Als ich aufwachte schien die Sonne schon hell in mein Zimmer. Ich blickte zu meinem Wecker und fuhr hoch. Schon fast um zwölf! Wieso hatte mich Jonas nicht geweckt. Von mir aus war eben Wochenende, aber ich konnte doch nicht bis Mittags schlafen. Ich verschwand schnell im Bad und checkte während ich in die Küche lief meine Handynachrichten. Da gab es allerdings nur den Klassenchat und Ricky.
Ricky: Morgen, Süße. Ich hatte ein ziemlich heißen traum ;) xoxo
Boah, hatte der eignetlich keine anderen Leute die er nerven konnte? Ich schrieb nicht zurück sondern lief jetzt in die Wohnstube um Jonas zu suchen. Doch das Sofa war leer. Schläft er noch? Ich lief zu seinem Zimmer und klopfte an. Keine Antwort. Langsam öffnete ich die Tür.
„Jonas?“, fragte ich. Das Bett war leer, die Bettdecke lag auf einer Seite. Verwirrt drehte ich mich wieder richtung Flur. Wo war er denn dann?
„JONAS!?“, rief ich jetzt und lief erneut nach unten in die Küche. Da viel mir ein leuchtend grüner Klebezettel am Kühlschrnak auf.
Morgen Schwesterchen, ich musste dringend wohin. Mach dir einfach was zu essen. Bin ca. 15 Uhr wieder da.
Jonas
Schwesterchen. Ich schmunzelte und öffnete den Kühlschrank. Ich fand Eier und beschloss mir Rührei zu machen. Mein Handy vibrierte, als ich die Eier in die Pfanne warf. Ich holte es mit einer Hand heraus, mit der anderen rührte ich um. Kann der mich nicht mal in ruhe lassen?
Ricky: Ignorier mich nicht, Süße! xoxo
Jane: Ricky, such dir Freunde und lass mich in Ruhe frühstücken!
Ricky: Nicht so zickig, Kätzchen ;)
Kätzchen? Bitte was? Ich schalltete mein Handy einfach auf Stumm und deckte den Tisch während die Eier bruzelten. Ich steckte mir noch ein Toast in den Toaster und fand Jonas´s Radio. Ich starrte es links an, oben, unten und sogar hinten. Wo ist hier der verdammte Einschaltknopf!?Dieses Radio hat mehr Knöpfe als ein Cockpit im Flugzeug!
Letzendlich fand ich den ON-Knopf alleridngs doch und drehte die Musik hoch. Nicht zu laut, ich wollte ja nicht das Jonas wegen mir schwierigkeiten mit den Nachbarn bekommt. Ich setzte mich und Aß während ich zu der Musik mit dem Fuß wippte. Nach dem Essen spühlte ich ab und blickte wieder auf mein Handy. Oh gott, drei Nachrichten von Ricky. Vielleicht sollte ich ihn sperren?
Ricky: Ignorierst du mich jetzt?
Ricky: Süße!!
Ricky: Hallo!!?? Ignorier mich nicht!
Ganz schön aufmerksamkeitsgeil.
Jane: Ricky, hör auf mich zu nerven.
Sofort schreib er zurück, hatte der eigentlich Hobbys?
Ricky: Hey Süße! xoxo
Augenverdrehtend schreib ich: Hör mal zu. Ich werde dir nicht immer Antworten. Such dir eine Beschäftigung. Ich schalte dich jetzt stumm! ;)
Belustigt stellte ich ihn für ein jahr auf Stumm und suchte dann Zeichensachen. Ich lief durch die halbe Wohnung und fand schließlich in einer Art arbeitszimmer einen Stapel weißer Blätte plus eine Stiftebox in der ich einen Bleistift fand. Damit verschwand ich wieder in meinem Zimmer. Ich zeichnete schon seit ich klein war und hatte mich immerwieder verbessert. Ich begann wahllos zu zeichnen und beobachtete welches Bild entstand. Meine Gedanken schweiften ab. Als ich fertig war, war ein Landschaftsbild enstanden. Berge, ein Weg in die unendlichkeit, Nebelschwaden. Nachdenklich starrte ich das Bild an und legte den Bleistift aus der Hand. Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Diese Nacht hatte ich richtig gut geschlafen. Ich hatte keine Gedanken an meine Eltern gehabt. War ich schon über den Unfall hinweg... aber es schmerzte doch noch immer? War Jonas jetzt einfach mein Erstatz? Klar war ich froh ihn zu haben und klar konnte ich nicht mein Leben lang Zuhause hocken und heulen. War es falsch das ich mich gestern amüsiert hatte? Ach quatsch. Es war doch gut. Ich bin aus mir heraus gekommen. War ‚locker‘. Hauptsache ich bekomme keinen Rückfall. Mum und Dad wöllten nicht, dass ich weiter trauere. Ich würde einfach weiter leben. Mit meinem Bruder.
Jonas kam kurz vor um drei wieder Nachhause. Ich hörte unten die Wohnungstür ins Schloss fallen und ging nach unten.
„Hey, alles gut?“, fragte er als er mich sah.
„Ja. Wo warst du denn?“
„Nicht so wichtig. Was hast du solange gemacht? Mein Haus auseinander genommen?“ Grinsend sah er mich an.
Ich sah ihn mit grunzelter Stirn an. Wieso sagt er mir nicht wo er war? „Wo warst du?“
„Ist wirklich nicht wichtig.“, meinte er und lief hoch in sein Zimmer, ich folgte ihm und bleib in seiner Tür stehen. Er drehte sich seufzend zu mir um. „Jane, es ist nicht…“
„Ich bin deine Schwester. Du kannst mir sagen wo du warst. Ob wichtig oder nicht.“ Fest sah ich ihm in die Augen. Er blickte ziemlich nachdenklich zu Boden und ich lehnte mich gegen den Türrahmen..
„Ich gebe Nachhilfe.“, gestand er.
Verwirrt blinzelte ich. „Und was ist daran jetzt so schlimm?“
„Ich will nicht das die Jungs das erfahren.“ Er girnste mich schief an.
Ich musste lachen. „Verstehe. Keine Angst, von mir erfahren sie nichts. Wo wir gerade dabei sind: Weißt du woher Ricky meine Nummer hat?“
„Ricky?“
Ich rollte die Augen. „Ja. Er schreibt mich seit gestern Abend die ganzezeit an.“
„Sorry, keine Ahnung. Ignorier ihn einfach.“, meinte Jonas mit einem Achselzucken.
Ich nickte.
„Jane?“
„Ja?“
„Würdest du mich allein lassen?“
„Oh, äh ja klar. Sorry.“ Ich schloss die Tür und sah nurnnoch wie er mich angrinste. Ich ging wieder in mein Zimmer und lies mich auf dem Sofa nieder. Wieso sagt er mir nicht das er zur Nachhilfe geht? Das hätte ich doch verstanden. Kopfschüttelnd schnappte ich mir mein Handy, ignorierte die WhatsApp nachrichten und scrollte die Neuigkeiten durch.
*Zeitsprung*
Ich saß auf einem der Stühle während ich zusah wie Jonas in dem Topf mit den Nudeln rührte.
„Und du bist dir ganz sicher, dass du morgen wieder in die Schule willst?“, fragte er.
„Ja. Ganz sicher. Achso, Caro und Nico wollen morgen um Drei vorbei kommen und dich kennelernen.“
Mit gerunzelter Stirn drehte sich Jonas zu mir um. „Nico?“
„Mein bester Freund.“
„Du hast ihn noch gar nicht erwähnt.“
Peinlich beürhrt schaute ich auf den Boden. „Ja… ich habe ihn seit dem Absturz vollkommen vergessen.“
„Oha.“ Jonas lachte leicht auf. „Also ich könnte die Chaoten nicht mal einen Tag lang vergessen, so verrückt wie die sind.“
Natürlich wusste ich wen er mit Chaoten meinte, Ricky, Ken und Alex. Leicht lächelnd sah ich wieder zu ihm hoch, doch er hatte mir wieder den Rücken zugedreht.
„Kochst du eigenltich oft?“
„Naja, sonst hat es ja nie jemand für mich gemacht.“, stellte er klar.
Ich lachte. „Wohl wahr.“
Nach dem Essen schauten wir noch ein bisschen Fern bis ich ins Bett gehen wollte.
„Schließlich muss ich morgen ausgeschalfen sein.“, meinte ich zwinkernd.
„Ich weck dich zeitig genug und fahr dich dann auch in die Schule. Mach dir einfach keine Gedanken deswegen. Du wirst bestimmt gut aufgenommen. Schlaf gut.“
„Ja, du auch.“ Ich verschwand mit einem lächeln im Bad und legte mich dann sofort ins Bett und schlief sofort ein.
Na ihr ^^
Das Wochenende ist zum griefen nah o.O :D Jaaa!
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Jonas - neues Leben (Pausiert)
Ficção AdolescenteWas passiert wenn sich mit einem Schlag alles verändert? Wenn ein Flugzeugabsturz alles bis her bestehende durcheinander würfelt? Für Jane beginnt ein neues Leben. Sie lernt plötzlich ihren Halbbruder kennen und als wäre das nicht schon genug muss s...