Das zweite Date

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Nachdenklich stand ich vor dem Badspiegel. Ich war schon fertig für das Date angezogen. Die große Frage war: Was mache ich mit meinen Haaren? Flechten, Zopf, offen, glätten,...

Ein klopfen an der Badtür ließ mich erschrocken zusammen zucken.„Jane, ich muss pinkeln!", sagte Jonas auf der anderen Seite der Tür.

Seufzend schloss ich die Badtür auf und ging raus.Er musterte mich. „Was machst du da drinnen eigentlich noch? Du siehst doch gut aus."

„Haare.", meinte ich bloß und warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon um eins. Noch eine Stunde. Ich hätte gelogen wenn ich so tun würde als wäre ich nicht aufgeregt. Obwohl wir schon einmal ein Date hatten... ich konnte irgendwie fühlen das es heute besonderer sein würde...In meinem Zimmer durchsuchte ich noch ein letztes mal meine Tasche nach fehlenden Sachen. Als Jonas wieder rauskam ging ich wieder rein. Ich entschloss mich für einen einfachen Zopf, ließ eine Strähne neben mein Gesicht fallen und checkte nocheinmal mein Outfit. Es war verrückt das ich mir schon wieder Gedanken um mein äußeres mache. Daniel sah mich immerhin jeden Tag in der Schule. Aber womöglich war genau das, der grund dafür bei einem Date besonders auszusehen.

Ich lief in mein Zimmer und stockte als Jonas mitten im Raum stand.

„Was... machst du in meinem Zimmer?", fragte ich verwirrt.

„Ich... ähm... ich wollte gucken ob die Bettwäsche mal gewaschen werden muss."

Ich zog beide Augenbrauen hoch. „Okaaaaay. Ich denke dazu mal gar nichts."

„Okay okay. Ich bin schon weg!" Eilig verließ mein Halbbruder mein Zimmer und ich sah ihm irritiert hinterher, beschäftigte mich aber nicht lange damit. Jetzt war ersteinmal Daniel wichtig.

Ich checkte meine Nachrichten und mein blick viel wieder auf Rickys SMS.Ich hoffe du weißt was du tust, Süße...Du bist meins!Obwohl er mich in den letzten Tagen größtenteils in ruhe gelassen hatte, war er immer noch präsent. Er dachte immer noch ich wäre sein Eigentum. Das er mir irgendetwas vorschreiben könnte. Er hatte doch wohl keine Gefühle für mich. Okay, außer vielleicht irgendetwas perverses. Alles was er hatte war verlangen... Ob er mich in ruhe lassen würde, wenn ich ihm das Geld für seine Drogen gebe? Wohl kaum...

„Jane! Daniel ist da!", rief Jonas nach oben. Ich fuhr hoch.Was?! Schon!? Sofort shcnappte ich mir die Tasche, checkte mich nochmal im Spiegel und lief die Treppe nach unten.Tatsächlich stand Daniel schon in der Tür, in der Hand einen Helm. Er trug eine kurze Hose und ein enges T-Shirt. Daniel hatte sowas von einen Six-Pack.Schnell sah ich ihm in die Augen und sah sein grinsen. Oh, er wusste genau wo ich hingeschaut hatte. Zerknirscht schwieg ich einen Moment.

„Ehm, wieso bist du jetzt schon da?"

Er lachte. „Nette begrüßung. Ist das ein Problem?"

Ich musste schmunzeln. „Nien."

„Gut. Also, zwischen Acht und Neun ist sie wieder da." Er nickte Jonas zu.

„Viel Spaß euch zwei." Mein Bruder lächelte mich kurz an, dann verschwand er in der Stube.

„Dann los.", sagte ich und lief zur Tür. Als Daniel mir den Rücken zu drehte zog ich mein T-Shirt vorn ein wenig weiter runter, so das ich einen größeren Ausschnitt hatte. Überprüfte alles mit einem kurzen Blick nach unten und sah wieder hoch. Ich schloss schnell die Haustür und lief Daniel entgegen, der schon auf dem Mottorrad saß. Ich fixierte seine Augen. Er fixierte etwas anderes. Ich grinste. Was der kann, kann ich auch.Dann schnappte ich mir den Helm, registrierte einen Korb der mit Seilen hinten am Mottorrad befestigt war und setzte mich hinter Daniel. Meine Hände umfassten seinen Bauch. Dann starrtete er und wir fuhren los.

Jonas - neues Leben (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt