Kapitel 27 - Das Ende des Krieges

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"Habt ihr keinen Hunger ?", fragte Captain Rex, als ich meine Schüssel in den Sand gelegt hatte. Nachdem die Basis vollends eingenommen war, hatte ich mich darum gekümmert, dass sich alle ausruhten. Ich hatte vor am nächsten Tag die Eroberung der Hauptstadt zu planen. Um ehrlich zu sein, hatte ich großen Respekt vor jener Aufgabe; Und ich hatte wirklich keine Idee wo ich anfangen könnte. Ich seufzte und fuhr mir durchs Haar. "Es ist nicht so, dass ich keinen Hunger hätte.", entgegnete ich, noch immer durch die Haare fahrend, "Nur schmeckt es nicht besonders gut." Ich ordnete mein Gewand. Die Ellenbogen auf die Knie gestützt, hielt Rex beim Essen inne. Er starrte auf die Schüssel mit der schlechten Suppe, die die republikanischen Köche, auf den gelandeten Landungsschiffen gekocht hatten. Wir waren hinter der Mauer. Wir hatten uns etwas zu Essen geholt und uns auf die umherstehenden Kisten zum Essen gesetzt. Alpha war vor einigen Momenten auch noch da gewesen, er war aber noch etwas zu essen holen gegangen. "Tja,", seufzte Rex, "Ich kann nicht behaupten, dass jemals etwas anderes gegessen habe, als das Essen der Republik." Ich runzelte die Stirn und blickte ihm in die Augen. Auch er sah mich an. Ich lächelte leicht. Er zuckte mit den Schultern und schaute wieder auf sein Essen. "Nein, das stimmt nicht!" Seine Miene hellte sich auf. Mein Lächeln wurde breiter. "Nicht ?" Er schüttelte den Kopf, während er mich an sah. Er sah seinen Helm zwischen seinen Füßen an, als würde er in seinem Kopf eine schöne Erinnerung durchgehen. Ich leckte mir geduldig über die Lippen. "Es war auf Saleucami.", erklärte er und stellte auch seine Schüssel auf den Boden. Er sah mich an. Eine Art Unsicherheit in den Augen. "Mit einem... Freund" Er fuhr mit seinen Füßen durch den Sand. "Es gab irgendeine Art... Vogel.", Er lachte auf, "Keine Ahnung wie diese Dinger heißen." Ich grinste amüsiert. Jedoch spürte ich, dass er mir etwas verschwieg. Er lehnte sich, auf die Hände stützend, zurück und fuhr fort: "Er hatte das Teil eigenhändig erlegt!" Er schien stolz . "Und nachdem wir das Tier gemeinsam ausgenommen hatten, brieten wir es über dem Feuer." Ich sah wie, er sich angetan von der Erinnerung über die Lippen leckte. Ich räusperte mich und erklärte: "Wenn sie wollen, können wir hier und jetzt etwas jagen gehen." Er zog, die Augenbrauen zusammen, als er mich ansah. "Wirklich ? Ich meine können wir das einfach so machen ?" Ich nickte freudig. "Ich meine wieso nicht ? Während meiner Studien habe ich gelernt, dass es hier auf Malastare dutzende Tiere zum Jagen gibt!" Er nickte zustimmend und stand auf. "Nun denn!" Auch ich stand auf und rückte meinen Gürtel zurecht. "Haben sie ein Messer ?" Er griff sich an den Gürtel am Rücken und entgegnete dann: "Ja, habe ich!" Ich nickte zufrieden und überlegte, wo wir am besten anfangen sollten. Die Mauer war vier Kilometer lang und in der Nähe gab es nichts. "Wir werden uns Speederbikes holen müssen.", erklärte ich und biss mir auf die Lippe. Rex nickte und betätigte seinen Komlink: "Das habe ich mir schon gedacht. Dox, kannst du mich hören ?" Es knackte, als die Stimme in seinem Komlink antwortete: "Laut und deutlich, Captain!" Wir gingen schon zurück in Richtung der Landungsschiffe, als Rex befahl: "Bereitet zwei Speederbikes vor!"



"Ihr habt auf dem Feld gearbeitet ?!", fragte Rex, während er eine Augenbraue hochzog. Wir saßen wieder auf den Kisten, allerdings war die Sonne jetzt schon deutlich tiefer. Ich nickte schmunzelnd, während ich in das Fleisch des erlegten Tieres biss. Nachdem wir die Speederbikes hatten, kam auch noch Alpha, der sich uns kurzerhand angeschlossen hatte. Zusammen dauerte es nicht lange bis wir mit einem selbstgebauten Bogen ein wildes Tier getötet hatten. Nachdem wir wieder zu unserem 'Lager' zurück gekehrt waren, es ausgenommen und anschließend über dem Feuer gebraten hatten, verzehrten wir es freudig schmatzend. Während wir um ein warmes, knisterndes Feuer herum saßen unterhielten wir uns. "Warum habt ihr das getan ?", fragte Alpha verwundert, "Ich bin mir sicher, ihr hättet es nicht tun müssen!" Ich verschluckte mich und hustete, als ich leicht lachte. "Hätte ich auch nicht, aber ich hatte nichts anders zu tun. Und man kann immer eine helfende Hand gebrauchen!" Alpha nickte, selbst wenn er nur wenig überzeugt schien. Rex knabberte weiter an seinem Knochen. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus meinem Becher. Das kühle Wasser tat meiner vom reden trockenen Kehle gut. Als ich den Becher wieder bei Seite stellte fragte Rex: "Ihr wisst jetzt aber wo sich Commander Tano befindet ?" Ich seufzte und schluckte dann. "Richtig, aber das bringt mir auch nichts, wenn dieser verdammte Krieg nicht endet." Rex und Alpha tauschten Blicke aus. Ich warf ihnen fragende Blicke zu. Ihre Gesichter verschwammen durch die Hitze der Flammen. Sie antworteten erst nicht. Nur zögernd gelang es Alpha folgendes zu sagen: "Nun ja,", er räusperte sich, "Wir Klone wurden ja des Krieges wegen gezüchtet. Um die Republik zu beschützen und, wenn nötig zu verteidigen. Drei Jahre haben wir mit den Jedi geschwitzt und geblutet. Aber was passiert hinterher ?" Ich war verwirrt und runzelte die Stirn. "Hinterher ?", fragte ich. Rex nickte leicht. Er sah sehr ernst aus. "Ja, wenn der Krieg vorbei ist.", entgegnete er. Bevor ich etwas sagen konnte fügte er hinzu: "Versteht uns nicht falsch, aber ihr seid der einzige Jedi, mit dem wir über so etwas reden können. Eigentlich dürften wir ja nicht einmal darüber nachdenken!" Ich schüttelte leicht den Kopf. "Macht euch keine Sorgen, ihr werdet nicht in Schwierigkeiten kommen.", erklärte ich. "Außerdem finde ich, dass ihr genau so denken solltet. Deswegen haben wir eine Klonarmee und keine Droidenarmee." Ich sah in ihre nur wenig überzeugten Gesichter. "Ihr seid Individuen! Lebewesen! Keine Roboter aus... Fleisch!" Sie entgegneten nichts. Nach einigen weiteren Sekunden sagte ich: "Und ich für meinen Teil denke, dass ihr auch nach dem Krieg weiter die Beschützer und Verteidiger der Republik sein werdet." Ich kratze mir das Kinn. "Nun ja, vorausgesetzt wir gewinnen den Krieg." Ein besorgter Ausdruck schlich auf die Gesichter der beiden Krieger. Als Alpha Rex ansah sagte: "Erzähl' es dem General!" Ich hob die Augenbrauen. "Was erzählen ?" Alpha seufzte und ein trauriger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, als er antwortete: "Ihr habt nicht gehört, was mit Tup und Fives passiert ist ?" Ich biss auf und schüttelte besorgt den Kopf. Die Klone legten beide ihr Fleisch beiseite. "Tup hat während der Schlacht von Ringo Vinda eine Jedi getötet. General Tiplar." Das atmen viel mit schwer und ich konnte kaum schlucken. "Getötet ?", flüstere ich. Mein Mund blieb offen stehen. Zwar hatte ich General Tiplar nie kennengelernt, aber schon einige Male von ihr gehört. Rex nickte. "Warum ?", fragte ich fassungslos. "Warum hat Tup das getan ?" Er war immer ein guter Soldat gewesen. Ich starrte Rex durch die Flammen hindurch an. "Man schaffte ihn nach Kamino, wo er einigen Tests unterzogen wurde. Die Kaminoaner behaupteten, er sei gesund und ihm fehle nichts. Doch später wurde ein Chip... ein Tumor in seinem Kopf gefunden." Ich hob die Augenbrauen und runzelte die Stirn. "Was für einen Tumor ? Und woher wissen sie das alles ?" Diesmal antwortete Alpha: "Nun ja, eigentlich wurde der Tumor nicht einfach gefunden, sondern Fives hat ihn entdeckt und eigenhändig aus Tups Kopf entfernt." Ich legte meine Fleischkeule beiseite und stützte meine Ellenbogen auf die Knie, während ich mit meiner rechten Hand gestikulierte: "Eigenhändig entfernt ?" Alpha nickte und fuhr fort, während ich noch nicht sicher war, was ih von all dem halten sollte. Schließlich war außer dem Tod eines Jedi nichts passiert. Nur der Fakt, dass es eine Klon war machte mir Sorgen. Und zwar ausgesprochen große. "Zurück zu euren Fragen: Es hat sich später herausgestellt, dass der Tumor für Tups Handeln verantwortlich war. Fives hat relativ schnell die These aufgestellt, dass der Tumor nicht nur bei Tup im Kopf sei, sondern bei jedem Klon." Ich biss mir auf die Lippe, als ich begriff, was ein Ausmaß diese Geschichte hatte. "Die Kaminoaner wehrten jegliche Vorwürfe ab." Alpha seufzte. "Bis sich letztendlich Fives auch den Chip entfernt hat." Ich fragte gar nicht wie, sondern hörte aufmerksam zu. "Er wollte damit zum Kanzler gehen, jedoch wurde er aufgehalten und..." Ich spürte große Traurigkeit in ihm. "...Und getötet." Ich schaute zur Seite und biss auf. Ich biss so stark auf, dass mir meine Kiefermuskeln schon nach einigen Sekunden weh taten. "Woher wisst ihr davon ?", fragte ich und schaute Rex wieder an, "Und wer weiß noch davon ?" Rex seufzte und ich konnte Tränen in des harten Mannes Augen sehen: "Der Jedi-Rat weiß mit Sicherheit davon, allerdings fragt sich nur, wie viel sie wissen." Ich rieb mir die Augen für einen Moment. Wir wissen nur so viel, weil Fives uns alles erzählt hat, noch bevor er nach Coruscant aufgebrochen war." Ich nickte leicht. "Über seinen Tod wissen wir dank Commander Fox Bescheid." Das machte Sinn. Denn für alle, die weniger wussten, sah es aus, als wären zwei Klone einfach nur verrückt geworden und durchgedreht. Ein genetischer Defekt sozusagen. Das, was Alpha und Rex mir erzählten, lief aber entweder auf eine gezielte Tötung bis hin zum Auslöschen aller Jedi hinaus. Ein schrecklicher, aber schwer vorzustellender Gedanke. Die Klone waren viel zu loyal, und nur weil zwei einen Tumor hatten, glaubte ich nicht, dass es so weite kommen könnte. Auch wenn es Freunde von mir waren. Aber gerade weil ich Fives Und Tup gekannt hatte, hätte ich es besser wissen müssen. 

Rex und Alpha schienen sehr beunruhigt über die Vorkommnisse, deshalb sprach ich meine Gedanken nicht aus. Ich sah sie an. "General Sidious, ich bitte euch, mich eher zu töten, als das ich euch etwas antue!", sprach Rex aus. Alpha nickte und sagte: "Mich ebenfalls!" Ich leckte mir langsam über die Lippen. "Das bringt sie echt aus der Ruhe, nicht ?" Während die beiden nickten, fragte ich: "Warum haben sie sich dann den Tumor nicht entfernen lassen ?" Alpha sah mir tief in die Augen. "Hätten wir das getan, wären wir auch als verrückt abgestempelt worden und selber können wir das nicht machen." Ich nickte, es klang plausibel. "Also gut ich verspreche, dass ich es nicht... zu weit kommen lassen werde!" Die beiden schienen dankbar. "Zu Not werde ich die Tumoren aber selber entfernen. Jedenfalls kann ich das versuchen." Sie nickten sagten aber nichts. Ich war besorgt. 


"General Sidious, General Kenobi erbittet euch zu sprechen!" Ich war wieder in der provisorischen Basis und hatte angefangen zu überlegen, wie ich mir eine halbwegs gemütliche Nacht in einem der kleinen Zollhäuschen bereiten konnte, als ein Klon-Offizier an meine Tür geklopft hatte. Ich nickte, verließ das Zollhäuschen und folgte ihm zu einem Holo-Projektor etwas abseits, sodass ich ungestört mit meinem alten Meister reden konnte. Meister Windu war bereits am Holo-Projektor und redete mit dem Jedi-Meister. Beide sahen synchron in meine Richtung als ich mich näherte. "Meister.", begrüßte ich sie und verbeugte mich. "Hallo, Nick!", erwiderte Meister Kenobi und lächelte. Auch auf Meister Windus Gesicht schlich sich ein Lächeln. Obi- Wan machte die typische Meister Kenobi Pose, als er bemerkte: "Du siehst älter aus." Ich musste schmunzeln. "Ist das ein Kompliment, oder nicht ?" Meister Windu lachte leise. " Das ist eine rhetorische Frage oder ?" Ich grinste. "Ihr wirkt, als wäret ihr in einer prächtigen Laune, Meister!" Ich blickte in die Runde. Obi-Wan nickte. "Wohl wahr!", antwortete er, "Und auch berechtigt!" Ich hob die Augenbrauen. Meister Windu war es, der erwiderte. "Unserer Geheimdienst hat  General Grievous im Utapau-System ausfindig gemacht!" Ich verstand sofort um der gehobenen Laune der beiden Jedi. "Endlich!" Obi-Wan nickte. "Ja!", sagte er, "Endlich können wir diesem Krieg ein Ende setzen!"


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