Ich hatte meinen besten Freund noch nie so wütend gesehen. Es war als würde er vor wut glühen. Ich hatte Nico generell noch nie gewalttätig erlebt. Aber ganz sicher, würde dies nun dazu kommen. Die Fäuster htte er schon fest zusammengeballt. Ricky stand auf und starrte ihn an.
„Du? Bist doch dieser Nico." Ricky sah zu mir. Die Augen zwei schlitze. „Dein bester Freund. Du hast ihm alles gesteckt, was?", fauchte er. Ehe ich antworten konnte, sprach Nico.
„Nein. Ich bin zufällig hier vorbei gekommen. Mich würde auch interessieren, was sie eigentlich hier mit dir tut?!" Er sah mich an. Enttäuscht, Fragend, Wütend. Natürlich war das alles nur gespielt. Nico hätte schon immer mit dem Schauspielern anfangen sollen.
„Ich...", versuchte ich mich zu rechtfertigen.
„Das geht dich nichts an.", unterbrach uns Ricky. „Verschwinde wieder."
„Sicher nicht.", stellte Nico klar. „Erst will ich wissen was ihr hier macht."
„Hat man das eben nicht gesehen?" Ricky grinste dreckig.
„Eben. Und da sah es nicht so aus, als wöllte sie mit dir auf der Parkbank rummachen." Nico kniff wütend die Augen zusammen.
Ricky schnaubte verächtlich. „Und was willst du jetzt machen? Dich mit mir prügeln? In aller Öffentlichkeit? Dann los." Ricky machte anstallten auf Nico los zu gehen und schnell stand ich auf. Stellte mich zwischen die beiden.
„Nicht!"
Ich spührte die Anspannung der beiden. Nico war angespannt, bereit zu zu schlagen. Ricky war nicht nur bereit, nein er hatte es auch vor. Und ich stand zwischen beiden und hatte jedem eine Hand ausgestreckt. Als könnten diese irgendetwas bewirken. Da umschloss eine Hand mein Handgelenk, ich stolperte ein paar Schritte von Ricky weg. Nico hatte mich an seine Seite gezogen.
„Wir werden jetzt verschwinden. Und du wirst uns nicht folgen.", zischte er.
Ricky lachte auf. „Wer soll mich davon abhalten? Außerdem wird hier keiner gehen. Schon gar nicht Jane." Er funkelte Nico an. Welcher seinen Griff um mein Handgelenk verstärkte. Dann setzte er zum ersten Schritt an. Ein warnendes „Jane.", hielt uns ab weiter zu gehen. Ich sah Ricky an. Sah auf was er anspielte. Ich hatte ihm versprochen das Wochenende mit ihm zu verbringen, bis er mich wieder zuhause absetzte. Ansonsten würde er wieder auf einen meiner Freunde los gehen. In dieser Situation wohl Nico.
„Jane." Eine leisere, sanftere Stimme die jetzt meinen Name aussprach. Ich blickte zu Nico. Sah die bitte mit ihm zu gehen, sah wie er mir versprach, dass wir eine lösung für Ricky finden würden, dass alles gut werden würde.
Ich biss mir auf die Lippe und meine Augen wanderten wieder zu Ricky. Für einen kurzen Moment wackelte seine wütende undurchdringliche Maske. Ein kleines zeichen Verzweiflung war zu sehen. Nico würde es einfach übersehen. Aber ich nicht, nicht jetzt da ich die Wahrheit kannte. Was sollte Ricky seiner Mom erzählen, wenn ich einfach verschwunden wäre? Sie wäre wütend auf ihn, dass er die Freundin die perfekt war, hat gehen lassen. Sie wäre nicht mehr so stolz, wie er es brauchte. Ricky würde erneut brechen, nachdem er doch eben erst auf verkorkste Weise zusammengeflickt worden war.
Ich drehte meinen Kopf zu Nico. Umarmte ihn fest, stellte mich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm in sein Ohr.
„Ich muss das machen. Aus unterschiedlichen Gründen. Ich erkläre es dir später. Es tut mir leid. Später wirst du es verstehen."
Dann ließ ich ihn ungläubig dort stehen und stellte mich neben Ricky. Auch seine Maske war nun entgültig verrutscht. Erstaunt blickte er mich für mehrere Sekunden an. Ehe er ein spöttisches, siegreiches Grinsen aufsetzte. „Dann kannst du ja jetzt verschwinden, Kleiner.", meinte er zu Nico.
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Jonas - neues Leben (Pausiert)
Teen FictionWas passiert wenn sich mit einem Schlag alles verändert? Wenn ein Flugzeugabsturz alles bis her bestehende durcheinander würfelt? Für Jane beginnt ein neues Leben. Sie lernt plötzlich ihren Halbbruder kennen und als wäre das nicht schon genug muss s...