Es tut mir leid. So leid, Jane.

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Mal wieder ein ziemlich langes Kapitel o.o

In Anwesenheit seiner Familie, war Ricky natürich der liebe Sohn. Und den ganzen langen Spaziergang durch dieses Dorf lag sein Arm um meiner Tallie. Es dauerte ein bisschen, aber irgendwann gewöhnte ich mich daran. Lehnte sogar meinen Kopf gelegentlich gegen seine Schulter. Ich erhielt einen lächelnden Blick von Marion, welche uns beobachtete. Rickys Griff wurde ein bisschen fester. Lea lief vorneweg und hüpfte von Pflasterstein zu Pflastestein. Es schien alles perfekt. Eine perfekte Familie.  Abgesehen von der tatsache, dass Ricky mich dazu zwang seine Freundin zu spielen, mich bedrohte und Stimmungsschwankungen hatte.

Der Spaziergang erinnerte mich an meine Kindheit. Als uns Verwandte besucht hatte und wir mit ihnen Spaziergänge gemacht hatten Zu meinem lieblings Spielplatz. Durch den Wald. Ein Eis essen. Geo-Caching mit meinem Vater. Shoppen mit meiner Mom. Der Gedanke an meine Eltern schmerzte. Schlimmer noch, da ich in diese scheinbar so perfekte Familie eingedrungen war. Ohne das ich es wollte ‚kuschelte' ich mich an Ricky. Er musste merken, dass etwas nicht stimmte. Seine Hand strich beruhigend meinen Arm auf und ab. Ein Rausch an Gefühlen übermannte mich. Ein Teil von mir würde lieben gerne gegen seine Brust sinken, beruhigend, wohlühlend. Der andere Teil in mir schrie. Seine Berührungen waren falsch. Er war die falsche person. Ich wollte mich aus ihm herauswinden. Verschwinden. Zu Nico. Mich von ihm trösten lassen. Nachhause fahren zu meinem Bruder. Zu Daniel.

Ich löste mich wieder so weit wiemöglich von Ricky. Die Lippen zusammengepresst. Ich war wütend. Wütend auf mich selbst. Ich bemerkte wie mich Ricky musterte. Doch dachte nicht daran in seine richtung zu sehen. Ich war mehr als erleichtert, als wir endlich zuhause waren. Es war schon später als gedacht und wir beschlossen sofort Abend zu essen. Ich meldete mich freiwillig um Marion beim essen zu hefen. Hauptsächlich damit Ricky nicht bei mir war und mich womöglich noch fragte was los war.

„Du magst Ricardo sehr.", meinte Marion dann plötzlich. Ich sah sie erst erschrocken an. Zwag mich zum lächeln. „Man sieht es euch sofort an."

„Ja.. Wir mögen uns sehr.", brachte ich heraus.

„Ich bin ja so froh, dass er dich kenngelernt hat.", strahlte sie mich an. „Ihr seid so ein schönes Paar."

Ich konnte nur lächeln. Unwissend was ich antworten sollte. Als sich im nächsten Moment schon eine Tür zuknallte. Die Haustür. Erschrocken zuckte ich zusammen. Unser beider Blicke fog zum Fenster und man sah Ricky aus dem Haus laufen mit großen Schritten lief er aus unserem Sichtfeld die Straße entlang.

„Nanu." Meinte Marion. „Wo geht er denn jetzt noch hin?"

Nachdem auch seine kleine Schester keine Ahnung hatten wohin er ging musste ich mir wohl etwas einfallen lassen.

„Er dreht Abends meisten solche Runden. Macht einen Spaziergang. Das ist bei ihm so angewöhnt.", faselte ich mir zusammen.

Nachdenklich runzelte Ricks Mutter die Stirn. „Aber wir sind ja eben schon gelaufen?"

Ich zuckte nur mit den Schultern und lächelte. „So ist er eben." Üerspielte ich das ganze. Sie schienen mir die Lüge abzuehen und jetzt war nur noch ich die jenige die nachdenklich immer wieder aus dem Fenster sah und mich fragte wieso er so plötzlich wieder gegangen ist und wohin übehraupt. Hatte er vielleicht herausbekommen, dass Nico hier war und wollte zu ihm? Nach dem Essen verschwand ich mit der ausrede das ich ziemlich geschafft bin in Rickys Zimmer und scheib sofort eine SMS zu Nico.

Jane: Nico, ist er bei dir?

Ich erhielt sofort eine Antwort. Was hat Nico auch sonst hier vor außer auf Nachrichten von mir zu warten...

Nico: Wer?

Jane: Ricky. Er ist weg.

Nico: Einfach weg?

Jonas - neues Leben (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt