Kapitel 25 - Angriff auf die Basis

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Ich konnte einen kleinen Lacher nicht verhindern, als ich aus meinem Jäger stieg und Commander Alpha und Captain Rex vor mir standen. Sie hatten beide ihre Helme unter demArm und sahen zu mir hoch. Rex' kurzen blonden Haare schimmerten leicht im künstlichen Licht des Hangars. Alphas lange grün-gelbe Haare fielen ihm wieder ins Gesicht. Ich hüpfte vom Flügel und blieb einen Meter vor den beiden Soldaten stehen. Sie salutierten und ich tat es ihnen gleich. Dann rührte ich mich wieder und hielt ihnen die Hand hin. "Es ist schön euch wieder an unserer Seite zu wissen, General!", gab Captain Rex mit jener tiefen Klonstimme zu, als er einschlug. Ich lächelte, ließ seine Hand los und hielt sie Alpha hin. "Wo er recht hat, hat er recht!", bemerkte der Klonsoldat, als auch er einschlug. "Ich freue mich auch euch Jungs wiederzusehen!" Auch sie konnten sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich ließ Alphas Hand los, während ich etwa zwanzig Meter hinter ihnen Meister Windu aus seinem Jäger steigen sah. Rex zeigte auf den Planeten, als er mir eröffnete: "Wir hätten euch dort unten schon früher gebrauchen können! Der Jedi-Meister ist gut, aber er ersetzt nicht euch!" Ich schmunzelte und legte Rex die rechte Hand auf die Schulter. Die beiden zählten zu meinen engsten Freunden; Leider hatte man als Jedi ja nicht viel mehr Freunde. Ich empfand im allgemeinen nicht alle Klone, als zum Krieg gezüchtete Objekte. "Vorsicht, der Jedi-Meister kommt! Entschuldigt mich bitte kurz!", warnte ich sie lächelnd. Rex und Alpha traten zur Seite und ich ging zwischen ihnen hindurch, auf Meister Windu zu. Auch er ging auf mich zu. Als wir uns trafen verneigte ich mich und er neigte ein wenig den Kopf. "Meister Windu. Ihr habt euch da draußen gut geschlagen!" Nachdem wir die großen Kreuzer zerstört hatten, war es für unsere Staffeln ein leichtes gewesen die Droidenjäger zu eliminieren. Nach weniger als zehn Minuten waren wir also wieder zu unserem Schiff zurück gekehrt. Er zog einen Mundwinkel hoch. "Ich bin nur deinem Beispiel gefolgt!" Ich schmunzelte. "Ihr beschämt mich, Meister." Auch er schmunzelte, dann wanderte sein Blick hoch auf meine Haare. "Du hast dein Haar wachsen lassen, es ist jetzt schon ein wenig länger, als das von Obi-Wan!" Ich nickte und fuhr mir durchs Haar. Da ich ja ein Jedi-Ritter war, hatte ich sie tragen dürfen, wie ich es gewollt hatte. Ich hatte es mir das letzte Mal ein Monat nach Ankunft im Dorf schneiden lassen. "Nun gut, wir haben keine Zeit für Haare. Wir müssen einen Angriff planen!" Er ging an mir vorbei auf Rex und Alpha zu, die salutierten. Nachdem Meister Windu "Rührt euch!", gesagt hatte bewegten sich die Klone wieder. Ich war ihm gefolgt und fragte ihn: "Wir müssen einen Angriff planen ? Bleibt ihr also doch noch ?" Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich wütend wäre, dass Meister Windu, nachdem er mich von der Suche nach Ahsoka abgeworben hatte, doch noch bei dem Truppen blieb. Aber das war ich nicht. Ich hatte meine Gefühle also tatsächlich unter Kontrolle. Vielleicht war es wieder ein Test des Rates. Er sah mich an und entgegnete: "Ich werde übermorgen abreisen! Bei dem Angriff morgen werde ich noch dabei sein." Ich fragte gar nicht erst nach seinen Beweggründen, sondern akzeptierte das einfach. Im Grunde genommen, war ich froh, dass ich noch mal mit ihm in die Schlacht ziehen konnte, denn das hatten wir erst ein Mal zusammen getan. Ich sah Rex an, der, als er bemerkte, dass wir fertig waren, R9 heran winkte. "Projezier das Holobild von der Hauptstadt und Umgebung!" R9 nutze seine eingebauten Düsen, um aus meinem Jäger zu kommen und landete neben mir. Mit dem kleinen Projektor rechts unterhalb seines 'Auges' bildete R9 die gewünschte Abbildung ab. Sie zeigte eine gewaltige Stadt, die von einer monströsen geschätzt hundertzwanzig Meter hohen Mauer umgeben war. Es gab neben einem Eingang für vier Zuglinien nur ein einziges Stadttor. Sowohl die Zuglinieneinlässe als auch das Stadttor waren fest verschlossen.
Die Stadt war dank eines gigantischen Sees wie eine Krone mit Wasser umgeben. Nur an einer Stelle war die Stadt mit einer kegelförmigen Landzunge mit dem Festland verbunden. Es handelte sich also um eine Halbinsel. Die Landzunge war vor den Mauern der Stadt nicht schmaler als einen Kilometer, allerdings wurde sie zum Land hin immer breiter. An der breitesten Stelle, sie hatte einen Durchmesser von bestimmt vier Kilometern, befand sich eine mittelgroße Befestigungsbasis. Sie versperrte jeden Zugang durch eine Mauer, die nicht ansatzweise so hoch wie die der Stadt war.
Die Landzunge an sich war gute sieben Kilometer lang, sodass die Stadt sich in der Mitte des Sees befand.
"Ein harter Brocken nicht wahr ?", fragte Commander Alpha herausfordernd. Ich hob die Augenbrauen, während ich weiter das Hologramm inspizierte. "Morgen werden wir nur diese kleine Basis erobern!", erklärte Meister Windu und zeigte auf jene Basis am breitesten Ende der Landzunge. "Nun, das ist zumindest der Plan.", fügte er nachdenklich hinzu. "Und am Tag darauf werdet ihr mich mit dieser uneinnehmbaren Stadt allein lassen!", sagte ich, verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schmunzelte. "Du magst doch Herausforderungen!", entgegnete er lässig. Ich leckte mir über die Lippen und runzelte die Stirn. "Das wird dann aber wahrscheinlich die erste richtige Herausforderung...", bemerkte ich gelassen. Tatsächlich fragte ich mich inständig, wie die republikanischen Truppen die Stadt hatten verlieren können. Die Befestigungsmaßnahmen und die Naturellen Bedingungen machten es beinahe zu einer Unmöglichkeit eine Einnahme zu vollbringen. Ich beschloss nach Eroberung der Basis über die Stadt nachzudenken; das kommende hatte Vorrang. "Ich nehme an wir werden einfach mit Kanonenbooten einen Angriff starten und dann die feindlichen Truppen vernichten ?", fragte ich Captain Rex. Er nickte und deutete auf eine Stelle knappe drei Kilometer von der Basis entfernt. "Die 909. und die 501. Legion, sowie einige Hilfstruppen befinden sich gegenwärtig hier. Da der Feind, nach unseren Informationen, über Artilleriegeschütze verfügt, ist ein Bodenmarsch nahezu unmöglich. Wir werden also mit Kanonenbooten versuchen in die Kampfzone einzudringen und an drei verschiedenen Treffpunkten landen." Er deute auf drei markierte Stellen direkt vor der Basis, an ihrer linken und dann an ihrer rechten Flanke auf dem Hologramm. "Hier, hier und hier!" Ich strich mir übers Gesicht. "Wenn wir schnell genug sind, müsste es eigentlich kein Problem sein!" Alpha lachte. "Wie eine Übung!"

Ich dachte an Ahsoka, als mich eine Explosion aus meinen Gedanken riss. Die Erschütterung, die die Explosion verursacht hatte, ließ mich stolpern, allerdings könnte ich mich dank der Halteschlaufe an der Decke auffangen. Ich blickte auf den unter uns liegenden Planeten. Wir waren vor wenigen Minuten aus unserem Stützpunkt los geflogen und eben hatte erst der Beschuss angefangen. Bevor wir gestartet waren hatte ich den Piloten befohlen so tief wie möglich zu fliegen, denn das verwirrte die Scanner der großen Geschütze des Feindes. Also rasten wir in weniger als dreihundert Metern Höhe über die wüstenartige Landschaft Malastares. Nicht überall war es grün auf dem Planeten. Aber tief fliegen half nicht immer. Entsetzt sah ich, wie ein Schiff von Laserbeschuss getroffen in Flammen aufging. Ohne etwas tun zu können, müsste ich mit ansehen, wie es abstürzte. Ich biss mir auf die Lippe. Nach Rex' Plan hatten wir entschieden, dass er Meister Windu und ich das Kommando über jeweils ein Drittel unserer Truppen übernahmen. Captain Alpha war bei mir im Team, also befand er sich auch in dem Kanonenboot, in dem ich gerade stand. Während die rechte Rex' und die linke Flanke Meister Windus Treffpunkt darstellte, war der mittlere Landepunkt als meiner vorgesehen. Bevor wir auf unsere Kanonenboote gestiegen waren, waren wir nur noch einmal den Plan durchgegangen. Ich konnte Rex in dem Kanonenboot links neben uns ausmachen. Ich beobachtete, wie er seinen Unterstellten noch einige letzen Befehle und Tipps gab. Ich respektierte, auf welche Weise der Klon-Captain Verantwortung für seine Männer übernahm. Er war ein überaus fähiger Soldat. "Wir werden in etwa drei Standartminuten landen, General Sidious!", rief, wegen des Fahrtwindes, Alpha mir über die Schulter. Ich nickte, weiter zu Rex sehend. Wieder zerriss eine Explosion den Moment. Und wieder konnte ich mich festhalten. Beruhigt bemerkte ich auch, dass niemand aus meinem Kanonenboot bei der erneuten Erschütterung herausgefallen war. Aber, als ich zu Rex' Kanonenboot blickte, sah ich den Captain sich gerade noch so am Boden des Transporters festhalten. Hinter mir hörte ich einige erschreckte Stimmen. Rex war in der großen Armee der Republik nicht unbekannt. Sein Tod würde nicht nur mich schwer treffen.
Instinktiv suchte ich nach einer Rettungsmethode. Doch nur wenige Sekunden später machten sich einige Klone daran dem Captain hoch zu helfen. Ich schluckte erleichtert und atmete aus. Dann erschütterte wieder ein Explosion das Schiff des Captains. Und, während seine Soldaten sich noch halten konnten, fiel Rex diesmal tatsächlich. Mir blieb die Luft weg. Wieder hörte ich entsetzte Stimmen hinter mir. In einem Geistesblitz drehte ich mich um und packte das Blastergewehr eines Klons. Ich wusste, dass jene Serie mit Seilwerfern ausgerüstet war. "Darf ich mal kurz ?", fragte ich, bevor ich mich wieder umdrehte und aus dem Kanonenboot sprang. Während des Falls drehte ich mich auf den Rücken, stellte die Funktion des Gewehres auf Seilwerfer und zielte auf die Unterseite des Kanonenboots, dass schon deutlich weiter geflogen war. Der Haken befestigte sich am Schiff und mit einem lauten Surren rollte sich mehr und mehr Seil ab. Ich drehte mich wieder auf den Bauch, neigte mich nach vorne und zog die Arme ein, um schneller zu werden. Ich sah Captain Rex, der Arme und Beine ausstreckte, sodass er langsamer wurde, in etwa fünfzig Metern Entfernung. Das Seil rollte sich immer noch ab; ich wusste nicht, was für eine Reichweite es hatte. Ich kontrollierte mein Tempo, bis ich direkt neben dem Klon herflog. Leider konnte ich nicht erkennen, was für einen Gesichtsausdruck er aufgesetzt hatte. Ich hielt ihm das Gewehr hin und rief: "Gut festhalten, ja ?" Ohne auf eine Reaktion zu warten rauschte ich weiter in Richtung des sandigen Bodens.

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