Jonas - neues Leben (Pausiert)

„Das war echt... nötig."

Mal wieder ein längeres Kapitel :)

Mit einem kurzen Kuss verabscheidete ich mich von Daniel, welcher mir noch ein lächeln schenkte und dann auf sein Mottorad stieg, während ich mich zu Jonas Auto drehte und mich auf den Beifahrersitz setzte.

„Hat Ricky heute nochmal mit dir geredet?", fragte mein Bruder und startete den Motor.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein."

„Wenn er morgen wieder so starrt, nehme ich mir ihn vor...", murmelte er während er ausparkte und auf die Straße fuhr.

„Er hat ja nichts gemacht." Verteidigte ich ihn gerade?
„Noch nicht. Ich kann diesen Typen nicht mehr ausstehen. Dass er so mein Vertrauen misbraucht."

Ich schwieg daraufhin. Wusste nicht genau was ich sagen sollte, bis ich mich dazu entschied, das Thema zu wechseln.

„Wollten die Jungs heute nicht kommen?"

„Ja. Sie fahren mit Kens Auto.", meinte Jonas bloß.

Als wir dann ankamen waren Ken und Alex schon da. Es klang irgendwie unwirklich, die zwei mit ‚Die Jungs' zu beschreiben. Aber Ricky gehörte ja jetzt nicht mehr dazu.

Die zwei hockten vor der Tür als würden sie schon zwei Stunden davor stehen und nicth rein kommen. Dabei hatte ich keine Ahnung wie und wann sie uns überholt hatten...

Wir stiegen aus, Jonas schloss schweigend die Tür auf, während die Jungs mich nocheinmal richtig begrüßten. Dann gingen wir rein. Hockten uns auf das Sofa und schwiegen. Jeder hatte das gleiche Thema im Kopf, keiner wollte der sein der damit beginnt. Die drückende Stimmung war so schrecklich, dass es schließlich aus mir herausplatzte.

„Jetzt sagt schon was ihr sagen wollt!"

Alle blickten mich an. Ertappt, erstaunt. Und wandten schließlich wieder den Blick ab.

„Wir sollten was unternehmen, damit Ricky weiß, dass er verloren hat.", sagte jetzt mein Bruder.

„Vielleicht redet man nochmal..."

„Reden bringt da nicht mehr viel.", unterbrach Ken Alex. „Du merkst doch wie er ist. Im Unterricht und in den Pausen. Außerdem haben wir schon versucht mit ihm zu reden."

Stille.

„Vielleicht kann uns Frank was über ihn sagen.", meinte Alex.

„Wäre eine Möglichkeit...", stimmte Jonas zu, bis er meinen fragendenBlick bemerkte. „Frank ist... war unser Dealer. Und Ricky holt sich ja immernoch die Drogen von ihm... mit welchem Geld auch immer.", erklärte er mir.

Ich nickte nur. „Heute ist ja auch ncihts schlimmes passiert. Vielleicht sollten wir einfach warten..."

„Und auf was?", fragte mein Halbbruder. „Darauf das er wieder etwas plant? Das etwas passiert?" Er schüttelte seinen Kopf. „Wir werden zu Frank gehen. Und wenn irgendwas passiert, kann er sich auf was gefasst machen. Bis jetzt war ich ja noch gnädig mit ihm aber jetzt ist schluss. Er muss wissen wann er verloren hat."

Alex und Ken nickten zustimmend. Ich blickte kurz auf meine Füße. Wenn die wüssten.

„Lasst uns jetzt das Thema wechseln.", bat ich als genau in diese Moment ein lautes grummeln ertönte und Alex schnell die Arme um den Bauch schlang. Ken lachte laut auf.

„Hey, ich hatte heute in der Cantine nichts... das letzte was ich gegessen habe war mein Frühstück...", verteidigte sich Alex.

Ich schmunzelte. „Naja, dann lasst uns doch wohin essen fahren.", schlug ich vor.