts mehr. "Du hast dich verändert!" Ich schrie zwar nicht mehr, aber meine Stimme war immer noch laut. "Du warst mein Vorbild!" Er schüttelte den Kopf. "Das tut jetzt nichts mehr zur Sache!" Wir begannen langsam uns um einen imaginären Mittelpunkt zu drehen. Über meine Schulter hinweg rief ich: "Du kannst das alles doch nicht wegwerfen! Du vergisst wer du bist!" Wir liefen weiter, Anakin antwortete nichts. "Anakin, der Krieg ist vorbei! Lass dich nicht benutzten! Sidious will nur deine Macht!" Wieder entgegnete er nichts. Stattdessen funkelte er mich an. Ich wusste nicht, ob ich ihn besiegen konnte. Und ich wusste nicht, ob ich ihn töten konnte. Ich war mir nicht sicher, ob ich die geistige Kraft dazu hätte. "Ich werde die Republik retten. Genauso wie Padmé, meine Frau!" Er zündete sein Lichtschwert und ich starrte auf die blaue Klinge. Wir waren stehen geblieben. Sie hatten also geheiratet. Ich schluckte und sah ihm traurig in die Augen. "Dann tut es mir leid, mein alter Freund!" Auch ich aktivierte meine Waffe. Wir sahen und einige Sekunden an, dann hoben wir schreiend unsere Waffen und überbrückten die Distanz zwischen uns. Anakin holte von oben aus und ich parierte den Hieb, indem ich selber meine Waffe von oben auf seine zu sausen ließ, nur einige Grade schiefer. Gekonnt drückte er seine Klinge gegen meine und drehte sich um die eigene Achse, wobei er seine Hände, die sein Lichtschwert hielten, über seinem Kopf waren. Ich kannte diese Technik, da ich sie schon oft bei Anakin gesehen hatte. Deshalb wusste ich, dass Anakin gleich sein Laserschwert von meinem lösen würde und mit der Drehung einen seitlichen Hieb auf meine Brust ausführen würde. Ich löste mein Lichtschwert zum gleichen Zeitpunkt, wie Anakin es tat und hielt es senkrecht, bereit den vorausgesehen Schlag abzuwehren. Als unsere Klingen aufeinander trafen konnte ich das blaue Licht in Anakins wütenden Augen Wiederspiegeln sehen. Ich presste seine Klinge durch ein festes Drücken meiner beiden Arme weg und ging einen Schritt nach hinten. Auch Anakin schritt nach hinten, nur um dann einen weiteren Schlag von links oben auszuführen, wobei er sein Handgelenk drehte, sodass die Spitze seines Schwertes gen Boden zeigte. Ich wehrte seinen Angriff ab, indem ich das gleiche von der anderen Seite machte. Anakin hob sein Schwert um die gleiche Attacke auf der anderen Seite, zu machen, was ich wieder parierte. Allerdings kostete es mich mindestens zwei Meter Boden. Als Anakin diese Kombination ein drittes Mal machen wollte wich ich nach rechts aus, sodass er ins Leere schlug. Als ich dann auf seine rechte Seite zielte, hielt er sein Laserschwert senkrecht nach unten. Er drehte sich geschickt raus, was meine Klinge nach oben schleuderte und so meinen Körper komplett ungedeckt machte. Er schlug von unten, als wolle er mich zerteilen, was ich wieder durch eine Parade von oben mit der Drehung meines Handgelenk abwehrte. Ich trat ihm in den Bauch, was mir ein wenig Zeit verschaffte. Ich ging zwei Schritte nach hinten und stellte mich kampfbereit hin. Anakin sprang und drehte sich schon in der Luft. Als er mit gebeugten Knien landete führte er einen seitlichen Schlag aus, den ich mit einer geschickten Drehung meines Handgelenks abwehrte. Er holte von oben aus als wolle er mich einmal der Länge nach zerteilen, aber ich wich mit einer schnellen Rolle zur Seite aus. Wir funkelten uns gegenseitig an, während wir uns eine kurze Verschnaufpause gönnten. Der Schweiß tropfte mir bereits von der Stirn. Mit einem wilden Schrei lief Anakin auf mich zu und ließ sein Lichtschwert horizontal auf meinen Hals zu sausen. Ich beugte meinen Oberkörper blitzschnell nach hinten um nicht von der tödlichen Klinge getroffen zu werden. Dann griff ich mein Lichtschwert durch eine schnelle seitliche Drehung um, sodass sich der obere Teil des Griffes am untere Teil meiner Hand befand. Ashoka hatte so meist ihre Waffen geführt. Ich hielt mein Lichtschwert vor mich und ließ in einer Achterform mit Hilfe meines Handgelenks wie ein schützenden Schild vor mich kreisen. Anakin blieb nichts anderes übrig als eine Schritte nach hinten zu gehe. Als ich aufhörte holte er von rechts oben aus, was ich in einer eleganten Drehung abwehrte, nachdem ich mein Lichtschwert wiederum angegriffen hatte. Dann holte ich meinerseits von oben aus und sprang. Wie erwartet parierte Anakin meinen Angriff indem er seine Klinge horizontal über sich hielt. Als unsere Laserschwerter aufeinander trafen, stütze ich mich ab und landete, nach einer weiteren Rolle in der Luft, hinter ihm. Ich lief zwei, drei schnelle Schritte nur um dann auf einen der Felsblöcke, durch die ich vorher auf ihn zugegangen war, zu springen. Ich drehte mich zu ihm um und sah herunter. Die quaderförmigen Bauwerke waren mindestens fünfzehn Meter hoch, was mir ein wenig Zeit verschaffte. Anakin blickte mir zornig von unten in die Augen. "Du warst so etwas wie ein Vater für mich!", rief ich runter. Ich stand fast direkt an der Kante des kleines Steinplateaus, was bedeutete, er würde nicht vor mich springen können. "Ich habe zu dir hoch gesehen!" Mein Lichtschwert summte laut als ich mit ihm auf Anakin zeigte. "Du bist zu dem geworden, was wir zwei vernichten sollten!" Ich spürte wie Tränen meine Wangen hinunter rannen. Sie vermischten sich mit dem Schweiß auf einer Stirn und ich bekam einen salzigen Geschmack auf der Zunge. "Du hast nie deine Freunde aufgegeben, Anakin!" Ich schrie wieder. "Du bist mir und Obi-Wan immer treu geblieben! Und jetzt ?" Ich wischte die Tränen mit meiner linken Hand ab. "Jetzt gibts du dich selber auf!" Ein wilder Schrei entfuhr Anakins Kehle als er mit einem gewaltigen Satz und mehreren Saltos hinter mir landete. Ich drehte mich blitzschnell um und wehrte gerade noch so seine Waffe ab. Wir pressten unsere Waffen gegeneinander. Der blaue Schein unserer Klingen glitzerte in Anakins Augen. "Ich spüre die Wut in dir! Leg sie ab!" Anakin schien nicht hören zu wollen, denn er trat einen Schritt zurück und holte von neuem aus. Mit einer komplizierten Schlagabfolge versuchte er mich zurück zu drängen, sodass es ich Gefahr lief vom Steinplateau herunter zu fallen. Mit einer geschickten Drehung brachte ich Anakin dazu, dass er seine Klinge gefährlich weit weg von sich hielt. Ich sah Angst in seinen Augen aufblitzen. Angst davor zu sterben. Denn ich hatte die Möglichkeit ihn zu töten. Nur ein schneller Streich und Anakin würde durchbohrt von meinem Laserschwert zu Boden fallen. Doch ich tat es nicht. Stattdessen trat ich ihn erneut in den Bauch. Er kippte nach hinten um und stöhnte. Ich lief zur seitlichen Kante des Steinplateaus und sprang auf das danebenliegende. Dort ging ich wieder in Kampfposition bereit es wieder mit Anakin aufzunehmen. "Du hast dem Kanzler erlaubt, dich mit Lügen zu manipulieren und schließlich jemandem zu machen, den ich kaum wiederkenne!" Anakin rappelte sich auf und zündete sein Lichtschwert, was sich durch den Aufprall mit dem Stein deaktiviert hatte. "Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst! Ich werde mächtiger sein, als alle Jedi!" Seine Stimme überschlug sich fast. "Sogar mächtiger als Meister Yoda! Niemand kann und wird mir Padmé wegnehmen!" Er ballte seine Fäuste. Ich schüttelte traurig den Kopf. "Wenn Padmé stirbt, dann ist es der Wille der Macht!" Ich spürte wie sich Blut in meinem Gesicht sammelte, als ich schweratmend im Licht der untergehenden Sonne da stand. Anakin sah mich scharf an und brüllte: "Dann werde ich die Macht mir unterwerfen!" Ich ließ meinen Schwertarm seitlich herunterhängen, da ich ihn beim Reden nicht brauchte und er schwer wurde. Das dröhnende Geräusch beruhigte mich ein wenig, wenn auch nicht viel. "Du bist nicht allmächtig!", brüllte ich zurück. "Dann werde ich es eben sein!" Ich hob mein Lichtschwert. "Nun, dann bist du verloren!" Unsere Klingen trafen sich und ich wir schlugen, parierten und schlugen wieder. Das ganze passierte in einer so brachialen Geschwindigkeit und Präzision, andere Jedi nur so gestaunt hätten. Ich spürte, wie Anakin immer wütender und wütender wurde und verstand langsam, was Meister Yoda damals immer gemeint hatte, als er sagte, dass die dunkle Seite leichter und schneller sei: Anakin war stärker als sonst; er bewegte sich schneller, seine Bewegungen waren präziser und seine Technik besser. Ich hatte Schwierigkeiten ihn noch zurück zu halten. Ich parierte einen schnellen gedrehten Angriff von ihm und tauchte unter einem weiteren hinweg, als ich spürte, dass auch meine Bewegungen schneller und präziser wurden. Ich spürte, dass meine Kräfte nicht von Leidenschaften herrührten, sondern von etwas anderem. Unsere Lichtschwert zischten, als ich sie mit einer brutalen Geschwindigkeit aufeinander prallten. Ich drängte ihn durch schnelle seitliche Hiebe mit etwas Hilfe meiner Handgelenke zurück. Er zielte auf meine Hüfte, was ich parierte und mich seitlich wegdrehte. Er schlug von oben, ich wehrte es horizontal ab und wollte ihm die Beine abtrennen, doch er wehrte es seinerseits ab. Die untergehende Sonne warf ein rotes Licht auf Anakins rechte Gesichtshälfte, der Schweiß glänzte. Plötzlich erschien ein Kanonenboot hinter ihm. Sie richteten ihre Scheinwerfer direkt auf mich und blendeten mich so. Ich presste schreiend die Augen zusammen und machte einen Satz nach hinten. Im Sprung warf ich mein Lichtschwert. Dank der Macht traf es sein Ziel und zerstörte den Scheinwerfer. Ich fing es auf und hob es gerade noch rechtzeitig um einen Hieb von Anakin abzuwehren. Jedoch entwaffnete mich dieser mit einer Geschickten Drehung des Handgelenks. Ich sah wie mein Lichtschwert auf die Oberseite eines anderen Felsblocks fiel, einige Zentimeter rollte und dann liegen blieb. Ich sah wieder meinen Gegner an, der schon wieder ausholte und holte mir mit Hilfe der Macht mein anderes Lichtschwert vom Gürtel. Das Rot der Klinge blitzte in Anakins Augen auf, als wir unsere Waffen aufeinander pressten. "Anakin, lass diese falsche Hülle von dir abfallen und werde wieder der, der du wirklich bist!", rief ich. Er brüllte und drückte mich kraftvoll nach hinten. Eine Ader trat aus einem Hals heraus. Er drängte mich auf eine so brutale Weise zurück, dass ich kaum noch Zeit hatte zu parieren. Er schlug auf meine Seite, was ich durch ein schnelles Reagieren parierte, dann jedoch schlug er auf meine Klinge, sodass sie meinen Körper kaum deckte. Mit einen schnellen Hieb zerteilte er das Lichtschwert knapp über meiner Hand. Mit einem kleinen Knall zersprang es in seine Einzelteile. Rauch stieg aus dem Stumpf, den ich noch hielt auf. Ich wich einem Streich aus und als er einen Streich auf Kopfhöhe ausführte brachte ich mich mit einem Rückwärtssalto in Sicherheit. Dann warf ich den nutzlosen Stumpf weg. Es war der letzte Felsblock, hinter mir war die Tempelwand. Ich atmete tief ein und holte aus. Ich sah in mein Inneres, durchbrach den schmalen Grad und tauchte in die mir so gewohnte Macht ein. Ich konzentrierte mich und manipulierte die Midichlorianer in mir. Mit einem Schrei versuchte ich Anakin durch einen Machtstoß zurückzuschleudern, doch auch dieser benutze die Macht. Unsere Machtstöße donnerten aufeinander. Ich spannte alle Muskeln in meinem Körper an und atmete schwer. Es war ein Duell, das kaum zu gewinnen war. Ich sah wie Anakins Gewand anfing im Wind zu flattern. Ihm war die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Er wie auch ich benutzten unsere rechte Hand, krampfhaft erstarrt in der Bewegung, um unsere Gegenüber wegzustoßen. Ich versuchte noch mehr Kraft in den Machtstoß zu legen, doch ich konnte nicht mehr geben. Auf einmal ging die Sonne sofort unter und der Mond und die Sterne erschienen plötzlich, nicht weil die Zeit schneller verging, sondern, weil unsere Macht sich auch auf die Umgebung auswirkte. Ich biss auf und schrie. So wie Anakin, dessen Auge vor Wut glänzen. Ein wilder Wind fegte um uns herum. Plötzlich entluden nicht die Kräfte und eine Schockwelle raste, von uns ausgehend, über die Stadt hinweg. Das Kanonenboot verlor die Kontrolle und stürzte ab, während Anakin und ich jeweils auf die Knie fiele. Erschöpft durch die Anstrengung atmete ich tief ein und aus und schluckte. Plötzlich hörte ich es hinter mit krachen. Als ich mich umdrehte, sah ich erst nichts, Doch dann erblickte ich den Kopf einer der fünf Säulen, die auf dem Dach des Tempels gestanden hatte. Die Säule knallte mit lautem Krachen auf den Stein und kippte langsam nach vorne, bis sie auf den Boden zu raste. Ich sammelte meine Kräfte Lief zur Kante des Steinplateaus und sprang hinunter. Im Flug holte ich mein eigenes Lichtschwert mit der Macht und landete erschöpft auf dem harten Stein. Ich befestigte es am Gürtel und schnaufte. Ich stützte mich mit den Armen auf dem Boden ab und raffte mich auf. Dann lief ich in den unter den Felsblöcken in Richtung des Eingangs des Tempels. Auf einmal krachte es und der Felsblock vor mir brach langsam in sich zusammen. Ich wusste mit einem Sprung ausweichen um nicht von einem tonnenschweren Felsbrocken getroffen zu werden. Dann sprintete ich unter dem langsam zusammenbrechendem Felsblock hindurch und schaffte es gerade so auf die andere Seite. Als ich schlitternd hinter der Tor zum Stehen kam, donnerte das Gestein nur einen Meter hinter mir auf den Boden. Ich keuchte und hustete, mich auf meinen Knien abstützend. Ich überprüfte, ob sich mein Lichtschwert noch an der richtigen Stelle befand und begab mich, beruhigt, dass es es noch tat, in einem schnellen Trab in den südlichen Hangar. Wieder war mein Weg von vielen Leichen gesäumt, Jedi wie auch Klonen. Ich sah nicht genau hin, denn ich wollte nicht irgendwelche toten Freunde von mir entdecken. Im Hangar setzte ich mich in ein Schiff, startete die Repulsoren und verließ den Tempel der Jedi.

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